«Indoktrination» sei das Wort, das in den sozialen Medien am häufigsten im Zusammenhang mit dieser «beunruhigenden» Initiative verwendet werde, stellt il Giornale fest. Dabei handelt es sich um den Workshop «Trans- und geschlechtskreative Kinder», der von der Ethikkommission der Universität Rom III (Roma Tre) unterstützt wird.
Laut Programmheft versteht sich der Workshop als ein Forschungsprojekt mit spielerisch-kreativen Werkzeugen, um «den Geschichten von Kindern und Jugendlichen (zwischen 5 und 14 Jahren) zuzuhören und sie aufzunehmen, geleitet von Gemeinschaftsforschern und einer Montessoripädagogin» (man beachte die Sternchen im Original auf Italienisch: «per ascoltare e accogliere le storie di bambin* e ragazz* (dai 5 ai 14 anni) condotto da ricercator* della comunità e da un’insegnante montessoriana»). Der Kurs ist für Samstag, den 28. September, geplant.
Quelle: il Giornale
Die Unterstützung durch den Ethikausschuss der Universität wird auf dem Plakat bestätigt. il Giornale ist sich sicher, dass diese «mit öffentlichen Geldern finanzierte Initiative zu einer heftigen Kontroverse führen wird». So habe die Stellungnahme der Regierung nicht lange auf sich warten lassen. Laut Quellen des Ministeriums für Universitäten und Forschung habe die zuständige Ministerin, Anna Maria Bernini, die Dienststellen des Ministeriums beauftragt, sich mit der Universität Rom III in Verbindung zu setzen, um rasch Informationen über den Workshop zu erhalten.
Insbesondere habe der Vertreter der Partei Forza Italia darum gebeten zu überprüfen, ob das Projekt den Anforderungen der Ausschreibung entspricht, die der Universität den Zugang zu öffentlichen Geldern ermöglichte. Die Quellen hätten bestätigt, dass die Untersuchung in Kürze abgeschlossen sein wird. Gegebenenfalls könnten die zugewiesenen Mittel widerrufen werden.
il Giornale zufolge wurde der Workshop vom Verein Pro Vita & Famiglia rundweg abgelehnt. Die Zeitung stellt folgende Fragen:
«Warum hat die Ethikkommission grünes Licht gegeben? Warum sind fünf oder sechs Jahre alte Kinder betroffen? Vor allem aber: Was für Geschichten werden diesen Kindern erzählt? Denn kaum jemand diskutiert im Kindergarten oder in der ersten Klasse täglich über Gender-Kreativität.»
Ähnliche Fragen stellt auch Pro Vita & Famiglia, meint aber, sie seien rhetorisch, besonders wenn man die Organisatorin des Workshops, Michela Mariotto, berücksichtige. Die Anthropologin sei nämlich «eine Art ‹Guru› auf dem Gebiet der Gender-Kreativität und innerhalb der Regenbogenwelt, die sich an Kinder richtet». In der Tat hat Mariotto mehrere Studien und ein Buch zum Thema Gender verfasst.
«Zu der Aufregung gesellt sich Bestürzung», zitiert il Giornale den Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer Fabio Rampelli. Der Vertreter der Partei Fratelli d’Italia habe eine Anfrage an die Bernini angekündigt und in einem Vermerk darauf hingewiesen, dass der Workshop weit über die Anforderungen der Ausschreibung der Universität hinausgeht.
Die Zeitung weist darauf hin, dass Mariotto ein Forschungsstipendium für die Realisierung von etwas ganz anderem gewonnen habe. Die Universität habe Psychologen für die Erstellung einer empirischen Studie zum «Verständnis der Auswirkungen von Online-Hassreden auf das tägliche Leben von Jugendlichen» herangezogen, die mit Mitteln des Nationalen Plans für Erholung und Widerstandsfähigkeit (Pnrr) finanziert wurde.
Niemand wisse, «durch welchen seltsamen Zufall oder welche Magie» sich diese von Mariotto gewonnene Ausschreibung (die fast 24 Tausend Euro einbringen wird) in ein soziales Experiment verwandelte, an dem auch Grund- und Sekundarschüler beteiligt waren. Die Ausschreibung habe sich an Jugendliche von elf bis 20 Jahren gerichtet und umfasse drei Altersstufen. Es bestehe keinen Bezug zur sexuellen oder geschlechtlichen Sphäre. il Giornale schließt:
«Es wäre interessant, diejenigen, die der Rechten gewöhnlich vorwerfen, sie sei von der Gender-Ideologie besessen, nach ihrer Meinung zu diesem Thema zu fragen.
Wenn eine Universität so weit geht, Initiativen für die Änderung des Geschlechts von Minderjährigen zu fördern, was wird dann der nächste Schritt sein? Ohne zu vergessen, dass es zumindest weit hergeholt, wenn nicht gar Blödsinn ist, von ‹Trans-Kindern› zu sprechen. [Das ist] jenseits des Wahnsinns, jenseits des gesunden Menschenverstands.»
In einem anderen Beitrag berichtet il Giornale über einen Campus für Dragqueens in Italien, der sich an Minderjährige richtet und mit EU-Geldern finanziert wird. Dieser findes statt im Rahmen des Erasmus+-Programms «Dragtivism jr» für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. An dem Campus, der auf Tournee ist, werde ihnen beigebracht, sich zu schminken, sich zu verkleiden und in sexuell eindeutigen und aufreizenden Drag-Shows aufzutreten. Die Zeitung kommentiert:
«Zehn Tage Indoktrination mit Minderjährigen hinter Schulbänken. Ein Skandal, der eine heftige Kontroverse ausgelöst hat.»
Ab 2021 sei das Projekt mit europäischen Geldern in Höhe von 25.000 bis 35.000 Euro pro Jahr finanziert worden. «Das sei ein weiterer Beweis für den Kniefall Europas gegenüber der Regenbogengemeinschaft», so il Giornale.
Der Campus für Drag-Queens sei aber nur eines der LGBT-Projekte, die Tausende von Euro aus Brüssel erhalten, stellt die Zeitung in einem weiteren Artikel fest. Insgesamt seien von der EU 2,5 Millionen Euro für «Regenbogenveranstaltungen und -festivals» verwendet worden.