Was Rang und Namen in der Branche hat, traf kürzlich auf dem Singapore FinTech Festival (SFF) zusammen – wenn auch, Corona bedingt, zum Teil nur via Videoschaltung.
«FinTech» steht für Financial Technology. Aus der Taufe gehoben wurde die Konferenz im Jahr 2016 und ist seitdem das weltweit grösste Meeting dieser Art. Es gilt als Wissensplattform der globalen Akteure rund um das Thema Digitalisierung der Finanzmärkte.
Entsprechend fanden sich Anfang Dezember hochrangige Vertreter von Microsoft, Google, BlackRock, PayPal, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission als Redner ein.
Zugeschaltet aus den USA wurde Bill Gates. Er nahm Bezug auf die «Corona-Pandemie» und erklärte, sie treibe die digitale Transformation – insbesondere im Finanzsektor – in nie erwarteter Geschwindigkeit voran - einen Prozess, den er begrüsse.
Seine Hoffnungen setze er auf die Impfung, für das erste Quartal 2021 rechne er mit sechs zugelassenen Impfstoffen. Damit sehe er auch für die «Entwicklungsländer» die Chance, dass die «Pandemie» 2022 vorüber sein werde.
Allerdings kritisierte er die Regierungen, mit denen seine Stiftung auf vielen Ebenen zusammenarbeitet. Seiner Ansicht nach sei nicht genug getan worden. «Wir dürfen nicht vergessen, dass es zu einer weiteren Pandemie kommen wird, und wir müssen investieren, um darauf vorbereitet zu sein. Regierungen müssen vorausdenken, um auf schlimme Dinge, die kommen könnten, vorbereitet zu sein», zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung Gates.
Unmittelbar zum Thema Digitalisierung der Finanzmärkte nahm Gates erneut Stellung, als er ankündigte, dass seine Stiftung daran arbeite, zwei Dritteln der Weltbevölkerung Zugang zu einem eigenen digitalen Bankkonto zu ermöglichen.
Anmerkung Redaktion: Nicht angesprochen wurde von Gates die Tatsache, dass vor allem Tech-Unternehmen wie u. a. Microsoft und die Banken von der Digitalisierung der Finanzmärkte profitieren. Letztlich damit auch er selbst, denn er ist einer der grössten Einzelaktionäre von Microsoft. Im Dezember 2019 hielt Gates mehr als 100 Millionen Microsoft-Aktien, etwa 1,3 Prozent der Aktien des Unternehmens. «Sein Aktienpaket ist damit etwa 16 Milliarden Dollar wert», schrieb die New York Times im März dieses Jahres.
Die enorme Staatsverschuldung, nicht zuletzt in der Folge der «Pandemie-Massnahmen», wurde auf der Konferenz ebenso wenig thematisiert wie die Frage, was armen Menschen ein digitales Konto nützt, wo es an Elementarstem wie Wasser, Nahrung und mitunter einem Dach über dem Kopf fehlt.