Die Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, Tulsi Gabbard, hat andere Länder dazu aufgerufen, sich den USA beim Angriff auf die Houthis im Jemen anzuschließen, wie Bloomberg berichtet. Antiwar.com weist darauf hin, dass sie sich zuvor stark gegen eine Intervention ausgesprochen hatte. Die in Hawaii aufgewachsene Irak-Kriegsveteranin hatte sich im Übrigen auch kritisch zu militärischen Eingriffen der USA in anderen Ländern geäußert, zum Beispiel denjenigen in Syrien, in Libyen und sogar im Irak.
Die USA haben am Samstag und in den darauffolgenden Tagen Luftangriffe gegen den Jemen durchgeführt, bei denen mindestens 53 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, getötet wurden. Gabbard sagte, die USA wollten, dass sich Länder, die von einer Unterbrechung des Schiffsverkehrs im Roten Meer stärker betroffen sind, einschalten. Bloomberg zufolge erklärte Gabbard gegenüber dem indischen Sender NDTV während eines Besuchs in Indien:
«Unser Land und andere Länder sollten nicht in einer Position sein, den Handel durch dieses Gebiet umzuleiten, nur weil eine Bedrohung besteht.»
Gabbard sagte, dass Präsident Trump entschiedene Maßnahmen ergriffen habe und dass die USA «andere betroffene Länder auffordern werden, ebenfalls Maßnahmen zu ergreifen».
Wie Antiwar.com mitteilt, haben die Houthis, die offiziell als Ansar Allah bekannt sind, ihre Angriffe auf Israel und die Schifffahrt im Roten Meer eingestellt, nachdem der Waffenstillstand von Gaza am 19. Januar in Kraft getreten war. Die USA hätten mit der erneuten Bombardierung des Jemen begonnen, nachdem die Houthis angekündigt hatten, die israelische Schifffahrt in der Region erneut zu blockieren.
Während der letzten Amtszeit von Präsident Trump, als Gabbard dem Kongress angehörte, sei sie eine führende Kritikerin des von den USA unterstützten saudischen Krieges gegen die Houthis im Jemen gewesen, in dem Hunderttausende von Menschen getötet wurden. So erklärte Gabbard 2018 in einem Interview mit The Real News.
«Es ist absolut empörend, dass die Vereinigten Staaten seit Jahren den völkermörderischen Krieg Saudi-Arabiens im Jemen unterstützen, der Tausende und Abertausende von unschuldigen Menschen im Jemen getötet und eine Massenverhungerung verursacht hat.»
Damals kritisierte Gabbard, dass der Jemen-Krieg vom US-Kongress nicht genehmigt wurde, was die Beteiligung der USA nach der Verfassung illegal mache. Antiwar.com weist darauf hin, dass die neue Bombardierungskampagne von Präsident Trump ebenfalls nicht autorisiert und illegal ist, wie auch die Luftangriffe von Präsident Biden gegen die Houthis, die er von Januar 2024 bis Januar 2025 durchführen ließ.
Gabbard war dem Portal zufolge an einer War Powers Resolution beteiligt, die die Unterstützung der USA für den saudischen Krieg im Jemen beendet hätte, aber von Trump 2019 mit einem Veto belegt wurde. In dem Interview von 2018 sagte Gabbard:
«Der Kongress hat seine Verantwortung, einen Krieg zu erklären, nun schon seit langer Zeit aufgegeben. Und dieser Krieg im Jemen ist ein perfektes Beispiel dafür. Deshalb bringen ich und einige meiner Kolleginnen und Kollegen eine Resolution ein, die uns die Autorität und Verantwortung des Kongresses zurückgibt, die uns durch die Verfassung der Vereinigten Staaten gegeben ist, um unsere illegale Beteiligung an diesem völkermörderischen Krieg unter saudischer Führung im Jemen zu beenden.»