Im vergangenen Jahr wurden russische und belarussische Tennisprofis von der Teilnahme am prestigeträchtigen Wimbledon-Turnier in London ausgeschlossen. An der diesjährigen Ausgabe der Wimbledon Championships, die am 3. Juli beginnt, dürfen sie wieder antreten.
Der britische Tennisverband (LTA) gab unter Druck nach, meldet SRF. Dem Veranstalter hätten «erhebliche Strafen» durch die Spielervereinigungen ATP und WTA gedroht – von der Beendigung der Mitgliedschaft bis zu hohen Bussen.
Die Teilnahme für die Spieler ist an Bedingungen geknüpft. So müssen sie eine Neutralitätserklärung unterzeichnen, dürfen Aktivitäten des russischen Militärs in der Ukraine nicht unterstützen und keine Finanzmittel vom Staat erhalten.
Ukraine setzt eigene Athleten unter Druck
Die Sportschau berichtete bereits Ende März über die Zulassung russischer und belarussischer Spieler in Wimbledon durch den All England Club. Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba forderte die britische Regierung auf, Spieler aus Russland und Belarus nicht einreisen zu lassen.
Die ukrainische Seite setzt ihrerseits wiederum Athleten des eigenen Landes unter Druck. Die Regierung wies sie an, Wettbewerbe zu boykottieren, an denen Russen und Belarussen teilnehmen. Bei Verstoss könnten den jeweiligen Verbänden der nationale Status aberkannt werden.
Damit reagierte die ukrainische Regierung auf Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) von Ende März, Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer an Wettkämpfen zuzulassen (wir berichteten). IOC-Präsident Thomas Bach sprach von «Doppelmoral».