Energydrinks enthalten Zucker und Koffein, können aber auch andere Süssmittel, Pflanzenextrakte, sowie Taurin und Aminosäuren enthalten, aber keinen Alkohol. Sie haben einen angenehmen Geschmack, bewirken eine geistige und körperliche Stimulation, erhöhen das Energieniveau, aktivieren das zentrale Nervensystem und einige der enthaltenen Stoffe können die Dopaminproduktion und die Stoffwechselrate steigern.
In der Werbung für Energydrinks wird betont, dass sie dem Körper mehr Muskelkraft und Ausdauer verleihen – aber diese Behauptungen sind umstritten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Energy-Drinks als potenzielles «Risiko für die öffentliche Gesundheit» eingestuft. In den letzten Jahren gab es Besorgnis über die möglichen negativen Auswirkungen von Energydrinks, die vor allem bei Teenagern und jungen Erwachsenen beliebt sind.
Kinderärzte und Eltern in den USA fordern zum Beispiel die zuständigen Behörden auf, Energydrinks mit besonders hohem Koffeingehalt wie Alkohol und Zigaretten zu behandeln und ihren Verkauf an Minderjährige zu verbieten. Ein Energydrink hat den gleichen Koffeingehalt wie sechs Cola-Getränke, aber leider werden sie von Jugendlichen oft in den gleichen Mengen wie Cola konsumiert.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt, dass 30% der Erwachsenen, 68% der Jugendlichen und 18% der Kinder unter zehn Jahren Energydrinks konsumieren.
Das Hauptrisiko des Konsums von Energydrinks ist auf den hohen Koffeingehalt dieser Getränke zurückzuführen. Nach Angaben der EFSA beträgt der Anteil des Koffeins in Energydrinks am gesamten Koffeinkonsum in Europa 43% bei Kindern, 13% bei Jugendlichen und 8% bei Erwachsenen.
Gemäss EFSA ist eine Koffeinzufuhr von bis zu 400 mg pro Tag für gesunde Erwachsene unbedenklich, was etwa 4,5 Tassen Kaffee entspricht (jede Tasse enthält etwa 90 mg); die American Academy of Child and Adolescent Psychiatry erklärt jedoch, dass es keine nachweislich sichere Koffeindosis für Kinder gibt.
Der häufige Konsum von Energydrinks kann im Körper eine «Koffeinvergiftung» hervorrufen, die zu Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, erhöhtem Blutdruck, Krämpfen und psychotischen Episoden führt und in einigen Fällen sogar tödlich sein kann. Im Jahr 2007 waren in den USA 46% der Opfer von insgesamt 5448 durch Koffeinüberdosierung verursachten Todesfällen unter 19 Jahre alt.
Die meisten Energydrinks enthalten auch grosse Mengen Zucker (25-40 Gramm), und ihr wiederholter Konsum erhöht das Risiko von Fettleibigkeit, Diabetes, Herz- und Zahnkrankheiten.
Sie versorgen den Körper mit Energie, aber bei Sportlern, die in der Regel grosse Mengen an Flüssigkeit verlieren, versorgen Energydrinks den Körper nicht mit ausreichenden Mengen an Rehydratation und stellen verlorene Elektrolyte nicht wieder her.
Eine Studie hat zudem gezeigt, dass der Konsum von Energydrinks die Blutgerinnung fördert.
Ein hoher Koffeinkonsum wurde auch mit einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin und einem Verlust an Knochenmasse in Verbindung gebracht, was zu Osteoporose beitragen kann.
Wenn der Konsum von Energydrinks in grossen Mengen mit Alkohol kombiniert wird, was Jugendliche während Partys oft tun, kann dies zu Herz- oder psychiatrischen Problemen führen. Ein höheres Risiko für Komplikationen durch den Konsum von Energydrinks haben junge Menschen, die zuvor kein Koffein konsumiert haben oder empfindlich auf Koffein reagieren, schwangere Frauen, Sportler und Menschen mit einer kardiovaskulären Grunderkrankung.
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