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Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat anlässlich seiner Konferenz in Davos ein Weißbuch veröffentlicht. Titel: «Resilience Pulse Check: Harnessing Collaboration to Navigate a Volatile World» (Zusammenarbeit nutzen, um eine unbeständige Welt zu navigieren). Das Dokument greift das Hauptthema «Zusammenarbeit» auf und fordert Einrichtungen des privaten und öffentlichen Sektors auf, den Prozess zur Erreichung der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) zu beschleunigen.
Diese Sammlung von 17 miteinander verbundenen Zielen wird von Gegnern der digitalen ID und der Zensur kritisiert, da diese Initiative «Hassrede», «Fehlinformation» und «Desinformation» bekämpfen will. Diese sollten laut UNO «als Bedrohung der Informationsintegrität» behandelt werden, weil sie sich negativ auf die Umsetzung der SDGs auswirken könnten.
Das WEF fordert in seinem Papier die Umsetzung der SDGs sowie des Pariser Abkommens zum Klimawandel und die damit angestrebten «gesellschaftlichen Veränderungen». Es sei wesentlich, dass Unternehmen und Politik gemeinsam an diesen Zielen arbeiten, vor allem, um effiziente Wege zu finden, die SDGs mit Geldern des Privatsektors zu finanzieren.
Das WEF wünscht sich «entschlossenes Handeln im öffentlichen und privaten Sektor». Die demokratisch nicht legitimierte Gruppe, die massiven Einfluss auf die Eliten in vielen Ländern habe, treibe auch eine Pro-SDG-Einheit voran, die Global Investors for Sustainable Development Alliance (GISD), schreibt Reclaim The Net.
Die GISD-Allianz wird von den Vereinten Nationen geleitet und vereint große Finanzinstitute und Unternehmen, die koordinierte Strategien entwickeln, um «private Investitionen in Richtung der SDGs zu lenken». Neben der UNO-geführten Allianz sieht das WEF weitere «noch ungenutzte Möglichkeiten zur Vertiefung der öffentlich-privaten Zusammenarbeit».
UNO-Generalsekretär António Guterres sprach auf dem WEF ebenfalls über die Ziele für nachhaltige Entwicklung und über den Global Digital Compact. Dieser beinhaltet mehrere Vorschläge, einschließlich einer digitalen ID, die mit den Bankkonten der Menschen verknüpft ist. Auch stellte er die UNO-Vision zur Desinformationsmoderation – auch bekannt als Zensur – vor.
Guterres erklärte, dass der Global Digital Compact einen wichtigen Beitrag zur Schließung der «digitalen Konnektivitätslücke» leisten werde. Es handele sich um ein Multi-Stakeholder-Projekt, bei dem Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle «beim Aufbau der Fähigkeiten des öffentlichen und privaten Sektors für ein vernetztes Governance-Modell» spielen werde.
Eine stärkere gemeinsame Nutzung von Daten scheine dabei im Mittelpunkt zu stehen, merkt Reclaim The Net an. Um die Kontrolle darüber zu behalten, wie KI in Zukunft eingesetzt wird, fordert Guterres, dass Regierungen und private Technologieunternehmen zusammenarbeiten.
Diese Initiativen sollen auf dem «Gipfel für die Zukunft» im kommenden September vorgestellt werden. Eine von Guterres geäußerte Idee ist, die globalistischen Organisationen – wie die G20, die internationalen Finanzinstitutionen und die UNO selbst – noch enger zusammenzuführen. Reclaim The Net weist darauf hin, dass die G20, die nun ins Spiel einbezogen werden sollen, in einigen Berichten als wirtschaftsorientiertes Gegenstück zum UNO-Sicherheitsrat bezeichnet werden.
Man müsse befürchten, dass diese Initiativen Auswirkungen auf das internationale Bankensystem haben könnten – und damit auf die finanziellen Freiheiten der Menschen. Der Global Digital Compact sehe wie eine weitere dystopische Variante einer Idee aus, die überall auf der Welt in verschiedenen Formen auftauche. Mit der digitalen ID werde ein zentralisiertes – und daher leicht kontrollierbares – Netzwerk von Bürgern geschaffen.
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