Unser Ziel bleibt es, Debatten anzuregen und
unseren Lesern zu zeigen, dass offener Diskurs
und konstruktiver Austausch auch in diesen
schwierigen Zeiten möglich sind.
Berliner Zeitung am 27. September
Liebe Leserinnen und Leser!
Die aus meiner Sicht wichtigste Lehre, die wir aus der «Corona-Zeit» ziehen müssen, ist, dass die Möglichkeit zu einer freien Rede im Sinne einer scheuklappenfreien und konstruktiven Auseinandersetzung von unschätzbarem Wert ist. Man stelle sich nur vor, auch die Leitmedien hätten eine solche Kultur der freien Rede gepflegt – was für eine von Esprit geprägte Debattenkultur hätten wir dann erleben und mit welcher Freude hätten wir dann womöglich mitansehen dürfen, wie Impfeinpeitscher wie Karl Lauterbach mit Lügen wie der von den «nebenwirkungsfreien» Corona-Injektionen öffentlich zerrissen worden wären.
Was den Willen angeht, freie Rede zuzulassen, so sollte sich freilich jede/r an die eigene Nase fassen – sich also fragen, zu was sie oder er selbst bereit ist. Dies gilt nicht nur für Menschen, die der Sphäre zuzurechnen sind, die gemeinhin «Mainstream» genannt wird, sondern auch für all diejenigen, die Mainstream-kritisch sind und sich auf der Seite der «Wahrheit» wähnen. Denn obwohl sie besonders leiden, was die Unterdrückung bzw. Zensur der freien Rede betrifft, so haben sie selbst mitunter Scheuklappen auf.
Bemerkenswert ist, dass aktuell bekannte Mainstream-Instanzen derzeit eine Bresche schlagen für die freie Rede. Erst vor wenigen Tagen haben Chefredaktion und Herausgeber der Berliner Zeitung an den Spiegel einen offenen Brief gerichtet. Folgende Frage war der Grundgedanke: «Warum ist es so schwer, fair über Andersdenkende zu berichten?»
Hintergrund ist der Spiegel-Beitrag «Die Alternativmedienmacher», in dem behauptet wird, bei der Berliner Zeitung herrsche «viel Verständnis für Autokraten, Impfgegner und Russlanderklärer». Und von der Ukraine sehe man sich bedroht, seit der Ost-Berliner Softwaremillionär Holger Friedrich mit seiner Frau Silke das Blatt übernommen hätten. Dazu die Berliner Zeitung an die Spiegel-Oberen:
«Kritische Berichterstattung über unsere Arbeit ist in Ordnung und willkommen. Was wir jedoch nicht verstehen: Obwohl wir Ihnen mehrfach angeboten haben, sich sachlich und umfassend über die Themen zu informieren, über die Sie schreiben wollen, haben Sie unsere Angebote mehrfach ignoriert.
Unser Vorschlag, Fragen zur Berliner Zeitung in einem transparenten Verfahren zu klären und ein vollständiges, widerspruchsfreies und gerne auch kritisches Bild von unserem Haus zu zeichnen, wurde nicht aufgegriffen (...) Das Ergebnis: Statt zu berichten, diffamieren Sie.»
Die Welt wiederum fragt in der Einleitung zu einem Interview mit der Philosophin Svenja Flaßpöhler, die als Talkshowgast und als Redakteurin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu spüren bekommen hat, wie sehr abweichende Meinungen gebrandmarkt werden: «Müssen wir wieder richtig streiten lernen?» Und weiter:
«Über Jahre hinweg wurde beklagt, dass unsere Gesellschaft keine zwei Meinungen mehr aushält, dass ganze Gruppen auseinanderdriften, nicht mehr miteinander reden wollen oder können. Wie eine Reaktion darauf wirkt die aktuelle Konjunktur an Büchern, die Streiten zur Kulturtechnik der Stunde erklären.
Neben ‹Tagesschau›-Sprecher Constantin Schreiber (‹Lasst uns offen reden›) diagnostizieren die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach und der Journalist Korbinian Frenzel ‹Defekte Debatten›. Am interessantesten, weil auch ideengeschichtlich argumentiert das Buch der Philosophin Svenja Flaßpöhler: ‹Streiten›»
Flaßpöhler, die als «Querdenker“-Versteherin» und als Verbreiterin von «Verschwörungstheorien» abgekanzelt wurde, sagt dazu:
«Wir brauchenr den Streit noch heute, und zwar im Sinn des argumentativen Schlagabtauschs. Einheiten kann es nur geben, wenn die Differenz Raum hat. Wo Konsenszwang herrscht, droht der Zerfall. Der Druck gesellschaftlicher Großkrisen führt schnell zu normativen Vorgaben. Zu welchen Verwerfungen das führt, haben wir in der Corona-Pandemie gesehen, aber auch bei Themen wie Migrationspolitik oder Ukraine-Krieg.»
Nicht weniger interessant wirkt, was Timothy Snyder, der laut Welt «als bedeutendster amerikanischer Historiker der Gegenwart» gilt, in seinem neuen Werk als «Vorschlag zur Güte» einbringt:
«Es geht gar nicht darum, dass wir uns alle auf irgendetwas einigen. Konservative, Liberale, Sozialdemokraten haben sämtlich recht.»
Auch die Alternativen haben das Thema freie Rede und faire Debatte für sich entdeckt. Brownstone gibt dazu in dem am 25. September veröffentlichten Artikel «The Right to Speak Evil» (Das Recht, Böses zu sagen) Folgendes zu bedenken:
«Tyrannei und Pogrome gedeihen durch einseitige Gespräche. Die sicheren Räume der Zensur ermöglichen es Ländern derzeit, Kinder zu bombardieren und sich dabei einzureden, dass sie die Dinge dadurch verbessern (...) Die Angst vor einem Mangel an Wahrheit treibt viele Menschen zu Forderungen nach einer Kontrolle der Meinungsäußerung (zum Beispiel durch das Blockieren von Fehlinformationen) (...)
Bei der Meinungsfreiheit geht es nicht um Wahrheit. Sie hat wenig damit zu tun. Es geht um Gleichheit. Es geht darum, der Macht einiger weniger Grenzen zu setzen (...) Bei der Meinungsfreiheit geht es also darum, der Wahrheit zu gestatten, die Falschheit und Korruption in uns selbst und in anderen aufzudecken (...) Deshalb ist Zensur für uns alle so intrinsisch attraktiv, und es ist schwierig, sie zu verbannen.»
Seien wir also nicht nur im Kritisieren von korrupten Machthabern ein Vorbild, sondern auch darin, anderen Meinungen Raum zu gewähren, auch wenn wir sie für abwegig oder gar völlig abstrus halten!
Alles Gute – trotz allem
Torsten Engelbrecht
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Inhalt:
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- Israel plant offenbar eine ethnische Säuberung des Südlibanon 14:47
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- Keine Entspannung in der Ukraine in Sicht 20:19
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Redaktion und Moderation Christoph Pfluger
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