Sag, was du zu sagen hast
Wie im Leben kannst du dich
nicht länger verstecken
Sag, was du zu sagen hast
Gib deine Angst auf
und du bringst deinen Stolz zurück
Atif Aslam
Liebe Leserinnen und Leser
Die Kräfte des US-geführten Westens und ihre Adjutanten in der Ukraine und Israel zündeln ununterbrochen und bringen die Welt an den Rand eines endgültigen Weltkrieges. Und niemand kann sie anscheinend stoppen, während wir gleichzeitig hoffen, dass die andere Seite am Ende immer «vernünftig» bleibt und das Feuer nicht noch mehr anfacht.
Doch was erwarten wir denn von jenen, die in einer schier endlosen Eskalationsschleife die angemaßte Allmacht des Westens und seiner Adjutanten erleben müssen, scheinbar wehrlos trotz aller Widerstandsversuche. Ich erwarte ehrlich gesagt nichts von jenen, die die Unfähigkeit des kapitalistischen Westens, Frieden zu schaffen, ertragen und zu Zigtausenden mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Wer sagt, dass es uns verschont, was unsere Regierungen anrichten, die bundesdeutsche auf neuem Kriegskurs, die Schweizer beim Abschied der friedensfördernden Neutralität und so weiter? Das gilt für die Ukraine ebenso für das Geschehen im Nahen Osten.
Das sind derzeit die beiden kriegerischen Konflikte, die das Potenzial haben, einen neuen Weltkrieg zu entfachen. Wobei manche, wie der französische Anthropologe Emmanuel Todd meinen, dass dieser längst begonnen habe.
Und es scheint nicht aufzuhören, in der Ukraine nicht und nicht im Nahen Osten. Dort benimmt sich Israel unbeschreiblich und unsäglich, vom Vernichtungsfeldzug gegen die Palästinenser bis hin zu dem nun gegen die Hisbollah – als gebe es kein Völkerrecht, als verurteile nicht der Großteil der Weltöffentlichkeit, was es tut.
Da steht der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag vor der UN-Generalversammlung und rechtfertigt das eigene verbrecherische Treiben, das zuvor zahlreiche Vertreter anderer Länder als genau solches geißelten. Und zur gleichen Zeit greift die israelische Luftwaffe die libanesische Hauptstadt Beirut an und tötet dort mit einem gezielten Bombenangriff den Chef der Hisbollah.
Wobei gezielt relativ ist: Dabei wurden Berichten zufolge Bomben mit einem Gewicht von mehr als 80 Tonnen eingesetzt. Diese seien von einer Formation von mindestens zehn Kampfjets über dem unterirdischen Hauptquartier der Schiitenmiliz im Süden von Beirut abgeworfen worden, werden israelische Medien zitiert.
Das geschah, nachdem zuvor zahlreiche Mitglieder der Miliz im Libanon, aber auch Zivilisten, durch vom israelischen Geheimdienst manipulierte sogenannte Pager und Funkgeräte getötet und verletzt wurden. Zudem hat Israel den Krieg gegen die Palästinenser in den Libanon getragen, weil von dort aus die Hisbollah die palästinensische Widerstandsbewegung unterstützt, unter anderem mit Raketenangriffen auf Israel.
Diese schiitische Miliz ist eine der arabischen Widerstandsbewegungen, die unter anderem als Antwort auf die israelische Politik auch gegenüber den Nachbarländern entstanden sind. Wie in anderen Fällen hat Israel maßgeblich für ein Erstarken der Hisbollah gesorgt, als es 1982 den Libanon überfiel. 2006 erreichte die Miliz immerhin, dass die israelische Armee nach dem zweiten Libanon-Krieg wieder abziehen musste.
Die Möglichkeit, den Vernichtungsfeldzug in Gaza und im Westjordanland mit seinen zigtausenden Toten und Verletzten und Vertriebenen endlich zu beenden, und damit auch die Ursache für die Unterstützung der Palästinenser durch andere, kommen für die faschistischen und ultrareligiösen Kräften in der Netanjahu-Regierung nicht in Betracht. Werden sie in ihrem Kurs doch auch noch vom Westen unterstützt, der zwar immer wieder von einem Waffenstillstand redet, aber weiter Waffen liefert und die Ermordung von Nasrallah als «Maßnahme der Gerechtigkeit» bezeichnet, so US-Präsident Joseph Biden.
Es drängt sich die Frage auf, ob diese Extremisten in politischen Ämtern wissen, was sie tun. Es ließe sich vermuten, dass sie es nicht wissen, weil sich in der internationalen Diplomatie eine erschreckende Unkenntnis und Ahnungslosigkeit breitgemacht hat, für die unter anderem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock steht.
Doch ich befürchte, diese Extremisten in den Regierungen der westlichen Staaten und deren «Verbündeten», die sich terroristischer benehmen als jene, denen sie das vorwerfen und sie deshalb mit sprichwörtlich allen Mitteln bekämpfen, wissen insofern, was sie tun, weil sie davon ausgehen, dass sie wie bisher straffrei davonkommen. Wer will sie denn zur Rechenschaft ziehen?
Und sie bringen die Welt mit ihren massiven Verstößen gegen jegliches Völkerrecht an den Rand des atomaren Weltenbrandes, weil sie entweder wissen, dass bei der anderen Seite wie bisher die Vernunft die Oberhand behält. Oder weil sie diesen Weltenbrand wollen, weil sie wie einige Kräfte in der israelischen Politik und Gesellschaft so religiös verblendet sind, dass sie die «Endzeit» herbeiführen wollen, die den Messias bringen soll. Manche wünschen sich ein biblisches «Großisrael», das vom Euphrat bis zum Nil reicht.
Aber egal, welches Motiv diese Kräfte antreibt, ob die Profitinteressen des Militärisch-Industriellen Komplexes, der Allmachtswahn der vermeintlich «einzigen Weltmacht» oder religiöse Wahnvorstellungen: Sie bringen Millionen von Menschen und die gesamte Welt in Gefahr. Und deshalb müssen sie eigentlich gestoppt werden, mit allen Mitteln die es dafür gibt, ohne den Weltenbrand zu entfachen: von Sanktionen, Entzug der politischen Zustimmung, Entzug der finanziellen und materiellen Unterstützung, über das Bloßstellen ihrer politischen Vertreter und weiteres.
Und vor allem eines: In dem wir ihnen klarmachen, dass sie nicht in unserem Namen handeln. Entziehen wir den für diese Entwicklung verantwortlichen Politikern in unseren Ländern die Zustimmung, wenn sie nicht aufhören, die politischen Extremisten und Kriegsverbrecher in Kiew und Tel Aviv weiter zu unterstützen. Wir können nicht viel tun, aber wenigstens das.
Weitere Informationen zum Geschehen und den Entwicklungen finden Sie in unsren Beiträgen und denen von TTV. Ich wünsche Ihnen einen friedvollen und angenehmen Sonntag!
Herzliche Grüße
Tilo Gräser
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Es bereitet sich etwas vor: im Finanzsystem, in Israel und der Ukraine. Stand der Dinge am 26. September 2024
Inhalt:
- Situation auf den globalen Finanzmärkten 3:09
- Israel plant offenbar eine ethnische Säuberung des Südlibanon 14:47
- Vizekanzler Habecks letzte Tage 18:45
- Keine Entspannung in der Ukraine in Sicht 20:19
- Erfolg für die Landschaftsschützer: Windkraftpark im Berner Jura abgelehnt 22:11
- Urban agriculture Netzwerk in Basel: Über 100 Projekte machen mit 23:20
- Grenzen setzen oder überschreiten – das ist die Frage 41:19
Redaktion und Moderation Christoph Pfluger
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