Es ist längst klar, dass Wikipedia bei manche Themen nicht neutral ist. Kürzlich räumte Larry Sanger, Mitbegründer von Wikipedia, sogar ein, dass die CIA und das FBI die Online-Enzyklopädie manipulieren (wir berichteten).
Aus den E-Mails von Hunter Bidens «Laptop aus der Hölle» geht nun hervor, dass der Sohn des US-Präsidenten Anstrengungen unternahm, um seine eigene Seite zu beschönigen, berichtet Reclaim The Net mit Bezug auf den Substack des Journalisten Lee Fang.
So habe Hunter Biden 2014 in aktiver Zusammenarbeit mit FTI Consulting, einem bekannten PR-Unternehmen, versucht, den Inhalt seines Wikipedia-Profils zu ändern. Der Austausch zeige einen vorsätzlichen Versuch, bestimmte Details zu löschen, darunter Bidens Verbindungen zum in Ungnade gefallenen Finanzier Allen Stanford.
Gemäss Fang bestätigen E-Mails das aktive Engagement von FTIs Ryan Toohey bei diesem Vorhaben. Die Bearbeitungsprotokolle von Wikipedia würden das Auftauchen anonymer Konten zeigen, die eifrig daran arbeiten, Hunters Änderungen zu berücksichtigen und potenziell kompromittierende Informationen zu entfernen.
Zu den bedeutenden Änderungen gehörte laut dem Journalisten, dass Hunters Beteiligung am National Endowment for Democracy und seine angeblichen CIA-Verbindungen gelöscht wurden. Im Gegensatz hätten seine Verbindungen zu verschiedenen NGOs bemerkenswerte Ausschmückungen erfahren. Reclaim The Net erläutert:
«Hinter diesen Veränderungen steckten nicht nur zufällige Freiwillige. Eine Person namens ‹AmeliaChevalier› löschte aktiv Erwähnungen von Allen Stanford. In einem anderen Bericht, ‹Earflaps›, wurde häufig Kritik an Hunters Verbindung zu Burisma, einem ukrainischen Energieriesen, herausgeschnitten. Eine Untersuchung ergab später, dass ‹Earflaps› einer von mehreren betrügerischen Accounts im Zusammenhang mit PR-Agenturen war, deren Aufgabe es hauptsächlich war, das Image russischer Wirtschaftsmagnaten zu pflegen.»
Fang zufolge beauftragte auch Burisma selbst FTI Consulting, um seine Präsenz auf Wikipedia zu verbessern. Vadim Pozharskyi, ein Berater von Burisma, habe das Management von Wikipedia sogar als wichtiges «PR-Thema» eingestuft.