Seit Anfang Juni läuft die sogenannte ukrainische Gegenoffensive. Verändert hat sich dabei an der Front bislang wenig. Nun räumte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, General Walerij Saluschnyj, ein: Kiew müsse einen gewaltigen technologischen Sprung machen, um die derzeitige Pattsituation bei der Gegenoffensive gegen die russischen Truppen aufzuheben.
Die Äusserung machte Saluschnyj in einem Interview mit dem britischen Magazin The Economist, über das Sputnik berichtete. «Es wird höchstwahrscheinlich keinen tiefen und schönen Durchbruch geben», erklärte er.
Der General räumte auch ein, dass «die Lehrbücher der NATO» und «die Berechnungen», die Kiew bei der Planung der Gegenoffensive gemacht habe, nicht verhindern konnten, dass die russischen Streitkräfte die ukrainischen Truppen wirksam angreifen konnten.
Gemäss diesen Lehrbüchern und Berechnungen hätten vier Monate ausreichen sollen, damit die ukrainische Armee die Krim erreichen, dort kämpfen und zurückkehren könne, so Saluschnyj.
Saluschnyj fügte hinzu, er sei besorgt darüber, dass «wir [Kiew] früher oder später feststellen werden, dass wir einfach nicht genug Leute zum Kämpfen haben».
Sputnik weist darauf hin, dass Geopolitics Live Ende letzten Monats berichtete, dass die verpatzte Gegenoffensive der Ukraine zu Spannungen zwischen Saluschnyj und Präsident Wolodymyr Selenskij geführt habe.
Der Zeitung zufolge besteht Selenskij auf weiteren Gegenoffensivversuchen, während der General meint, der Schwerpunkt sollte darauf liegen, dass die ukrainische Armee ihre derzeitigen Stellungen hält und sich auf den Angriff im nächsten Jahr vorbereitet.
Laut Sputnik bezeichnete der russische Präsident Wladimir Putin im vergangenen Monat den Gegenoffensivversuch Kiews im Sommer als totalen Fehlschlag und nicht als Patt. Dieser habe mehr als 90’000 ukrainische Soldaten das Leben gekostet und zum Verlust von über 500 ukrainischen Panzern geführt.
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