Die französische Regierung hat eine Reihe neuer Massnahmen zur Bekämpfung der «fünften Welle» der Epidemie ergriffen. Dazu gehören auf 5000 Personen begrenzte Besucherzahlen bei Veranstaltungen im Freien; in geschlossenen Räumen sind nur noch 2000 zugelassen. Auch ein Stehen bei Konzerten und beim Essen in Bars ist fortan untersagt.
Wie das Medienportal Daily Sceptic mitteilte, müssen Arbeitnehmer, wenn immer möglich, zwei Drittel ihrer Zeit von daheim aus arbeiten. Premierminister Jean Castex kündigte zudem an, dass in einigen Regionen Atemschutzmasken im Freien sowie in einigen Stadtzentren wieder Pflicht würden. Laut Castex benötige das Land strengere Massnahmen, um die «fünfte Welle» der Epidemie zu bewältigen. Scharfe Optionen wie erneute Abriegelungen oder Ausgangssperren schloss er hingegen aus.
Castex erklärte, dass es künftig verboten sein werde, in Fernzügen, Bussen oder in Kinos und Theatern die Masken abzunehmen. Das schliesst den Verzehr von Snacks und Getränken während Filmen, Theaterstücken und Reisen aus. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steige zwar nur «moderat», aber: «Was wir in Grossbritannien und Dänemark sehen, rechtfertigt Vorsicht und Wachsamkeit. Wir befinden uns in einem Wettlauf mit der Zeit.»
Vor dem Hintergrund, dass fast 90 Prozent der Franzosen über zwölf Jahren zwei Impfdosen bekommen und gut ein Drittel eine Auffrischungsimpfung erhalten habe, sagte Castex: «Wir sind eines der Länder mit einem hohen Anteil an Geimpften, aber wir müssen die Impfquote weiter erhöhen.»
Er kündigte an, dass die Zeitspanne zwischen der zweiten und der dritten Impfung von derzeit fünf auf drei Monate verkürzt werden soll, und bestätigte, dass mit neuen Vorschriften mehr Franzosen sich einen Covid-Pass besorgen sollten. Bislang ist ein Impfpass oder ein negativer Test erforderlich, um Bars, Restaurants, Cafés, Theatern, Museen, Kinos, Zügen und anderen öffentlichen Einrichtungen besuchen zu können. Nach den neuen Vorschriften sollen nur noch Impfbescheinigungen akzeptiert werden.
Ausserdem drohte Castex mit härteren Strafen für das Fälschen von Covid-Pässen. Diese würden in fast industriellem Massstab hergestellt. Laut Daily Sceptic habe die Polizei inzwischen mehr als 182‘000 von ihnen entdeckt.