Um im Namen des sogenannten «menschengemachten Klimawandels» die Blähungen von Kühen einzudämmen, soll das Rinderfuttermittel Bovaer in die weltweite Massenproduktion eingeführt werden. Im schottischen Dalry wird deshalb eine neue Produktionsstätte entstehen.
Wie das Unternehmen ABB in einer Pressemitteilung informiert, soll die Anlage bis November 2025 voll betriebsbereit sein. ABB ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Zürich, das im Bereich der Elektrifizierung und Automation tätig ist. Der Investmentmanager BlackRock hält Anteile an dem Konzern.
«Die Anlage wird die weltweite Produktion von Bovaer® erhöhen, dem innovativen methanreduzierenden Futtermittelzusatzstoff für Kühe und Rinder von DSM-Firmenich, der seit mehr als 15 Jahren erforscht und entwickelt wird», heißt es in der ABB-Mitteilung.
Das Unternehmen versäume es jedoch zu erklären, dass diese Forschung bestätigt habe, dass Bovaer Krebs und Unfruchtbarkeit bei weiblichen Ratten verursachte – und seinen Weg in die Kuhmilch finde, die wir konsumieren, kritisiert der Journalist Jon Fleetwood. Nach Angaben der neuseeländischen Umweltschutzbehörde würden 16,82 Prozent der verabreichten Bovaer-Dosis über die Kuhmilch ausgeschieden.
Schon Ende 2024 sorgte Bovaer für einen öffentlichen Aufschrei in Großbritannien (wir berichteten). Nachdem der Molkereikonzern Arla Foods einen Versuch mit rund 30 Betrieben gestartet und mehrere Supermarktketten ankündigt hatten, Milch von mit Bovaer gefütterten Kühen zu verkaufen, hatten Bürger in den sozialen Medien Videos gepostet, in denen sie die Arla-Milch ins Klo oder den Ausguss schütteten. Auch kritische Experten warnten vor den Gefahren für Tier und Mensch.
Die Industrie propagiert dagegen, das Mittel sei «sicher und wirksam». Außerdem wird erklärt, es sei der Schlüssel zur Verringerung der Treibhausgasemissionen von Kühen. Denn Bovaer wirke durch die Unterdrückung des Enzyms im Pansen der Kuh, das Methan bildet.
DSM-Firmenich, das Unternehmen, das den Zusatzstoff entwickelt hat, und Elanco, ein US-amerikanischer Arzneimittelhersteller, der das Produkt in den USA und Kanada vertreibt, behaupten, dass die Fütterung von einem Esslöffel Bovaer pro laktierender Milchkuh und Tag die Methanemissionen um etwa 30 Prozent reduzieren könne.
Nach Angaben von Elanco würde die Fütterung von Bovaer «an eine Million Kühe über den Zeitraum von einem Jahr dem Verzicht auf mehr als 285.000 Autos entsprechen, die ein Jahr lang unterwegs sind». Das Unternehmen erklärt auch, dass die Verfütterung von Bovaer an Rinder sich «als sicher für Tiere, Erzeuger und Verbraucher erwiesen hat».
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