Die Russische Föderation und eine Koalition afrikanischer Länder konnten bei der 77. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf erreichen, dass der Begriff «umfassende Sexualaufklärung» nicht in eine Resolution über Gewalt gegen Kinder Eingang findet. Diese Ablehnung war eine bittere Niederlage für die Biden-Regierung und mächtige progressive Länder, die westliche sexuelle Sitten durch internationale Politik fördern möchten.
Die Niederlage ist umso bedeutender, da die Weltgesundheitsversammlung während der Corona-Zeit an Bedeutung und Sichtbarkeit gewonnen hat. Dies könnte einen Präzedenzfall für zukünftige UN-Verhandlungen schaffen, einschließlich der laufenden Verhandlungen über eine politische Erklärung zu HIV/AIDS.
Die Russische Föderation und ihre Verbündeten versuchten, die Formulierung zur «umfassenden Sexualaufklärung» in der Resolution durch eine zuvor vereinbarte Terminologie zur «sexual- und reproduktiven Gesundheit» zu ersetzen. Die Protagonisten der Erklärung strichen aber den gesamten Absatz, anstatt einen Kompromiss einzugehen.
Programme, die von internationalen Agenturen unter dem Begriff «umfassende Sexualaufklärung» gefördert werden, können deshalb nicht automatisch als vom Leitungsgremium der WHO genehmigt betrachtet werden.
Diplomaten, die die Vereinigten Staaten, Kanada, Europa und andere «progressive» Länder vertreten, beschwerten sich in einer gemeinsamen Erklärung über diese Änderung.
«Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um erneut unsere Unterstützung für umfassende Sexualaufklärung für Kinder zu bekräftigen, damit sie ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Würde verwirklichen können», sagte Argentinien im Namen von 37 Ländern. Der Begriff «umfassende Sexualaufklärung» basiere auf früheren UN-Vereinbarungen und die Sprache in UN-Vereinbarungen müsse sich weiterentwickeln, so das Argument.
Die UN veröffentlichte 2018 eine globale Richtlinie zur «umfassenden Sexualaufklärung», die den Begriff umstrittener denn je gemacht hat. Ab dem Alter von fünf Jahren schlägt diese Richtlinie vor, Kindern beizubringen, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt sei. Auch wird Masturbation ab dem Alter von zehn Jahren als normal bezeichnet. Zudem sieht die Richtlinie vor, Grundschulkinder über verschiedene Arten von «nicht-traditionellen Familien» zu unterrichten, mit starkem Schwerpunkt auf LGBTI-Rechten.
Die Richtlinie zur Sexualaufklärung fördert auch den Zugang zu Verhütung und Abtreibung für Kinder – so sehr, dass Abtreibungsindustrie-Giganten wie die International Planned Parenthood Federation und UN-Agenturen offen zugeben, dass umfassende Sexualaufklärungsprogramme dazu bestimmt sind, «Nachfrage» nach ihren Dienstleistungen zu schaffen.
Es bleiben auch Fragen zur Wirksamkeit von umfassenden Programmen dieser Art. Trotz der Behauptungen, dass «umfassende Sexualaufklärung» notwendig sei, um die Gesundheit von Kindern zu schützen, gibt es keine Beweise dafür, dass umfassende Sexualaufklärung riskantes Verhalten, die Übertragung von HIV/AIDS, die Übertragung anderer sexuell übertragbarer Krankheiten und Teenagerschwangerschaften reduziert.
Im Gegenteil, eine kürzlich durchgeführte weltweite Überprüfung von Programmen zur umfassenden Sexualaufklärung fand Beweise dafür, dass sie das Gegenteil bewirken. Selbst die Hintergrundforschung in der UN-Richtlinie enthält Informationen über das allgemeine Versagen von Programmen zur «umfassenden Sexualaufklärung», die angeblich die Gesundheit von Kindern schützen und sexuelle Verantwortung fördern wollen.
Kommentar von Transition News
Damit keine Missverständnisse entstehen: Sexualaufklärung ist selbstverständlich eine gute Sache und notwendig. Hier geht es aber um «umfassende Sexualaufklärung», die bereits im frühkindlichen, vorpubertären Alter einsetzt und mit politischen Botschaften durchtränkt ist. Es handelt sich um Programme, die nebst der traditionellen Familie andere Modelle, insbesondere LGBT propagieren, die der Promiskuität das Wort reden und Kindern weismachen wollen, dass das Geschlecht nichts Biologisches ist, sondern ein soziales Konstrukt.
Dass damit die Übertragung von Geschlechtskrankheiten kaum gehemmt und Teenagerschwangerschaften kaum verhindert werden, liegt auf der Hand.
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