Karl Lauterbach beabsichtigt offenbar, für eine gesetzliche Impfpflicht Stimmung zu machen. Dafür ist er sich auch nicht zu schade, die Bevölkerung zu manipulieren. Der Gesundheitsminister sprach unlängst von 200 bis 250 Covid-19-Sterbefällen pro Tag – eine Zahl, die deutlich zu hoch ist, wie gleich zu sehen sein wird.
Ende Februar meinte er, dass täglich 400 bis 500 Covid-Sterbefälle in Deutschland zu erwarten seien, wenn die Politik jetzt nicht handle. Die Zahlenangaben und Prognosen von Lauterbach sind jedoch in keiner Weise nachvollziehbar. Sie entspringen meiner Meinung nach lediglich seiner Fantasie und zielen vor allem darauf ab, im Bundestag die erforderlichen Mehrheiten für seine politischen Vorhaben zu organisieren. Auch betonte er zuletzt, dass die Infektionszahlenzahlen wieder stark anstiegen.
Jeder einzelne Bundestagsabgeordnete und jeder Journalist kann selbst überprüfen, ob Lauterbach mit «lauteren» Zahlen und Prognosen arbeitet. Man müsste sich nur einmal die Mühe machen und die Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. (DIVI) überprüfen. Dabei stellt man sofort fest, dass Lauterbach mit seinen Aussagen und Prognosen wieder einmal «voll daneben liegt».
Der Situationsbericht des RKI listet vom 3. Januar 2022 bis zum 6. März 2022 insgesamt 11’547 Covid-19-Sterbefälle auf. Das sind durchschnittlich rund 183 Sterbefälle pro Tag. Im RKI-Wochenbericht vom 9. März 2022 werden für den gleichen Zeitraum aber «nur» 7240 Covid-19-Sterbefälle genannt, also 115 pro Tag.
Die Differenz von 4307 Sterbefällen lässt sich mit grösster Sicherheit nicht damit erklären, dass für die berichteten Kalenderwochen 8. und 9. noch «Nachmeldungen» zu erwarten wären. Wie das RKI so signifikant unterschiedliche Zahlenangaben zu den Sterbefällen veröffentlichen kann, bleibt wohl ein weiteres Mysterium von dessen Berichterstattung.
Festzustellen ist auf jeden Fall, dass die von Lauterbach genannten Zahlen von 200 bis 250 Covid-19-Sterbefällen pro Tag nicht zutreffend sind und auch die zuvor prognostizierten 400 bis 500 jedweder Grundlage entbehren. Tatsächlich ist ihre Zahl rückläufig.
Gemäss der DIVI sind vom 3. Januar bis zum 6. März 2022 auf Intensivstationen insgesamt 3286 Covid-19-Patienten verstorben. Diese Summe muss man mittlerweile selber berechnen, da vom DIVI hierzu nur noch tagesbezogene Angaben gemacht werden. Bei denen kann man sicherlich davon ausgehen, dass sie auf validen Covid-19-Diagnosen beruhen, die Menschen also ursächlich an einer Covid-19-Infektion verstorben sind.
Die Daten des RKI zeigen zudem, wie sich die «Hospitalisierungen» von Covid-19-Patienten entwickelt haben: Seit dem Höhepunkt der sogenannten «fünften Welle» in der 5. Kalenderwoche 2021 sind sie stark rückläufig. In Kalenderwoche 10. 2022 verzeichnete das RKI 7478 Covid-19-Patienten in Spitälern. Nun, bei rund 486’000 Krankenhausbetten in Deutschland sind 7478 Covid-Patienten in einer Woche nicht besorgniserregend.
Zur Erinnerung: Die Zahl der in jeder Woche positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen liegt seit Anfang Februar 2022 stets deutlich über einer Million Fällen pro Woche. Auch vor diesem Hintergrund sind die 7478 Covid-19-Patienten während der «fünften Welle» im Vergleich zu früheren «Wellen» sehr wenig. Die veröffentlichten Zahlen des DIVI zur Auslastung der Intensivstationen zeigen ebenfalls eine aktuell völlig entspannte Situation.
Die Daten verdeutlichen, dass auf dem Höhepunkt der «fünften Welle» nur 2302 Covid-19-Intensivpatienten behandelt worden sind. Bei den früheren «Wellen» waren es stets deutlich mehr als doppelt so viele gewesen. Zuletzt wurden noch 2193 von ihnen behandelt. Damit sind von den derzeit noch 29’769 verfügbaren Intensivbetten nur 7,4 Prozent mit Covid-19-Patienten belegt.
Fakt ist aber auch, dass in Deutschland von Anfang 2021 bis heute 7653 Intensivbetten beziehungsweise rund 20 Prozent aller noch Anfang 2021 verfügbaren Intensivbetten abgebaut worden sind (siehe Grafik unten). Wie die Politik diese radikale Verminderung in der zurückliegenden Hochphase dieser «Pandemie» verantworten kann, ist absolut nicht nachvollziehbar.
Zu berücksichtigen gilt es auch: Seit dem 7. März sind die Testzahlen wieder signifikant erhöht worden, wodurch auch die «Fallzahlen» wieder anstiegen. Das Ganze geschah passend zu den Beratungen des Bundestages über die Nachfolgeregelungen zum Infektionsschutzgesetz und der Vorlage zur Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht.
Die Zahl der PCR-Tests ist in der 10. Kalenderwoche um 22 Prozent angestiegen, die Zahl der positiven Tests erhöhte sich dabei um 28 Prozent. Die geringfügige Erhöhung der sogenannten Positivitätsrate von 50,7 Prozent auf 53,1 Prozent hat an diesem Anstieg nur einen sehr geringen Anteil. Da ausserdem seit der 4. Kalenderwoche 2022 zusätzlich auch noch positive Schnell- bzw. Antigentests vom RKI in die «Fallzahlen» mit hineingerechnet werden, übersteigen die «Fallzahlen» seitdem die Zahlen der positiven Testergebnisse nochmals deutlich.
Eine Überprüfung dieser «Fallzahlen» ist damit im Übrigen auch nicht mehr möglich. So werden nach meiner Überzeugung just zum richtigen Zeitpunkt hohe «Fallzahlen» künstlich geschaffen und bewusst Ängste vor einer «sechsten Welle» geschürt!
In der 11. Kalenderwoche erhöhten sich die Testzahlen nochmals deutlich, wie die «Fallzahlen» in der besagten Woche zeigen (siehe Grafik unten). Nach Angaben des RKI gab es in der 11. Kalenderwoche insgesamt 1’538’602 «Fälle». Nach meiner Prognose dürften somit in dieser Woche etwa 2’553’000 PCR-Tests durchgeführt worden sein. In den ersten 10. Kalenderwochen des Jahres 2022 sind es laut Angaben des RKI insgesamt über 22 Millionen PCR-Tests, was bei rund 83 Millionen Einwohnern eine aussergewöhnlich hohe Zahl wäre.
Durch die zusätzlichen PCR-Tests und der daraus resultierenden hohen Anzahl positiver Tests, die mithilfe einer hohen Anzahl positiver Schnell- bzw. Antigentests noch «optimiert» werden, kann die Regierung die hohen Fallzahlen «Just in time» gegenüber Medien und Politik präsentieren. Dadurch kann Lauterbach mit seinen «Modellierern» und «Hausvirologen» mit dem amtlichen Segen seiner untergeordneten Behörde RKI vor einer angeblichen «sechsten Welle» warnen. So wird heute evidenzfreie Gesundheitspolitik gemacht und der deutsche Corona-Sonderweg eine «Never Ending Story».
Wer die relevanten gesundheitspolitischen Daten zu den Zahlen der Covid-19-Patienten auf den Normal- und den Intensivstationen der Krankenhäuser betrachtet und die Daten der mit Covid-19 assoziierten Sterbefällen analysiert, erkennt sofort: Es gibt keine «Pandemie» mehr.
Alle Zahlen sind rückläufig und befinden sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nur die hohen «Fallzahlen», die ohne jeglichen epidemiologischen und gesundheitspolitischen Aussagewert sind, werden uns von der Bundesregierung weiterhin als bedrohliche «Inzidenzen» verkauft. In vielen anderen Ländern sind inzwischen die meisten einschränkenden Massnahmen abgeschafft worden, obwohl dort die «Inzidenzen» deutlich höher sind beziehungsweise waren.
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Zum Schutz seiner Person erscheint dieser Text unter dem Pseudonym Sören Nyländer. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt. Nyländer ist von Beruf Volkswirt und seit vielen Jahren im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt.
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