Die westlichen Zeitungen und TV-Stationen behaupten oft und gerne, wie gut die anfangs Sommer angelaufene ukrainische Gegenoffensive verläuft.
Der Umstand, dass die USA der Ukraine seit Kurzem international geächtete Streumunition liefern, legt jedoch die Vermutung nahe, dass die Gegenoffensive nicht wie gewünscht vorankommt.
So frohlockt etwa das ZDF, indem es den Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, John Kirby, zitiert: «Sie [die Ukrainer] setzen sie [die Streumunition] angemessen ein, sie setzen sie effektiv ein.»
Hingegen resümierte Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer jüngst: «Der erste Versuch der Offensive ist gescheitert».
Ähnlich berichtet die österreichische Kronen Zeitung. Sie titelt: «Scheitert die ukrainische Gegenoffensive gerade?» und stellt fest: «Die Gegenoffensive der Ukraine läuft zäh.»
Dem US-Militär zufolge liege das aber nicht an den russischen Streitkräften, sondern an explosiven Hindernissen im Boden, sprich: Minen. Es liegt auf der Hand, dass die USA kein Interesse daran haben, feindliche Kräfte zu loben.
Deswegen werden angebliche Fortschritte der ukrainischen Seite in Metern und nicht in Kilometern angegeben. Die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War geht davon, dass die Gegenoffensive den Krieg nicht beenden wird, selbst wenn sie erfolgreich ist.
Ob diese Analyse als Kritik am Krieg oder als Rechtfertigung weiterer US-Waffenlieferungen an die Ukraine im Interesse der Rüstungslobby zu verstehen ist, sei dahingestellt.
Die westlichen Partner erhoffen sich durch die Streumunition schnellere Fortschritte. Doch langsam scheint ihre Geduld mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zu schwinden.
So befürchtet der Geheimdienst CIA, dass Selenski die Kontrolle über Vorgänge beim ukrainischen Militär verliert und Linien überschreitet, die nicht im abgesprochenen Interesse der USA liegen.
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