Die Arktis sei «stark gestresst», meint Christian Sonne, Professor für Ökowissenschaften an der Universität Aarhus in Roskilde, Dänemark, in einem Beitrag in Nature. Zwischen 1979 und 2021 habe sich die Region viermal schneller als der globale Durchschnitt erwärmt. Das habe zu weitreichenden, aber noch nicht vollständig verstandenen Auswirkungen auf Ökologie, Kohlenstoffspeicherung, Meeresspiegel und Wetter geführt.
Wenn man den Verlust an Biodiversität und die Umweltverschmutzung mit einbeziehe, spreche man von einer dreifachen planetaren Krise, wobei Sonne eine vierfache Krise sieht. Seit 1997 forscht er in der Arktis und überwacht dort Veränderungen in Umweltverschmutzung, Lebensräumen und Nahrungsnetzen mittels eines «One Health»-Ansatzes, der Menschen, Tiere und Ökosysteme einbezieht.
Mit dem Klimawandel in der Arktis entstehen laut Sonne neue Gesundheitsbedrohungen, insbesondere das Risiko zoonotischer Krankheiten, die von Tieren auf Menschen überspringen können. 60 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten seien zoonotisch und würden in Zusammenhang mit Lebensraumzerstörung, Biodiversitätsverlust und Veränderungen in Nahrungsnetzwerken stehen, die in der Arktis besonders relevant seien.
Der Verlust des Meereises führe zudem zur Ausbreitung von Chemikalien wie Quecksilber und PFAS, die das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen würden. Invasive Arten tragen Sonne zufolge ebenfalls zur Verschleppung von Krankheiten bei, und das Auftauen alter Mikroorganismen stelle ein zusätzliches Risiko dar.
Angesichts des steigenden Bedarfs an Rohstoffen und des Mangels an internationalen Regelungen würden weitere Umweltstörungen drohen. Bisher werde die mikrobielle Aktivität in der Arktis als gering angesehen, was zu unzureichender Überwachung zoonotischer Krankheiten führe. Dies müsse sich ändern, mit einem integrierten Überwachungsplan, der sowohl menschliche, tierische als auch Umweltperspektiven berücksichtigt.
Gemäß Sonne bedarf es langfristiger Finanzierung und internationaler Zusammenarbeit, um «ein umfassendes Überwachungs- und Bewertungsprogramm für die Arktis» zu schaffen. Als möglichen Ansatz erachtet er den umstrittenen «Pandemievertrag», der derzeit bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhandelt wird. Sonne schließt:
«Es muss jetzt gehandelt werden. Andernfalls wird es immer schwieriger, die Interaktionen mit Wildtieren einzudämmen und Menschen mit einer Infektion zu diagnostizieren, zu behandeln und zu isolieren – und das Risiko einer künftigen Pandemie mit einem arktischen Ground Zero wird immer größer.»
Kommentar Transition News:
In diesem Szenario verbinden sich Klima und angeblich gefährliche Erreger. Somit könnte auch die Panikmache um beide vereint werden. Der WHO würden damit weitere Gründe beziehungsweise Vorwände geliefert, um global klimabedingte restriktive Massnahmen zu fordern. Ein Grund mehr, um ihren «Pandemievertrag» abzulehnen. Wir brauchen keine von Bill Gates und Big Pharma gesteuerte WHO mit totalitären Tendenzen, um gesund zu sein.
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