«Ultraverarbeitete» «Lebens»mittel wie Süßigkeiten, Hotdogs und abgepackte Suppen stehen verstärkt in der Kritik. Zuletzt berichteten wir über eine Studie, der zufolge diese industriell stark verarbeiteten Verzehrprodukte in Verbindung stehen mit vier von zehn Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem erhöhten Sterberisiko.
Doch es ist nicht nur die Verarbeitung, die diese Nahrungsmittel so gesundheitsschädlich machen. Hinzu kommen die schier unzähligen giftigen synthetischen Chemikalien, die aus Verpackungen, Verarbeitungsanlagen und anderen Quellen in hochverarbeitete Lebensmittel gelangen und die laut einem Übersichtsartikel, der am 16. Mai in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurde, erklären, warum diese Lebensmittel besonders schlecht für unsere Gesundheit sind.
Bis zu 100.000 dieser toxischen Stoffe, die in «Lebens»mittel übergehen können, gibt es laut der Studie, die unter Federführung von Jane Muncke von der Food Packaging Forum Foundation in Zürich durchgeführt wurde. Dabei seien die meisten dieser Substanzen oder deren Risiken sogar noch unbekannt. The Defender schreibt dazu:
«Zusätzlich zum geringen Nährwert der Nahrungsmittel stellten diese Chemikalien eine ‹unterschätzte und wenig erforschte› Erklärung für den Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit und anderen chronischen Krankheiten dar, so die Schlussfolgerung der Autoren in dem am 16. Mai in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlichten Artikel.»
Die Autoren der Studie weiter:
«Je stärker ein Lebensmittel (ultra-)verarbeitet ist, desto höher ist im Allgemeinen seine Belastung mit synthetischen Chemikalien.»
Zu den schädlichen Substanzen zählen Bisphenole wie Bisphenol A, Phthalate, Mikroplastik, also winzige Plastikpartikel, und per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). The Defender:
«Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass selbst der ‹normale und beabsichtigte Gebrauch› von Kunststoffmaterialien, die auf dem Weg zu unseren Tellern mit Lebensmitteln in Berührung kommen, diese Produkte verunreinigen kann, schreiben die Autoren.»
Die Folge: Etwa 98 Prozent der US-Bevölkerung haben PFAS im Blut. Und Mikroplastik und noch kleinere Plastikpartikel (Nanoplastik) sammeln sich «praktisch in jedem Teil Ihres Körpers an … kein Organ bleibt wirklich verschont», wird Sanjay Rajagopalan, Direktor des Cardiovascular Research Institute an der Case Western Reserve University, zitiert. Plastikpartikel seien überall gefunden worden, in der Plazenta, im Gehirn, in der Lunge und im Herzen.
In einer Studie aus dem Jahr 2024 stellten Rajagopalan und Kollegen einen Zusammenhang zwischen Mikroplastik in den Arterien und dem Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle fest. «Die Partikel sahen ziemlich übel aus», sagte er. «Es waren gezackte Partikel mit scharfen Kanten, sehr ähnlich wie Cholesterin.»