Laut einer Umfrage des Annenberg Public Policy Center an der University of Pennsylvania ist das Vertrauen der US-Amerikaner in Impfstoffe – insbesondere in Covid-19-Impfstoffe – gesunken.
Die Ergebnisse zeigen nicht nur einen allgemeinen Rückgang der Impfbereitschaft, sondern auch das, was in einer Pressemitteilung des Annenberg Public Policy Center als «größere Akzeptanz der Fehlinformationen über Covid-Impfstoffe» bezeichnet wird.
So hätten im Juli 28 Prozent der Erwachsenen in den USA – gegenüber 22 Prozent im Juni 2021 - «fälschlicherweise» geglaubt, dass die Covid-19-Impfstoffe für Tausende von Todesfällen verantwortlich seien, so die Autoren des Berichts.
Weiter fördert die Umfrage zutage, dass sich die Zahl der Erwachsenen in den USA, die, so die Autoren wörtlich, der «falschen Vorstellung» Glauben schenken, es sei sicherer, sich mit Covid-19 zu infizieren als sich impfen zu lassen, seit April 2021 mehr als verdoppelt hat (von 10 auf 22 Prozent). Zudem ist demnach der Prozentsatz der US-Erwachsenen, die «fälschlicherweise» glauben, dass der die Covid-Injektionen die DNA der Menschen verändert, von acht Prozent im April 2021 auf 15 Prozent im Juli dieses Jahres gestiegen.
«Der Glaube an diese drei Fehleinschätzungen geht mit einer größeren Abneigung gegen Impfungen einher», so Kathleen Hall Jamieson, Leiterin des Annenberg Public Policy Center und Leiterin der Umfrage.
The Defender macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass der Umfragebericht «Fehlinformation» nicht definiere, sondern sie beiläufig als eine «wissenschaftlich inkonsistente Reaktion» beschreibe. Auch habe das Annenberg Public Policy Center nicht sofort geantwortet, als man um eine genauere Definition gebeten habe.
Das Online-Magazin fragte Jamieson auch, was sie darüber denke, wie ein effektiver Dialog gefördert werden könne zwischen denjenigen, die wie sie selbst über «Fehlinformationen» über Impfstoffe besorgt seien, und denjenigen, die einen Impfschaden erlitten hätten oder deren Angehörige durch Impfungen geschädigt worden seien. «Sie hat bis zum Redaktionsschluss nicht geantwortet», wie The Defender schreibt.
Der Pressemitteilung des Annenberg Public Policy Center zufolge zeigen die Umfrageergebnisse ebenfalls:
- Relativ wenige Menschen sind besorgt: Nur einer von fünf Befragten (20 Prozent im Juli 2024) ist etwas oder sehr besorgt, dass er oder jemand in seiner Familie an Covid erkranken könnte. Im Februar 2024 waren es noch 25 Prozent, im Oktober 2023 sogar 35 Prozent.
- Nachlassendes Interesse: Weniger als die Hälfte der Befragten (44 Prozent) gab im Februar 2024 an, dass sie sich «etwas wahrscheinlich» oder «sehr wahrscheinlich» jährlich gegen Covid-19 impfen lassen würden, wenn die CDC dies empfiehlt; im Juni 2023 wären noch 52 Prozent einem solchen Rat der US-Seuchenbehörde gefolgt.
- Nutzen vs. Risiken: Zwei Drittel der Amerikaner (66 Prozent im Juli 2024) sind der Meinung, dass die Vorteile der Covid-19-«Impfung» die Risiken überwiegen – das ist jedoch weniger als der Prozentsatz derjenigen, die sagen, dass die Vorteile die Risiken für den Mpox-Impfstoff (70 Prozent im Juli 2024), den RSV-Impfstoff (Respiratory Syncytial Virus) für Erwachsene ab 60 Jahren (74 Prozent im Oktober 2023) und den MMR-Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (89 Prozent im August 2023) überwiegen.
- Was einen hypothetischen dreiwertigen Impfstoff betrifft, so hätte im Juli 2024 knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) wahrscheinlich einen kombinierten mRNA-Einmalimpfstoff zum Schutz gegen Grippe, RSV und COVID-19 verwendet, wenn es ihn denn gäbe und die CDC ihn empfehlen würde. Gleichzeitig sagen 27 Prozent, dass sie einen solchen mRNA-Einzelimpfstoff «überhaupt nicht» verwenden würden.
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