Hunderte von palästinensische Terroristen sollen Wochen vor dem Angriff auf Israel ein «spezialisiertes Kampftraining» im Iran absolviert haben. Dies meldete The Times of Israel mit Bezug auf einen exklusiven Bericht des Wall Street Journal.
Unter Berufung auf «Personen, die mit Geheimdienstinformationen» im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober vertraut seien, berichtete das WSJ: 500 Mitglieder sowohl der Hamas als auch des Islamischen Dschihads in Palästina (PIJ) hätten im vergangenen Monat an einem Training teilgenommen, das vom Korps der Islamischen Revolutionsgarden des Iran geleitet worden sei.
Israel hat den Iran wiederholt beschuldigt, eine Schlüsselrolle bei dem koordinierten Angriff der Hamas auf Israel zu spielen. Stunden vor der Veröffentlichung des Berichts machte der Sprecher der israelischen Streitkräfte (IDF), Daniel Hagari, den Iran direkt für die Unterstützung bei der Planung des Angriffs verantwortlich.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete den Iran sogar als Anführer einer «Achse des Bösen», zu der die Hisbollah, die Hamas, die Houthis und ihre Gefolgsleuten gehören würden.
Der Iran hat den Angriff der Hamas begrüsst, bestreitet aber, eine Rolle bei der Planung gespielt zu haben. Dem WSJ-Bericht zufolge nahm der iranische Brigadegeneral Esmail Qaani, Chef der Quds-Truppe, jedoch an den von der Islamischen Revolutionsgarde geleiteten Trainingsaktivitäten teil.
Bezogen auf Aussagen hochrangiger Mitglieder der Hamas und der vom Iran unterstützten Hisbollah berichtete die Zeitung auch, dass iranische Sicherheitsbeamte bei einem Treffen in Beirut fünf Tage vor dem 7. Oktober «grünes Licht» für den Angriff gegeben hätten.
US-Beamte wiesen den Bericht des WSJ allerdings zurück. Laut der Times of Israel haben sie erklärt, ihre Geheimdienstinformationen würden keine direkte Verbindung zwischen iranischen Beamten und dem Anschlag zeigen. Gleichzeitig hätten sie darauf hinwiesen, dass Teheran seit langem die Hamas unterstützt.
Auch der US-Aussenminister Antony Blinken hatte am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat gesagt, es sei «kein Geheimnis», dass «der Iran seit Jahren die Hamas, die Hisbollah, die Houthis und andere Gruppen unterstützt, die weiterhin Anschläge auf Israel verüben».
Der iranische «Oberste Führer» Ayatollah Ali Khamenei beschuldigte am Mittwoch die USA seinerseits, die israelischen Angriffe auf die Hamas zu «lenken». Er nannte das Land in einer Rede in Teheran einen «eindeutigen Komplizen von Kriminellen». Am Sonntag drohte Teheran Israel, dass die Region «ausser Kontrolle» geraten könnte, wenn der Krieg in Gaza weitergehe.