«Während die Nachbarländer ihre Corona-Regeln aufgrund steigender Fallzahlen verschärfen, sind strengere Massnahmen in der Schweiz bisher kaum ein Thema», schreibt die NZZ. Genau dasselbe hiess es noch vor Monaten in Bezug auf die Zertifikatspflicht. Oder vor etwas mehr als einem Jahr in Bezug auf die Maskenpflicht in Innenräumen. Argwöhnisch beobachtete man dazumal, wie im nahen Ausland drakonische Massnahmen eingeführt wurden, und war froh, dass man in der Schweiz doch noch liberaler funktioniere.
Wie sich zeigt, ist die Schweiz nicht mehr viel liberaler als unsere Nachbarn. Die Schweiz untergräbt mittlerweile die Grundrechte fast genauso wie unsere Nachbarländer Deutschland oder Österreich. Müssen Meldungen wie jene in der NZZ deshalb nicht dahingehend hinterfragt werden, ob sie als Vorboten zu werten sind auf das, was uns schon bald als nächstes bevorsteht? Konkret: Dass mit 2-G auch in der Schweiz bald nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Veranstaltungen, Restaurants oder Hallenbädern haben werden?
Immerhin antwortet Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren, auf Anfrage der NZZ: «Im Moment ist eine Verschärfung nach 2-G kein Thema.» Betont sei hier: «Im Moment.» Denn wie hinlänglich erfahren, kann der Bundesrat seine Meinung im Wochentakt ändern und damit plötzlich neue Beschlüsse fassen, die kurz zuvor noch «kein Thema» waren.
Der Vergleich mit den Infektionszahlen Österreichs – das die 2-G-Regel deshalb am 8. November eingeführt hat – deutet eine mögliche Massnahmenverschärfung für die Schweiz ebenfalls an. «Die derzeit auch hierzulande steigenden Zahlen sind ein Hinweis darauf, dass bald auch die Schweiz mit neuen Spitzenwerten bei den täglichen Corona-Neuinfektionen zu kämpfen haben könnte», so die NZZ: «Und sollten die Schweizer Zahlen tatsächlich der Kurve Österreichs folgen, würden spätestens am 27. oder 28. November mehr tägliche Neuinfektionen vom BAG gemeldet, als dies noch vor einem Jahr der Fall war.»
Bemerkenswert: Die hohe Zahl an Neuinfektionen wird ausgerechnet für das Abstimmungswochenende über das Covid-Gesetz vorausgesagt. «Am Tag nach der Abstimmung tritt das Parlament zusammen. Verzichtet der Bundesrat auf eine Einführung von 2-G, dürfte die Forderung bei stark steigenden Hospitalisierungszahlen im National- oder Ständerat rasch aufkommen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich für eine derart weitgehende Einschränkung eine gesetzliche Grundlage und damit ein Eingreifen des Parlaments aufdrängt», heisst es in der NZZ.
Kann dies alles Zufall sein? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
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