Gain-of-function-Forschung? Lab-leak-Theorie? Gefahren, die aus dem Labor stammen? Ist das etwas, das weit weg ist – in China oder in den USA? Mitnichten. Eine wichtiges Biolabor befindet sich im Spiez, im idyllischen Berner Oberland.
Im Mai 2021 unterzeichneten die WHO und der Bundesrat, die Schweizer Regierung, ein «Memorandum of Understanding» zur Einrichtung des ersten BioHub-Zentrums im Spiez-Labor. Dieses Zentrum dient als globaler Knotenpunkt für die sichere Entgegennahme, Sequenzierung, Lagerung und Vorbereitung biologischer Materialien, um den schnellen Austausch von Krankheitserregern zwischen Laboren weltweit zu ermöglichen.
Das Labor Spiez, eine Einrichtung des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), ist spezialisiert auf den Schutz der Bevölkerung vor nuklearen, biologischen und chemischen Bedrohungen. Es ist eines von nur fünf Laboren weltweit, die dauerhaft von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zertifiziert sind.
Das BioHub-System wurde als Reaktion auf die Covid-19-«Pandemie» ins Leben gerufen, um den internationalen Austausch von biologischen Materialien zu erleichtern und die Entwicklung von Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffen zu beschleunigen. Seit seiner Einführung wurden mehrere Meilensteine erreicht, darunter die Entwicklung standardisierter Dokumentationen und Werkzeuge zur Unterstützung schneller Operationen sowie die Erweiterung spezialisierter Labornetzwerke.
Die Einrichtung des BioHub im Spiez-Labor soll dazu beitragen, die globale Gesundheitsvorsorge zu stärken und eine schnellere Reaktion auf zukünftige Gesundheitsbedrohungen zu ermöglichen.
In einem Interview auf der Plattform Children’s Health Defense äußerten die Kritikerin Dr. Meryl Nass und der Schweizer Aktivist Christian Oesch Bedenken hinsichtlich der Transparenz und demokratischen Kontrolle des BioHub-Systems. Sie warnten vor möglichen Risiken im Zusammenhang mit der Sammlung und Analyse von Krankheitserregern in einem hochsicheren Labor und betonten die Notwendigkeit einer breiteren öffentlichen Diskussion über solche internationalen Gesundheitsinitiativen.