Die ukrainischen Spionagebehörden haben in Zusammenarbeit mit der CIA über fast ein Jahrzehnt hinweg eine Reihe von verdeckten Operationen ausgeführt und Fähigkeiten entwickelt, die auf Russland ausgerichtet sind, berichtete die Washington Post.
Diese Agenturen, darunter der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU und der militärische Nachrichtendienst GUR, hätten Operationen wie Bombenanschläge, Attentate und Drohnenangriffe in Russland und den besetzten Gebieten durchgeführt.
Der Beitrag basiert den Autoren Greg Miller und Isabelle Khurshudyan zufolge auf Interviews mit mehr als zwei Dutzend aktuellen und ehemaligen ukrainischen, US-amerikanischen und westlichen Geheimdienst- und Sicherheitsbeamten, die allerdings anonym bleiben wollten.
Gemäss Miller und Khurshudyan hat die CIA diese Agenturen mit Schulungen, Ausrüstung und dem Austausch von Informationen unterstützt. Der US-Geheimdienst habe sie seit der russischen «Annexion» der Krim im Jahr 2014 zu mächtigen Verbündeten gegen Moskau gemacht.
Zu den geheimen Operationen der Ukraine gehören laut den Autoren Attentate auf russische Beamte, mutmassliche ukrainische Kollaborateure, Militäroffiziere und prominente Kriegsbefürworter in Russland. Ziele seien auch Zivilisten gewesen, wie Daria Dugina, Tochter des russischen Philosophen Alexander Dugin, die im August 2022 bei einem Bombenattentat ums Leben kam.
Unter den Todesopfern der Geheimdienste sei auch Yevgeny Zhilin gewesen, der Anführer einer prorussischen militanten Gruppe in der Ostukraine, der 2016 in einem Moskauer Restaurant erschossen wurde. Ein Jahr später sei ein Rebellenkommandeur namens «Givi» in Donezk getötet worden.
Auch Bombenanschläge auf die Kertsch-Brücke, Drohnenangriffe auf Moskau und andere verdeckte Aktivitäten innerhalb Russlands gehörten zu den Einsätzen.
Die CIA habe durch die Bereitstellung fortschrittlicher Überwachungssysteme, Schulungen und Infrastrukturunterstützung zur Entwicklung der nachrichtendienstlichen Fähigkeiten der Ukraine beigetragen. Der US-Geheimdienst unterhalte eine bedeutende Präsenz in Kiew.
Laut den Interviewten konzentrierte sich die Zusammenarbeit zwischen der CIA und den ukrainischen Spionagebehörden auf die Sammlung von Informationen über Russland und nicht auf die direkte Beteiligung an gezielten Tötungsaktionen.
Die intensive Zusammenarbeit habe bei Skeptikern Bedenken hinsichtlich der langfristigen Folgen der tödlichen Taktik der Ukraine auf ihre Ziele der NATO- und EU-Mitgliedschaft aufgeworfen.