Der ehemalige römische Staatsanwalt Giuseppe Pignatone wurde in Caltanissetta auf Sizilien verhört, berichtet die Presseagentur ANSA. Ihm wird vorgeworfen, zusammen mit anderen hochrangigen Justizbeamten wie Gioacchino Natoli Unternehmer wie Francesco Bonura und Antonio Buscemi, die der sizilianischen Mafia Cosa Nostra nahestehen, unterstützt und einen Teil der Ermittlungen vertuscht zu haben. Natoli und Pignatone sollen unter der Regie des inzwischen verstorbenen ehemaligen Staatsanwalts Pietro Giammanco gehandelt haben.
Pignatone, nun Richter im Vatikan, beteuert seine Unschuld und verspricht, die Ermittlungen zu unterstützen. Bekannt für seinen Einsatz gegen die organisierte Kriminalität in Sizilien, Kalabrien und Rom wurde Pignatone im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Vertuschung des Dossiers über Mafia-Ausschreibungen aus den 1990er Jahren befragt. Diese Untersuchung soll das Umfeld des Mordes auf Richter Paolo Borsellino beleuchten, der gegen die Mafia ermittelte.
Der Vatikan-Richter war bereits vor Jahren wegen des Kaufs von Buscemi-Immobilien, die sein Vater getätigt hatte, unter Verdacht geraten. Die Untersuchung wurde aber eingestellt. Die gesamte Angelegenheit wird durch die Verjährung der Vorfälle vor über 30 Jahren erschwert.
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