Myopie kommt aus dem Griechischen und bedeutet «kurzsichtig». Mehr als 1,4 Milliarden Menschen sind weltweit davon betroffen. In den Grossstädten Chinas sind in der jüngeren Generation über 90% kurzsichtig, in Korea sogar 98%. Auch in Europa steigen die Zahlen rasant, schon jetzt leidet die Hälfte aller 20-Jährigen an dieser Sehschwäche. Umweltfaktoren und das Starren auf Computerbildschirme können den Augen schaden.
Welche Ursachen hat eine Myopie?
Kurzsichtigkeit entsteht durch eine Fehlentwicklung des Augapfels. Studien zeigen, dass dies vor allem folgende Ursachen hat:
– zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen (fehlendes Tageslicht)
– zu nahe und zu lange vor Bildschirmen sitzen
In welchem Alter kann die Myopie beginnen?
Leider schon im Kleinkindalter. Aus augenärztlicher Sicht sind PCs, Smartphones und Tablets für Kinder unter drei Jahren völlig ungeeignet. Vier- bis Sechsjährige sollten nicht mehr als 30 Minuten pro Tag mit diesen Geräten verbringen, in der Grundschule maximal eine Stunde. Ab zehn Jahren sollten es maximal bis zu zwei Stunden pro Tag sein. Und das Wichtigste: Kinder sollten täglich mindestens zwei Stunden pro Tag im Freien verbringen.
Studie während des Lockdowns 2020
Eine Studie in China untersucht seit 2015 jährlich die Augen von über 100‘000 Schülern. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 unterscheiden sich die Ergebnisse dramatisch von den Vorjahren: Die Sehkraft der Kinder verschlechterte sich um mindestens 0,3 Dioptrien, nachdem sie sechs Monate lang eingesperrt waren, zu Hause unterrichtet wurden und Ausgangssperre hatten. Myopie war bei den Sechs- bis Achtjährigen dreimal häufiger als in den Vorjahren.
Die Kinder verbrachten während des Lockdowns rund doppelt so viel Zeit mit Smartphones und Tablets als vorher. Sei es aus Langeweile zu Hause, oder weil sie von ihren Eltern in dieser Zeit bewusst stundenlang vor diese krankmachenden Geräte gesetzt wurden.
Bleibt nur noch das Fazit, gerichtet an Politiker, Eltern, Erzieher und alle, die sich um Kinder kümmern: Lasst sie rausgehen und spielen!
Dieser Text wurde uns von «Bon pour la tête» zur Verfügung gestellt, dem führenden alternativen Medium der französischsprachigen Schweiz. Von Journalisten für wache Menschen.