Elon Musk ist gar nicht einverstanden mit der Festnahme des Telegram-Gründers Pawel Durow. Nicht nur die Meinungsfreiheit liegt dem Milliardär am Herzen. Er hat auf seiner Plattform X auch darauf aufmerksam gemacht, dass Mark Zuckerberg nicht in Haft sitzt, obwohl sein soziales Netzwerk ein «massives Problem mit Kinderausbeutung hat». Darüber berichtet die englischsprachige nationale Tageszeitung aus Indien The Statesman.
Der in Russland geborene Pawel Durow, Gründer und Eigentümer der beliebten verschlüsselten Messaging-App Telegram, ist in Frankreich wegen zahlreicher Anschuldigungen im Zusammenhang mit seiner Plattform verhaftet worden. Im Falle einer Verurteilung drohten ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis, wie The Statesman schreibt.
«Instagram hat ein massives Problem mit der Ausbeutung von Kindern, aber einer Verhaftung sieht sich Zuck nicht ausgesetzt, da er die freie Meinungsäußerung zensiert und Regierungen durch die Hintertür Zugang zu Nutzerdaten gewährt», schreibt der X-Eigentümer. Musk malt ein düsteres Bild der nahen Zukunft:
«Es ist das Jahr 2030 in Europa und man wird hingerichtet, weil man ein Meme geliked hat.»
Es sei für die Unterstützung der freien Meinungsäußerung von entscheidender Bedeutung, dass man X-Posts an Menschen weiterleite, die man kenne, «insbesondere in Ländern mit starker Zensur», wird der Tech-Milliardär weiter zitiert.
The Statesman erwähnt auch, dass sich Zuckerberg im Februar dieses Jahres bei einer Senatsanhörung auf dem Capitol Hill bei den Familien der Opfer von sexuellem Missbrauch von Kindern im Internet entschuldigt habe. Der milliardenschwere Unternehmer habe den Eltern gesagt: «Es tut mir leid, was Sie alle durchmachen mussten. Niemand sollte das durchmachen müssen, was Ihre Familien erlitten haben.»
Vergangenes Jahr hatte das Wall Street Journal einen Untersuchungsbericht veröffentlicht, «und die Beweise sind eindeutig», wie es auf der Seite des US-Ausschuss für Energie und Handel (Energy & Commerce) heißt, dem ältesten ständigen legislativen Ausschuss im US-Repräsentantenhaus:
«Instagram verbindet und fördert Konten, die sich offen dem Kauf und Verkauf von Material über sexuellen Kindesmissbrauch widmen. Instagram lässt die Verbreitung dieser Inhalte zu und verstößt damit sowohl gegen Bundesgesetze als auch gegen die Regeln der Meta-Plattform selbst.»
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