Seit 1954 treffen sich etwa 130 hochkarätige Persönlichkeiten aus Politik, Militär, Geheimdiensten, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Hochschulen und Hochadel aus Europa und den USA, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Die sogenannten «Bilderberger» behaupten, diese Konferenzen hätten «rein informellen Charakter». Kritische Beobachter sind jedoch der Meinung, dass bei diesen Anlässen die Weichen für unsere Zukunft gestellt werden.
Sein diesjähriges Treffen wird der Bilderberg-Club vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2024 in der spanischen Hauptstadt Madrid organisieren. Es ist das dritte Mal, dass die «Herren der Welt» Spanien auswählen: 1989 luden sie die sogenannte «Elite» nach La Toja (Galicien) und 2010 nach Sitges (Katalonien) ein.
Vorwürfe, eine Weltregierung anzustreben, weisen die Mitglieder der Bilderberg-Gruppe üblicherweise zurück. Doch der bereits verstorbene US-amerikanische Jurist und Diplomat George Ball, der unter anderem Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten unter John F. Kennedy und Lyndon Johnson war, definierte die wahren Ziele der Bilderberg-Treffen bereits bei einer Konferenz in Kanada im Jahr 1968 (wir berichteten).
Diesbezüglich schrieb der Investigativ-Journalist Daniel Estulin in seinem Buch «The True Story of The Bilderberg Group»:
«Im Wesentlichen präsentierte Ball einen Überblick über die Vorteile einer neokolonialen Weltwirtschaftsordnung, die auf dem Konzept einer Weltfirma basiert, und er beschrieb einige der Hindernisse, die für ihren Erfolg beseitigt werden müssen. Das erste und wichtigste Hindernis, das beseitigt werden müsse, sei laut Ball die archaische politische Struktur des Nationalstaates.»
Bei den Treffen der Bilderberger werden Ort und Namen der Teilnehmer gerne so lang wie möglich unter Verschluss gehalten. Über das Treffen in Madrid hatte zuerst das unabhängige schwedische Portal Nya Tider informiert. Die spanische Bestseller-Autorin und Journalistin Cristina Martín Jiménez, die sich auf den Bilderberg-Club spezialisiert und diverse Bücher über ihn veröffentlicht hat, griff das Thema in einem Artikel auf dem Portal Diario 16 auf.
Als Expertin für Geopolitik analysiert die Journalistin Manöver der Kontrolle, Manipulation und Propaganda. Ihr Forschungsschwerpunkt sind Kommunikation und Machtstrukturen. Ihre Doktorarbeit über den Bilderberg-Club wurde mit der Note Cum Laude ausgezeichnet.
In ihrem umfangreichen Werk «Los amos del mundo están al acecho» (Die Herren der Welt sind auf Beutezug), das in Spanien jahrelang zensiert wurde, hatte sie bereits vor vierzehn Jahren die «Taktik der Pandemien, des menschengemachten Klimawandels und der Schaffung künstlicher Führer» als Waffen für die Errichtung einer totalitären Weltordnung identifiziert.
Hinsichtlich des aktuellen Treffens in Madrid verweist sie auf den geopolitischen Kontext. 2024 sei ein Jahr, das durch eine Vielzahl von Wahlprozessen auf der ganzen Welt gekennzeichnet sei. Die wichtigste Wahl für die Bilderberger sei die in den USA, wo der ehemalige Präsident Donald Trump versuche, zu kandidieren, während er in mehrere Gerichtsverfahren verwickelt sei. Diese könnten ihn disqualifizieren.
Zudem treffe sich der Club nur vier Tage vor Beginn der Wahlen zum EU-Parlament (6. bis 9. Juni). Dies sei eine weitere für den Club entscheidende Wahl, um «ihren Prozess der stillen Invasion und Eroberung durch die Umsetzung der Agenda 2030 in allen europäischen Ländern fortzusetzen».
Martín Jiménez erwartet deshalb, dass viele Politiker aus dem ganzen Kontinent teilnehmen werden, wobei den Politikern aus der Ukraine, Polen, Ungarn und den ehemaligen osteuropäischen Ländern besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.
Zudem werden sich die Teilnehmer in Madrid laut der Bilderberg-Kennerin mit den Wahlen in Katalonien befassen, aber auch mit den Ereignissen der 77. Weltgesundheitsversammlung, die am 27. Mai beginnt und bei der die WHO-Mitgliedstaaten über die endgültige Ausarbeitung des globalen Pandemie-Abkommens und der Internationalen Gesundheitsregeln entscheiden sollen.
«Ich prophezeie allerdings schon jetzt, dass sie nicht siegreich sein werden», schreibt Martín Jiménez.
Die Bestseller-Autorin geht davon aus, dass der Bilderberg-Club auch die in den letzten Monaten erzielten Ergebnisse überprüfen wird, seit der Vorstandsvorsitzende des WEF, Klaus Schwab, im Januar in Davos «Desinformation» als erstes und größtes globales Risiko bei Wahlprozessen bezeichnete. Das Thema «Desinformation» sei bereits auf dem Bilderberg-Treffen 2022 in Washington diskutiert worden.
«Bilderberg und Davos sind Geschöpfe der gleichen Mächte», unterstreicht Martín Jiménez.
Sánchez und die Bilderberger
Ministerpräsident Pedro Sánchez wird Gastgeber des Bilderbergtreffens 2024 sein. In diesem Rahmen weist die Journalistin darauf hin, dass Sánchez’ Rücktrittsstrategie jetzt Sinn ergebe und man sie vollständig verstehen könne. Ende April hatte der spanische Regierungschef seinen möglichen Rücktritt angekündigt, nachdem ein Richter Ermittlungen gegen seine Ehefrau Begoña Gómez wegen mutmasslicher Vorteilsnahme und Korruption in der Privatwirtschaft eingeleitet hatte. Kritiker werfen Sánchez vor, selbst in diesen Fall verwickelt zu sein (wir berichteten hier und hier).
Nach Sánchez’ Schachzug hatten sich die Mainstream-Medien kollektiv verausgabt, ihn und seine Gattin als Opfer einer «Desinformationskampagne» darzustellen. Es wurde sogar Hatz auf den Richter gemacht, der die Ermittlungen gegen Gómez angeordnet hatte. Und die einst als renommiert geltende Zeitung El País forderte tatsächlich Gefängnisstrafen für die Verbreiter von «Desinformationen».
Erst die Anwesenheit der Bilderberger in Spanien gebe Sánchez’ Schachzug die volle Bedeutung, urteilt Martín Jiménez. Der Regierungschef müsse seinen Unterstützern beweisen, dass er das ihm anvertraute Land unter Kontrolle habe. Das Bilderbergtreffen in Madrid bezeichnet sie als «Besuch der Hohepriester des Globalismus in seiner spanischen Kolonie». Sánchez hätte deshalb «eine List aushecken müssen», um alle politischen Gruppen hinter sich zu scharen, damit er seinen «Vormündern» gute Managementergebnisse präsentieren könne.
Als Sánchez nach einigen Tagen der «Reflexion» mit dem Satz «Wir werden der Welt zeigen, wie die Demokratie verteidigt wird» wie Cäsar angekündigt habe, er werde nun doch nicht zurücktreten, habe er in Wirklichkeit bekräftigt, dass er seinen Chefs, den US-Mega-Finanziers, zeigen werde, wie hervorragend er die Kapitulation des spanischen Staates vor der Agenda 2030 arrangiere.
Durch die Kontrolle der Bildung mit der Agenda 2030 in Schulen, Medien, politischen Parteien, Wahlprozessen, Bürgerprotesten und der Justiz demonstriere Sánchez den Bilderbergern, dass er ein zuverlässiger Schützling sei. Gerade habe BlackRock angekündigt, 60 Milliarden Euro in Spanien «investieren» zu wollen. Man dürfe aber nicht vergessen, dass der globalistische Megafonds nicht investiere, sondern stattdessen Länder billig aufkaufe.
Zu diesem Zweck würde man «Pandemien» und den menschengemachten Klimawandel ausrufen, die Gesellschaften polarisieren, den Primärsektor kriminalisieren und ausrauben, die Jüngsten verwirren und die Familie, die primäre Machtstruktur aller Kulturen der Erde, angreifen, urteilt Martín Jiménez.
In diesem Zusammenhang sei zu betonen, dass die Bilderberger Pedro Sánchez 2015 «als junges Versprechen» zu sich eingeladen hatten, so dass eines seiner großen Anliegen darin bestehe, seine Mission richtig zu erfüllen, um im Netz der globalistischen Institutionen aufzusteigen, die ihre Weltregierung bereits eingerichtet hätten.
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