Aktuell wird die Angst vor dem Klimawandel und der Ausbreitung einer angeblichen Jahrhundertseuche geschürt. Weil fast jede unserer Handlungen Auswirkungen auf das Klima und die Verbreitung von Viren haben kann, steht jeder Mensch unter Generalverdacht, andere zu schädigen.
Reinwaschen kann man sich dann mit Zertifikaten wie etwa einem Impf- oder Nachhaltigkeitspass. Damit ist die Freiheit abgeschafft und ein neuer Totalitarismus installiert, wie Michael Esfeld in einem aktuellen Paper des «Liberalen Instituts» aufzeigt. Denn die Gewährleistung der Grundrechte hängt so von einer Genehmigung ab, die eine Elite von Experten erteilt oder verweigert.
Zusammenfassung
Wie nach dem zweiten Weltkrieg stehen wir heute erneut vor einer Weichen- stellung zwischen Freiheit und Totalitarismus – zwischen einer offenen Gesell- schaft, die jeden Menschen bedingungslos als Person anerkennt, und einer geschlossenen Gesellschaft, die die Gewährung von Grundrechten an bestimmte Bedingungen knüpft.
Herausforderungen wie die Ausbreitung des Coronavirus oder der Klima- wandel sind in ihrer Qualität und Grössenordnung nicht völlig neu. Solche Herausforderungen wurden von offenen Gesellschaften stets durch spontane Verhaltensanpassung und technologische Innovation gemeistert.
Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in Verbindung mit Massen- medien reden diese Herausforderungen zu existenziellen Krisen für die Menschheit hoch, um mittels gezielt geschürter Angst Akzeptanz dafür zu erhalten, die Grundwerte unseres Zusammenlebens beiseite zu schaffen.
Man spielt dabei Externalitäten so aus, dass letztlich jedes freie Handeln unter dem Verdacht steht, andere zu schädigen. Von diesem Verdacht kann man sich dann nur durch einen Impf-, Nachhaltigkeits- oder allgemein sozialen Pass befreien. Die Ausübung von Freiheit wird damit unter Bedingungen gestellt, die Experten festsetzen, welche für sich in Anspruch nehmen, ein moralisch-normatives Wissen zur Steuerung der Gesellschaft zu haben – wie einst die Philosophen-Könige Platons.
Dagegen kann man nur mit einem substanziellen Menschenbild angehen, das auf Freiheit und Menschenwürde basiert, woraus sich Grundrechte ergeben, die bedingungslos gelten. Es gibt keinen moralischen Wert, der über der Würde jedes einzelnen Menschen steht.