Die «MAHA»-Kommission von Präsident Donald Trump («MAHA» steht für «Make America Healthy Again») hat ihren mit Spannung erwarteten Bericht zur Bewertung chronischer Krankheiten veröffentlicht, die in den vergangenen Jahren bei amerikanischen Jugendlichen aufgetreten sind.
Für den Anstieg dieser Erkrankungen in der Kindheit werden darin eine Reihe von Faktoren verantwortlich gemacht, die vom Verzehr von Lebensmitteln mit zugesetzten Chemikalien bis hin zu einer Zunahme der Verschreibung von Medikamenten an Kleinkinder reichen. Das berichtet Fox News. In dem Beitrag heißt es:
«Nach einem Jahrhundert kostspieliger und ineffektiver Ansätze wird die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass eine koordinierte Transformation unserer Lebensmittel-, Gesundheits- und Wissenschaftssysteme stattfindet. Diese strategische Neuausrichtung wird sicherstellen, dass alle Amerikaner – heute und in Zukunft – länger und gesünder leben, unterstützt durch Systeme, die Prävention, Wohlbefinden und Resilienz in den Vordergrund stellen.»
Laut Fox News hat Robert F. Kennedy Jr., Leiter des US-Gesundheitswesens und Vorsitzender der Kommission, gestern an einer Telefonkonferenz mit den Medien teilgenommen. Dabei habe er erklärt, dass der Bericht eine «Diagnose» darstelle, wie es in den USA um die Gesundheit bestellt ist. Das «Rezept» dafür, den Problemen wirksam entgegenzutreten, werde in 100 Tagen, also Ende August, in Form politischer Empfehlungen für die Bundesregierung veröffentlicht.
Wie aus dem Bericht zum Beispiel hervorgeht, habe sich die Zahl der Depressionen bei Teenagern zwischen 2009 und 2019 fast verdoppelt, mehr als jedes fünfte Kind über sechs Jahren gelte als fettleibig und bei jedem 31. Kind bis zum Alter von acht Jahren werde Autismus diagnostiziert (siehe dazu den TN-Artikel «Neue CDC-Daten: Einer von knapp 13 Jungen in Kalifornien hat Autismus»). Zudem habe die Krebsrate bei Kindern seit 1975 um 40 Prozent zugenommen. Fox News zitiert dazu wie folgt aus dem Bericht:
«Mehr als 40 Prozent der rund 73 Millionen Kinder [im Alter von 0 bis 17 Jahren] in den USA leiden laut CDC an mindestens einer chronischen Erkrankung wie Asthma, Allergien, Fettleibigkeit, Autoimmunerkrankungen oder Verhaltensstörungen. Obwohl die Schätzungen je nach den untersuchten Erkrankungen variieren, zeigen alle Studien einen alarmierenden Anstieg im Laufe der Zeit.»
Das Ausmaß der chronische Krankheiten sei mittlerweile dermaßen groß, dass es auch einen abschreckenden Effekt auf die nationale Sicherheit habe, wie die Kommissionsmitglieder am Donnerstagmorgen in einem Telefonat mit den Medien erklärt hätten. So seien rund 75 Prozent der US-Jugendlichen im Alter von 17 bis 24 Jahren aufgrund von Fettleibigkeit, Asthma, Allergien, Autoimmunerkrankungen oder Verhaltensstörungen nicht für den Militärdienst geeignet. FDA-Chef Marty Makary sagte in diesem Zusammenhang:
«Wir haben derzeit die weltweit größte Bevölkerung mit den meisten Fettleibigen, Depressiven, Behinderungen und Medikamenteneinnahme, und wir können nicht so weitermachen. Das ist ein unglaublicher Tag. Ich hoffe, dies markiert den Wendepunkt von einem rein reaktiven System zu einem proaktiven System.»
In dem Bericht wird auch auf eine Handvoll Variablen hingewiesen, die zu dem geführt haben, was Kennedy und andere führende Politiker der Trump-Regierung als «Krise chronischer Krankheiten» bezeichneten. Demnach gehören dazu ein «Lebensmittelsystem, das zwar sicher ist, aber gesünder sein könnte», die Belastung durch Umweltchemikalien wie Pestizide im Freien oder Mikroplastik in Lebensmitteln sowie ein Kulturwandel, der dazu führte, dass Kinder nicht mehr draußen spielten, sondern ständig an ihren Handys oder Tablets klebten.
Auch wird in dem Bericht darauf verwiesen, dass die Zahl der Medikamentenverschreibungen an Kinder in der jüngeren Vergangenheit sprunghaft angestiegen sei. So sei die Zahl der Verschreibungen von Medikamenten gegen Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zwischen 2006 und 2016 um 250 Prozent angewachsen, obwohl wissenschaftliche Belege dafür vorliegen würden, dass diese Verschreibungen «die Behandlungsergebnisse langfristig nicht verbessert haben». Die Zahl der Verschreibungen von Antidepressiva an Kinder sei zwischen 1987 und 2014 sogar um 1400 Prozent nach oben geschossen, die Zahl der Verschreibungen von Antipsychotika an Kinder zwischen 1993 und 2009 um auch unglaubliche 800 Prozent.
«Diese zeitlichen Trends übertreffen die moderateren Anstiege in anderen Industrieländern deutlich. Psychopharmaka gegen ADHS sind ein Beispiel dafür. Sie werden in den USA 2,5-mal häufiger verschrieben als in Großbritannien und 19-mal häufiger als in Japan. Die Krise der Überdiagnose und Überbehandlung bei Kindern ist daher sowohl empirisch belegt als auch verhältnismäßig spezifisch für amerikanische Jugendliche», heißt es dazu in dem Bericht.
Der Bericht geht auch detailliert auf das Thema Fluorid ein. Fluorid wird häufig zum Schutz der Zähne vor Karies eingesetzt und vor diesem Hintergrund vor allem in vielen Gegenden der USA auch dem Trinkwasser zugesetzt. Doch es sei ein «statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer Fluoridbelastung über den empfohlenen Werten und einem verringerten IQ bei Kindern» festgestellt worden.
Die Umweltbehörde EPA, heißt es weiter, prüfe derzeit die Fluoriddaten, um möglicherweise Änderungen am bundesweiten Trinkwasserstandard vorzunehmen (siehe dazu auch den TN-Beitrag «FDA will verschreibungspflichtige Fluoridprodukte für Kinder vom Markt nehmen»).