Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seiner Stiftung hat Bill Gates vor kurzem angekündigt, dass er nicht reich sterben und fast sein gesamtes Vermögen «verschenken» wolle. Die Summe von etwa 200 Milliarden Dollar soll in seine Stiftung fließen und in den nächsten 20 Jahren für «den Kampf gegen Infektionskrankheiten, Armut und den vermeidbaren Tod von Frauen und Kindern» verwendet werden. Zudem kündigte er an, er werde seine Stiftung bis 2045 schließen (wir berichteten).
Jetzt hat das Portal Health Policy Watch verraten, wohin Gates’ Gelder gehen werden: Am Montag habe der Mitgründer von Microsoft mitgeteilt, dass er «einen Großteil der 200-Milliarden-Dollar-Zusage» nach Afrika leiten werde.
Dabei will er den Schwerpunkt auf «die Zusammenarbeit mit Regierungen legen, die der Gesundheit und dem Wohlergehen ihrer Bevölkerung Vorrang einräumen». Das erklärte Gates vor Regierungsvertretern, Diplomaten und Partnern in einer Rede am Sitz der Afrikanischen Union in Addis Abeba, Äthiopien.
«Indem wir das menschliche Potenzial durch Gesundheit und Bildung freisetzen, sollte jedes Land in Afrika auf dem Weg zum Wohlstand sein – und dieser Weg ist eine aufregende Sache, an der man teilhaben kann», propagierte Gates.
Bei seiner Rede hob Gates Länder wie Äthiopien, Ruanda, Simbabwe, Mosambik, Nigeria und Sambia hervor, weil sie eine mutige Führungsrolle bewiesen und Innovationen genutzt hätten, von der Ausweitung der Gesundheitsdienste an der Basis über den Einsatz fortschrittlicher Instrumente zur Bekämpfung von Malaria und HIV bis hin zur Sicherung der medizinischen Versorgung.
«Die harte Arbeit der Afrikaner, selbst in Ländern mit sehr begrenzten Ressourcen, hat mich immer inspiriert (…) Die Arbeit vor Ort, um Lösungen zu finden, selbst in den ländlichsten Gegenden, ist unglaublich», betonte der vermeintliche «Philanthrop».
Gates habe laut Health Policy Watch auch auf das transformative Potenzial der künstlichen Intelligenz und ihre Bedeutung für die Zukunft des afrikanischen Kontinents hingewiesen. Dabei habe er eine Parallele zur Revolution des mobilen Bankwesens auf dem Kontinent gezogen und gesagt:
«Afrika hat das traditionelle Bankwesen weitgehend übersprungen, und jetzt hat man die Chance, beim Aufbau der Gesundheitssysteme der nächsten Generation darüber nachzudenken, wie KI in diese Systeme integriert werden kann.»
Gates lobte vor allem Ruanda, wo bereits KI-gestützte Ultraschalluntersuchungen eingesetzt werden, «um Risikoschwangerschaften früher zu erkennen und den Frauen eine rechtzeitige, möglicherweise lebensrettende Behandlung zu ermöglichen».
In Äthiopien und Nigeria werde sich Gates diese Woche «aus erster Hand ein Bild vom Stand der Gesundheits- und Entwicklungsprioritäten nach den Kürzungen der Auslandshilfe machen und sein Engagement und das seiner Stiftung bekräftigen, Afrikas Fortschritte in Gesundheit und Entwicklung in den nächsten 20 Jahren zu unterstützen», heißt es in einer Pressemitteilung der Gates-Stiftung.
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