Wenige Organisationen haben mehr dafür getan, dass Regierungen missliebige Ansichten über die Covid-Politik zensierten, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie bezeichnet gesundheitsbezogene Meinungsverschiedenheiten und Debatten als «Infodemie».
Eine Untersuchung der US-amerikanischen Journalistin Alex Gutentag und des Substack-Kanals Public deckt nun eine koordinierte Anstrengung der WHO auf, zukünftige medizinische Krisen als Vorwand für eine umfassende Zensur zu nutzen. Anstatt zu versuchen, nach der «Pandemie» das öffentliche Vertrauen wiederherzustellen, versuche die WHO, einige der schlimmsten Missbräuche staatlicher Macht aus den letzten drei Jahren festzuschreiben, so Gutentag.
Associated Press, Reuters, USA Today und FactCheck haben kürzlich Beiträge veröffentlicht, in denen sie betonen, dass der von der WHO vorgeschlagene neue Pandemievertrag lediglich ein Versuch sei, die internationale Koordination zu verbessern, und kein Komplott, um die Öffentlichkeit zum Schweigen zu bringen.
In Artikel 18 des WHO-Vertragsentwurfs werden die Mitgliedstaaten jedoch tatsächlich aufgefordert, «gegen falsche, irreführende, fälschliche oder desinformierende Informationen vorzugehen» und die «Infodemie» durch regelmässige «Social Listening»-Initiativen zu kontrollieren. Die WHO hat bereits ein ähnliches Überwachungssystem gestartet, um sogenannte «Fehlinformationen» im Internet zu verfolgen. Das WHO-Programm «Early Artificial Intelligence-supported Response with Social Listening» (EARS) nutzt KI zur Überwachung von Trends in sozialen Medien.
Auf die Fragen von Public nach dem «Social Listening»-Programm der WHO antwortete ein Sprecher der Organisation: «Die EARS-Plattform ist nicht darauf ausgelegt, Fehlinformationen zu erkennen». Das Tool sei «nützlich, wenn es darum geht, besorgniserregende Themen zu verstehen und zu priorisieren».
Wie Gutentag feststellt, wird der Begriff «Fehlinformation» in dem Referenzpapier, auf das der WHO-Sprecher als Beispiel für seinen Ansatz verweist, jedoch 22 Mal erwähnt. Es wird sogar ausdrücklich behauptet, dass «Social Listening» den Behörden helfen könne, «Fehlinformationen zu bekämpfen».
Behauptungen, dass der Vertrag der WHO mehr Macht verleihen würde, widerspricht die Organisation gegenüber Public. Das seien «Fake News».
Gutentag zufolge ist ein neuer globaler Vertrag für einen besseren Informationsaustausch allerdings unnötig. Das Abkommen würde tatsächlich die nationale Souveränität beeinträchtigen. Us For Them, eine britische Non-Profit-Organisation für Kinderrechte, weist darauf hin, dass der Vertrag zusammen mit neuen Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) vorgeschlagen wird, dem rechtsverbindlichen Dokument der WHO zur Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien.
Diese Änderungen, so erklärt Us For Them, werden es der WHO ermöglichen, finanzielle Beiträge der Mitgliedsstaaten für Pandemiefonds und die Herstellung von Impfstoffen anzuordnen sowie nationale Sicherheitsgenehmigungsverfahren für medizinische Produkte ausser Kraft zu setzen. Durch die Änderungen erhält die WHO ausserdem supranationale Befugnisse, um medizinische Behandlungen, Untersuchungen und Quarantänen vorzuschreiben. Gutentag weiter:
«Diese Pläne sind umso alarmierender, als die WHO vor kurzem das digitale Gesundheitsbescheinigungssystem der EU übernommen hat. Während Covid wurde dieses digitale System von allen EU-Mitgliedstaaten genutzt, um ungeimpfte Personen am Grenzübertritt zu hindern. Viele Länder nutzten die Gesundheitsbescheinigung auch, um ungeimpften Personen den Zugang zu Restaurants, Bars, Fitnessstudios, Stadien, Salons, Theatern, Hotels und anderen Räumen zu verwehren. Die WHO ist bestrebt, ihre Befugnisse zur Einschränkung und Zensur der Öffentlichkeit auszuweiten, obwohl sich kürzlich herausstellte, dass ein Grossteil der von sozialen Medienplattformen und Regierungen als ‹Fehlinformationen› über Covid eingestuften Informationen durchaus der Wahrheit entsprachen. Facebook hat zugegeben, ‹oft wahre› Informationen über Nebenwirkungen von Impfstoffen zu zensieren, während das ‹Virality Project› des Stanford Internet Observatory Twitter und andere Social-Media-Plattformen ermutigte, dasselbe zu tun.»
Die Bemühungen der WHO sind gemäss Gutentag Teil eines umfassenderen Vorgehens der Eliten in Ländern wie Irland, Deutschland, Brasilien, Neuseeland, Australien und dem Vereinigten Königreich. Es sei ein Vorgehen gegen die Meinungsfreiheit, um gesundheitsbezogene «Fehlinformationen» zu verhindern. Die Journalistin weist auch darauf hin, dass die WHO jetzt mit den Vereinten Nationen und der Europäischen Union zusammenarbeitet. Diese versuchten ebenfalls, die Meinungsfreiheit im Namen der Sicherheit einzuschränken.
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