Richard Fischer, ein 70-jähriger Unternehmer aus dem aargauischen Brugg wurde von der Kantonspolizei am letzten Freitag auf dem berner Bundesplatz kurzerhand verhaftet. Der Grund: Ein Gedicht, das die Parlamentarier auffordern soll, mit der Bevölkerung in einen Dialog zu treten.
Fischer trug die ganze Zeit eine Maske und hatte für den Bundesrat sogar Blumen dabei. «Das ist für die Politiker eine sehr schwere Aufgabe», sagt Fischer. Er habe dies nicht das erste mal gemacht und sucht auf diese Weise mit Parlamentarierinnen und Parlamentarier das Gespräch: «Als Freund der Demokratie und für die Menschen, die in dieser Demokratie die Verantwortung tragen», sagt Fischer gegenüber dem Lokalsender Tele M1.
Zum Verhängnis geworden sei ihm ein selbst verfasstes Gedicht, das er extra für ParlamentarierInnen geschrieben habe:
«Am Freitag, ab 07:00 Uhr reich ich Ihnen zum letzten Mal die Hand, ich hoff, das klappt, sonst zieh ich mir über mein Kämpfer-Gewand».
«Mit diesem Satz wollte ich lediglich meine Gewohnheit zum Ausdruck bringen, dass ich in Gesprächen mit Menschen um Argumente kämpfen werde», sagt Fischer. Die Kantonspolizei Bern sah dies anders. Statt mit ihm vorgängig darüber zu reden, verhafteten sie ihn kurzerhand auf dem Bundesplatz und durchsuchten später gar noch seine private Wohnung. Der aargauer SVP-Nationalrat Thomas Burgherr, der diese Aktion hautnah miterlebt habe, findet das Vorgehen der Polizei masslos übertrieben.