Zum ersten Mal haben Forscher im Labor synthetische menschliche Embryonen aus Stammzellen erzeugt. Damit bewegen sie sich in einer ethischen Grauzone, erhoffen sich aber wichtige Erkenntnisse über die kritischen frühen Stadien der menschlichen Entwicklung.
Für das Verfahren sind weder die sexuelle Fortpflanzung noch Ei- und Samenzellen notwendig. Dies ermöglicht es den Wissenschaftlern, Embryonenforschung zu betreiben, die eigentlich verboten ist, wenn menschliche Embryonen beteiligt sind.
Diese Forschung ist jedoch nach wie vor begrenzt, da synthetische Embryonen keinen Verdauungstrakt, keinen Herzschlag und keine Ansätze eines Gehirns haben. Sie verfügen jedoch über Zellen, die eine Plazenta, einen Dottersack und den Embryo selbst bilden.
Auch wenn eine klinische Anwendung noch nicht in Frage kommt, hoffen die Forscher, dass sich damit ein Fenster zum Entwicklungsprozess des menschlichen Embryos öffnet.
«Die Idee ist, dass man, wenn man die normale menschliche Embryonalentwicklung mit Hilfe von Stammzellen modelliert, sehr viele Informationen darüber gewinnen kann, wie die Entwicklung beginnt und was schief gehen kann, ohne dass man frühe Embryonen für die Forschung verwenden muss», erklärte Robin Lovell-Badge, Leiter der Abteilung für Stammzellbiologie und Entwicklungsgenetik am Francis Crick Institute in London.
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