Gemäss Blick reichen die vom Bundesrat erlassenen Massnahmen nicht aus, um das Virus zu stoppen. Die Kantone müssten härter zugreifen und das funktioniere in der Ost- und Zentralschweiz nicht.
Je nach «Härte» der Massnahmen werden die Kantone in vier Kategorien eingeteilt:
Die Vorreiter
Dazu gehöre zum Beispiel das Wallis. Dieses habe die Schraube massiv angezogen: Bars, Discos und Puffs wurden geschlossen. Restaurants dürfen nur noch bis 22 Uhr geöffnet haben. Grossveranstaltungen müssen ohne Publikum stattfinden. Veranstaltungen und Aktivitäten – auch private – sind nur bis zu zehn Personen erlaubt.
Die Mitläufer
Im Mittelland habe man der Ausbreitung von Corona recht lange zugeschaut. Dann aber hätten die Kantone durchgegriffen. Bern etwa setzte als erster Deutschschweizer Kanton auf eine strikte Maskenpflicht und preschte auch mit dem Verbot von Grossveranstaltungen vor.
Die Zauderer
Der Rest der Romandie reagiere zu wenig entschlossen. Jura und Neuenburg seien etwa bei den Veranstaltungen grosszügig. Zu den Zauderern gehören gemäss Blick auch Zug und Zürich, wobei der Regierungsrat des bevölkerungsreichsten Kantons heute wohl neue, strengere Massnahmen bekannt geben werde.
Schliesslich die Renitenten
In den Kantonen in der Ost- und Innerschweiz sei das Virus in deren Köpfen noch nicht so richtig angekommen – in ihren Lungen allerdings schon. Diese Kantone setzten lediglich die Massnahmen des Bundesrats um. Und auch das oft zähneknirschend. Hätte Bundesbern nicht das Zepter übernommen, gäbe es in Glarus und Nidwalden noch immer keine Maskenpflicht in Läden. Die beiden Appenzell und St. Gallen hätten immerhin ein Tanzverbot erlassen.
Kommentar der Redaktion: Die Verurteilung und Hetze gegen kritische, eigenständige und nicht mit dem Mainstream schwimmende Menschen, Gruppen und neuerdings auch Kantone ist absurd. Statt seine journalistische Aufgabe als «Vierte Gewalt» wahrzunehmen schwingt sich der Blick zum selbsternannten Richter auf über genügend oder zu wenig hart getroffene Corona-Massnahmen einzelner Kantone. Mit Lob und Tadel sollen alle Kantone auf den von Blick gewünschten Kurs gebracht werden – ob sich das Blatt seiner Verantwortung bewusst ist?