Im Mai hatte Transition News berichtet, dass einer Umfrage zufolge jeder achte Erwachsene in den USA GLP-1-Agonisten wie Ozempic und Wegovy zur Gewichtsreduktion und Diabetesbehandlung verwendet, obwohl sie mit schweren Nebenwirkungen einhergehen können. Dennoch wird selbst bei Megastars wie Christina Aquilera über eine Einnahme spekuliert.
Nun hat eine neue Studie einen Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff in beliebten Abnehm- und Diabetesmedikamenten wie Ozempic und Wegovy und einer um 45 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für Suizidgedanken festgestellt. Diese bedeutende Erkenntnis, über die Natural News mit Bezug auf The Epoch Times berichtet, veranlasste die Autoren der Studie, eine «dringende Klärung» zu fordern.
Die in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlichte Arbeit basiert auf einer Analyse der Datenbank der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für unerwünschte Arzneimittelwirkungen.
Die Forscher verglichen die Melderaten von Suizidgedanken und suizidbezogenen Verhaltensweisen bei Personen, die Semaglutid und einen weiteren Wirkstoff derselben Klasse, Liraglutid, einnahmen. Im Vergleich zu allen anderen in der WHO-Datenbank gelisteten Medikamenten zeigte sich eine 45 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für Suizidgedanken bei der Einnahme von Semaglutid.
Von denjenigen, die suizidale Effekte meldeten, hatten 86 Prozent Suizidgedanken, 6,5 Prozent versuchten Selbstmord und weitere 6,5 Prozent versuchten überzudosieren. Das Absetzen des Medikaments führte nur in 62 Prozent der Fälle zum Verschwinden der Suizidgedanken.
Patrick O’Neil, Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Medical University of South Carolina, wies darauf hin, dass mögliche psychiatrische Nebenwirkungen berücksichtigt werden müssen, da die Medikamente auf das zentrale Nervensystem wirken.
Die Wissenschaftler betonten, dass etwa die Hälfte der identifizierten Fälle von Suizidalität bei Menschen auftrat, die die Medikamente off-label nutzten, also nicht für den ursprünglich vorgesehenen bzw. genehmigten Zweck. Obwohl diese Medikamente ursprünglich für Patienten mit Diabetes gedacht waren, werden sie oft off-label zur Gewichtsreduktion eingesetzt.
Besonders besorgniserregend ist die stark erhöhte Suizidalität bei Patienten, die Semaglutid zusammen mit Medikamenten zur Behandlung von Angststörungen, wie Benzodiazepinen, oder Antidepressiva einnehmen. Diese Kombination ist mit einem 150- bis 300-prozentigen Anstieg der Suizidalität verbunden.
Chiara Gastaldon, die Hauptautorin der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin der WHO, erklärte, dass Ärzte ihre Patienten über die Risiken dieser Medikamente aufklären und ihre psychiatrische Vorgeschichte sowie ihren psychischen Zustand vor Beginn der Behandlung evaluieren sollten.
Die FDA hatte dieses Thema gemäß Natural News Anfang des Jahres untersucht und konnte damals keinen direkten Zusammenhang zwischen Suizidgedanken und den beliebten Abnehmmedikamenten feststellen. Die Behörde habe jedoch die Möglichkeit eines kleinen Risikos nicht ausgeschlossen und versprochen, Patienten weiterhin auf Nebenwirkungen zu überwachen.
Die Gebrauchsanweisungen von Medikamenten mit Semaglutid enthalten laut dem Portal bereits eine Warnung, man solle auf Suizidgedanken und Depressionen achten. Der Wirkstoff ist bereits mit einer Reihe schwerwiegender Nebenwirkungen verbunden, darunter Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, plötzlicher Sehverlust, Schädigung des Sehnervs, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Schilddrüsentumoren, Nierenversagen, Gallenblasenprobleme und Unterzuckerung.
Zudem seien Fälle von Gastroparese, einer Lähmung des Magens, gemeldet worden. Langfristige Auswirkungen der Nutzung solcher Medikamente zur Gewichtsreduktion seien noch nicht bekannt, könnten jedoch noch schwerwiegender sein.
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