Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen für die palästinensischen Gebiete (OHCHR OPT), schrieb am 20. Dezember in einer Medienmitteilung, dass es beunruhigende Informationen erhalten hat. Demnach hätten die israelischen Streitkräfte (IDF) mindestens elf unbewaffnete palästinensische Männer vor den Augen ihrer Familienangehörigen im Stadtteil Al Remal in Gaza-Stadt getötet.
Das gebe Anlass zur Sorge, dass es sich um ein Kriegsverbrechen handeln könnte. Das OHCHR weist darauf hin, dass dies auf frühere Anschuldigungen folgt, wonach die israelischen Streitkräfte gezielt Zivilisten getötet haben sollen. Das Menschenrechtsbüro fordert:
«Die israelischen Behörden müssen unverzüglich eine unabhängige, gründliche und wirksame Untersuchung dieser Vorwürfe einleiten. Sollten sich die Vorwürfe als begründet erweisen, müssen die Verantwortlichen vor Gericht gestellt und Massnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass sich solche schwerwiegenden Verstösse wiederholen.»
Gemäss dem OHCHR wurde berichtet, dass die israelische Streitkräfte (IDF) am 19. Dezember 2023, zwischen 20 und 23 Uhr, das Al Awda-Gebäude, auch bekannt als das «Annan-Gebäude», im Stadtteil Al Remal in Gaza-Stadt, umstellten und stürmten. In dem Gebäude seien neben neben der Familie Annan drei weitere Familien untergebracht gewesen.
Nach Zeugenaussagen, die gemäss dem OHCHR von Medien und Euro-Med Human Rights Monitor verbreitet wurden, sollen die IDF, während sie das Gebäude und die dort untergebrachte Zivilbevölkerung kontrollierten, die Männer von den Frauen und Kindern getrennt haben. Dann hätten sie mindestens elf der Männer, die meisten im Alter von Ende 20 und Anfang 30, vor den Augen ihrer Familienmitglieder erschossen.
Anschliessend sollen die IDF die Frauen und Kinder in einen Raum beordert und entweder auf sie geschossen oder eine Granate in den Raum geworfen haben. Dabei sollen einige von ihnen, darunter ein Säugling und ein Kind, schwer verletzt worden sein. Das OHCHR schreibt, es habe die Tötungen im Al Awda-Gebäude bestätigt. Die Einzelheiten und Umstände der Tötungen müssten allerdings noch überprüft werden. Die IDF hätten keine Informationen über den Vorfall veröffentlicht.
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