Die wesentlichen materiellen Bestimmungsgründe
im Gang der menschlichen Dinge herauszufinden
ist stets eine schwierige Aufgabe.
Marvin Harris, Anthropologe

Liebe Leserinnen und Leser,

geht Ihnen das auch so? Manches Mal und immer öfter erscheint mir das Geschehen in der Welt verwirrend und unübersichtlich. Wir hören von Ereignissen und Vorgängen, die dem zu widersprechen scheinen, von dem wir annehmen, wie sie laufen und geschehen müssten.

Dazu gehört das Schauspiel um die US-Zölle, dass uns die Medien derzeit vermitteln. Was US-Präsident Donald Trump da angekündigt hat, klingt erstaunlich, galten doch die USA bisher als einer der großen Nutznießer der Globalisierung und des Freihandels.

Aber anscheinend gibt es da mehr Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten, als uns bekannt gemacht worden ist. Es scheint, als wolle Trump etwas korrigieren, was Thilo Bode grundsätzlich zum Freihandel festgestellt hat:

«Die Abkommen dienen nicht den beteiligten Ländern, der Mehrheit ihrer Bürger und der Mehrheit ihrer Unternehmen, und schon gar nicht dienten sie ärmeren Ländern. Sie dienen fast ausschließlich den großen, weltweit agierenden Konzernen, die ihre Marktanteile und ihren Einfluss absichern und ausbauen wollen.»

Das trifft anscheinend sogar ein Land wie die USA, wie die Reaktionen der Börsen auf die Zoll-Pläne zeigen. Und Trumps Zollpolitik richtet sich dabei mutmaßlich weniger gegen andere Länder, wie es vordergründig erscheint, sondern gegen die multinationalen Konzerne, die dort produzieren lassen, wo es am billigsten ist.

Aber das ist alles nicht so einfach, wie ich gestehen muss. Ein aktueller Beitrag bei Transition News beschäftigt sich mit der Frage der Zölle und versucht, mit Aussagen des Finanzanalytikers Martin Armstrong Antworten zu geben.

Haben Sie sich auch gewundert, dass verantwortliche US-Politiker die Pläne für den Angriff auf Jemen Mitte März vorher auf der Plattform Signal besprachen – und einen Journalisten einbezogen? Als ich davon hörte, dachte ich einerseits, es wäre gut gewesen, wenn das vorher bekannt geworden wäre – damit die Menschen im Jemen sich zumindest rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Andererseits fragte ich mich, ob denn niemand mit jenen, die mit Trump ins Amt kamen, darüber gesprochen hat, wie sichere Kommunikation funktioniert. Diese Frage hat auch den investigativen US-Journalisten Seymour Hersch beschäftigt, der dazu einen aktuellen Beitrag geschrieben hat.

Ich habe seine Aussagen, die nur hinter der Bezahlschranke vollständig zu lesen sind, für Sie zusammengefasst. Die Frage, warum die entsprechenden Kommunikationsregeln verletzt wurden, kann er auch nicht vollständig beantworten.

Aber Hersh erklärt, warum es zum ersten Militäreinsatz in der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten kam, der gern wie einer seiner Vorgänger den Friedensnobelpreis haben möchte. Unsere Beiträge widmen sich aber auch anderen wichtigen Themen, so dem Angriff der EU auf die Meinungsfreiheit, einem der wichtigsten demokratischen Werte, die EU-Politiker gern immer wieder anderen predigen.

Warum sie so reden und anders handeln, das wirkt auch durchaus verwirrend. Dazu gehört ebenso, dass der Arzt Walter Weber dafür bestraft wird, dass er sich dem verpflichtet fühlt, was seinen Beruf ausmacht: die Gesundheit der Menschen. Ein aktueller Beitrag weist daraufhin, dass Weber Unterstützung braucht, um sich juristisch zu wehren.

Weitere Beiträge auf Transition News zu anderen Themen sollen Ihnen helfen, Verwirrendes besser erkennen zu können. Zum Abschluss dieses Newsletters möchte ich noch einmal den US-Anthropologen Marvin Harris (1927 – 2001) zitieren:

«Wenn man die Welt bewußt verändern will, muß man zunächst bewußt verstanden haben, wie die Welt beschaffen ist. Fehlt es an einem solchen Verständnis, so ist das ein schlechtes Vorzeichen.»

In dem Sinne hoffe ich, dass unsere Beiträge Ihnen helfen, Verwirrendes zu entwirren und Klarheit zu gewinnen. Und wie gehabt wünsche ich Ihnen ein freudvolles Wochenende samt Wissensgewinn und Lesefreude mit den Beiträgen von Transition News.

Herzliche Grüße
Tilo Gräser

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Herzlichen Dank an alle, die Transition News treu unterstützen und damit unsere Arbeit und Unabhängigkeit erst ermöglichen!