Die intellektuelle Welt ist zutiefst konformistisch.
Noam Chomsky
Liebe Leserinnen und Leser
Man kann auf dem Trend der Zeit mitschwimmen. Man kann das positiv sehen als «die Zeichen der Zeit erkennen». So werden Karrieren gebaut, Menschen werden berühmt, Stars tauchen auf. Wird der Mainstream ihrer überdrüssig, dann sind sie wieder weg.
Ein Beispiel ist die Familie Mettler. Mettler wer? Nemo Mettler, der Gewinner des Eurovision Song Contest (ESC), weiland Concours Eurovision de la Chanson, sang ein paar Jahre in der Schweiz auf Rock- Rap- und Popbühnen. Mit seinem Habitus als eher biederer Junge war der Bieler nur einem Insiderpublikum bekannt. Und jetzt ist er plötzlich ein Weltstar. Wie das?
Man überlege sich genau, was der Mainstream und seine Apologeten wollen und liefere das dann punktgenau. Man huldige dem Megatrend. Dazu gehört: Männlein und Weiblein sind passé, die Anzahl der Geschlechter ist unbeschränkt. Im November «entdeckte» Nemo, dass er nonbinär ist. Er (oder das?) legte sich ein entsprechendes Outfit und einen entsprechenden Habitus zu und bewarb sich, die Schweiz am ESC zu vertreten. Und so gewann er. Die Mainstreampolitiker der Schweizer Städte reißen sich nun darum, im nächsten Jahr den Mainstreamanlass Nummer eins durchzuführen.
Für den visuellen Auftritt von Nemo ist dessen Schwester zuständig, die Fotografin Ella Mettler. Was sie sonst noch tat? Sie fotografierte für das Bundesamt für Gesundheit Plakate für die Impfkampagne. Mehr Mainstream geht nicht.
Mutter Nadja Schnetzler ist Mitgründerin der Republik, dem Magazin der Guten, der politischen Korrektheit und der inkludierenden Sprache, das mit einem Budget arbeitet, von dem wir nur träumen können. Wie die Mutter so die Kinder.
Man könnte das durch Schulterzucken abtun. Aber das Ganze hat eine Kehrseite. Der Triumph des Mainstreams verengt den Meinungskorridor. Er verlangt Toleranz, aber damit ist es nicht weit her, wenn man auch Toleranz für Meinungen und Werte reklamiert, die vom Mainstream gerade nicht bejubelt werden. Das stellte kürzlich auch der ehemalige Schweizer Finanzminister, Altbundesrat Ueli Maurer, fest.
Das beste Beispiel ist ebenfalls der ESC. Die irische Teilnehmerin Bambie Thug, die sich selbst als nicht-binäre Person und Hexe bezeichnet, erreichte mit ihrem Song «Doomsday Blue» (Weltuntergangsblues) den 6. Platz.
Der Auftritt war stark von satanistischen Symbolen geprägt: Bambie Thug trug Hörner, umringte sich mit brennenden Kerzen in einem Pentagramm und bezirzte einen Tänzer, der den Teufel darstellte. Die Performance endete mit der Projektion «Crown the witch» auf der Leinwand, und die Liedtexte beinhalteten dunkle, fluchähnliche Aussagen, die ich hier nicht wiedergeben und übersetzen will.
Bambie Thug hatte im Vorfeld vehement gegen die Teilnahme Israels protestiert und plante politische Botschaften während ihres Auftritts, die von den Veranstaltern jedoch untersagt wurden. Nach der Show setzte sie dem Gewinner Nemo eine schwarze Dornenkrone auf.
Bambie Thug sagte in Interviews, ihr Lebensziel sei, Menschen zur Hexerei zu bringen und andere Religionen hinter sich zu lassen.
Die Dornenkrone ist im Christentum ein Symbol des Leidens Jesu. Sie wurde ihm bei seiner Kreuzigung von den Römern zum Hohn aufgesetzt. Wenn nun eine ESC-Teilnehmerin, die offen für das Gegenteil des Christentums eintritt, einem anderen Teilnehmer eine solche Dornenkrone aufsetzt, dann ist das eine gewaltige Provokation, die vielleicht die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer aus Mangel an Bildung gar nicht verstanden haben.
Bambie Thug reklamiert damit Toleranz für ihre que(e)ren Ideen, bedenklichen Botschaften und ihre provokante Symbolik. Aber als es darum ging, die israelische Teilnehmerin gegen Angriffe zu verteidigen, was es mit ihrer Toleranz nicht weit her. Es ist so, wie der amerikanische Sprachwissenschafter im Eingangszitat sagte: «Die intellektuelle Welt ist zutiefst konformistisch.»
zum Mainstream-Glück fehlt nur noch die Mitteilung, dass Nemo und Bambie Thug ein Paar sind.
Die Doppelmoral innerhalb der ESC-Community, die einerseits für maximale Toleranz und Vielfalt einsteht, jedoch bei Bambie Thugs umstrittenem Verhalten gegenüber der israelischen Künstlerin Eden Golan diese Prinzipien nicht konsequent verteidigte, spiegelt exakt die Doppelmoral des Mainstreams.
Damit man mich recht versteht: Ich bin nicht für die Wiedereinführung von Blasphemiegesetzen. Und ich denke, dass Diskriminierungs- und Antirassismusstrafnormen schon heute teils zu weit gehen. Die Grenze des Sagbaren sollte nur durch das Strafrecht gezogen werden.
Mit der Methode Mettler kann man Karriere machen. Aber der Welt ist nur geholfen, wenn man gegen den Strom schwimmt und sich selber treu bleibt.
Das tun wir bei Transition News jeden Tag. Bleiben Sie uns gewogen!
Herzlich
Daniel Funk
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