Ähnlich wie Schweden hat auch Weissrussland eine eigene, unaufgeregt lockere Strategie im Umgang mit dem Corona-Virus entwickelt und umgesetzt. So gab es unter anderem weder einen Lockdown noch einen Abbruch der Fussballmeisterschaft.
Mittlerweile zeigt sich in Weissrussland, dass der Verzicht auf Einschränkungen nicht zu einer gesundheitlichen Katastrophe führte. Ganz im Gegenteil: Aufgrund der tiefen Anzahl an Positiv-Getesteten steht Weissrussland nicht mehr auf der Liste der Corona-Risikoländer. Wer aus der Ex-Sowjetrepublik beispielsweise in die Schweiz einreisen will, muss sich nicht in Quarantäne begeben.
Der Erfolg der Weissrussen scheint dem IWF und der Weltbank aber ein Dorn im Auge zu sein. Denn die von der Regierung des weissrussischen Präsidenten Lukaschenko beantragte IWF-Finanzhilfe soll an bestimmte Bedingungen im Umgang mit der Krankheit Covid-19 geknüpft werden, wie das Webmagazin Cashkurs berichtet.
So wird von Weissrussland beispielsweise verlangt, seine Corona-Massnahmen denjenigen von Italien anzupassen. Für Lukaschenko sind diese Bedingungen inakzeptabel: «Ich möchte nicht, dass sich die italienische Situation in Weissrussland wiederholt. Wir haben unser eigenes Land und unsere eigene Situation.»