Allison Pearson, eine Journalistin des Londoner Telegraph, hat zu Hause unangemeldeten Besuch von der Polizei bekommen, teilt die Zeitung mit. Die Polizei habe ihr mitgeteilt, sie würden einen «nicht strafbaren Hassvorfall» (NCHI) in einem Tweet untersuchen, den Pearson vor einem Jahr gepostet hatte.
Pearson berichtet im Telegraph über die Geschehnisse am Sonntag. Sie stellt fest, dass die Polizei ihr weder sagen will, welcher Beitrag Gegenstand der Ermittlungen ist, noch, wer ihr Ankläger ist oder worüber er sich beleidigt fühlt. Es sei einzig erklärt worden, dass es sich um eine Art Anschuldigung wegen «Rassenhasses» handelt. Die Polizei habe auch deutlich gemacht, dass Pearson ihren Ankläger als «Opfer» bezeichnen sollte.
Dem Telegraph zufolge hat die Polizei von Essex am Dienstagabend mitgeteilt, dass Beamte eine Untersuchung gemäß Abschnitt 17 des Gesetzes über die öffentliche Ordnung von 1986 eingeleitet hätten, die sich auf Material in Zusammenhang mit «Rassenhass» beziehe. Ein Polizeisprecher habe erklärt:
«Wir untersuchen einen Bericht, der uns von einer anderen Behörde zugeleitet wurde. Der Bericht bezieht sich auf einen Beitrag in den sozialen Medien, der anschließend entfernt wurde. Es wird nun eine Untersuchung gemäß Abschnitt 17 des Gesetzes über die öffentliche Ordnung durchgeführt.»
Pearson wirft dem Besuch vor, «der lebende Beweis für ein zweistufiges Justizsystem» zu sein, und bezeichnet den Vorfall als «kafkaesk». Sie sei «schockiert» und «erstaunt». Auf X empörte sie sich:
«Ich respektiere die Polizei, die einen sehr schwierigen Job macht, aber zwei Polizisten, die am Remembrance Sunday wegen eines ein Jahr alten Tweets bei mir zu Hause auftauchen – sie wollen mir nicht sagen, was darin stand – untergraben das Vertrauen der Öffentlichkeit. Dies ist eine freie Gesellschaft und gesetzestreue Menschen sollten nicht wegen ‹falschem Denken› verfolgt werden.»
Gemäß Modernity News zeigen die Daten, dass die 34 Polizeikräfte in England und Wales zwischen 2014 und 2019 119.934 NCHI registriert haben. Die Organisation Free Speech Union gehe davon aus, dass sich diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren auf über 250.000 verdoppelt hat, also durchschnittlich 66 pro Tag.