Die nach eigenem Bekunden um unser aller Wohl besorgten globalen Experten gönnen sich keine Pause. Kaum ist der «Weltgesundheitsgipfel» in Berlin zu Ende gegangen, startet in Dubai das Jahrestreffen der «Global Future Councils» des Weltwirtschaftsforums (WEF).
Dieses Jahr haben beide Veranstaltungen außer der Sorge um den Planeten, seine Bewohner und die Zukunft noch etwas gemeinsam: Die Macher sehen die Notwendigkeit, um das Vertrauen ihrer Schützlinge zu kämpfen. In Berlin hieß das «Building Trust for a Healthier World» und in Dubai «Building trust for global collaboration». Tatsächlich wurde das Motto bereits im Januar beim WEF-Treffen in Davos vorgegeben: «Rebuilding Trust» lautete die Devise.
Bei dem Treffen in Dubai fragen sich die Veranstalter, wie die Global Future Councils neue Ansätze entwickeln könnten, um «globale Prioritäten» anzugehen, während sich die Welt auf die Bewältigung der dringendsten Krisen konzentriere. Dabei seien die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert seien, miteinander verknüpft. Das gelte auch für ihre Lösungen, die natürlich grundsätzlich technologiebasiert sind.
Die kritischen Fragen beziehen sich gemäß WEF auf Themen wie die «globale Klimakatastrophe», die Anwendung fortschrittlicher Technologien wie künstliche Intelligenz oder auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die «zunehmende Infodemie». Letzteres scheint auf dieser Veranstaltung nicht so dominant wie gewöhnlich, ist aber am Donnerstag Thema in einer Session mit Vertretern von Medien und des US-Thinktanks Center for Global Development.
Die WEF-Räte haben sich vorgenommen, aufkommende Trends zu erkunden und Maßnahmen zur Schaffung einer «widerstandsfähigeren, integrativen und nachhaltigen Zukunft» voranzutreiben. Ihre kritischen Dialoge würden erhebliche Auswirkungen haben, prognostizieren sie.
Die ambitionierten vorgeblichen Ziele reichen «von der Verbesserung der Arbeitsbedingungen über den Zugang von Hunderten von Millionen Menschen zu hochwertiger Bildung bis hin zum Schutz unserer Luft und der Bekämpfung von Korruption». Was wir unter «Förderung bewährter Methoden in der Produktion und innerhalb von Regierungen» zu verstehen haben, wird nicht erklärt.
Seit 2016 hat das Weltwirtschaftsforum das Netzwerk der Global Future Councils einberufen, um durch interdisziplinäre Zusammenarbeit «die dringendsten Probleme der Welt anzugehen». Dies ist übrigens eine weitere Parallele zum «World Health Summit»: Auch der Ursprung des Gesundheitsgipfels scheint auf eine Initiative der Großkonzerne-Lobby WEF zurückzugehen.
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