Der politische Schlagabtausch in den USA zwischen Trumps Republikanern und den Demokraten gewinnt merklich an Härte. So gerät der US-Präsident aktuell unter Druck wegen Äußerungen über den wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger einst angeklagten und am 10. August 2019 in seiner Zelle tot aufgefundenen Jeffrey Epstein. 2002 hatte Trump dem New York Magazine gesagt, «Epstein ist ein toller Kerl ... Man sagt sogar, er stehe genauso auf schöne Frauen wie ich, und viele von ihnen sind eher jünger». Und auch anzügliche Zeilen, die der inzwischen 79-Jährige laut dem Wall Street Journal 2003 an Epstein zu dessen 50. Geburtstag schrieb, wirken kompromittierend. Trump hat die Zeitung jetzt auf zehn Milliarden US-Dollar verklagt (TN berichtete).
Die Demokraten und die ihnen gewogenen Mainstream-Medien versuchen dies nun regelrecht auszuschlachten. So brachte die New York Times gestern einen Beitrag, der immer noch ganz oben auf der Homepage der Zeitung prangt und in dem es heißt, eine ehemalige Mitarbeiterin von Jeffrey Epstein namens Maria Farmer habe «ausgesagt, sie habe dem FBI 1996 und 2006 von einer ihrer Ansicht nach beunruhigenden Begegnung mit Donald J. Trump erzählt und davon, wie nahe er Jeffrey Epstein stand».
Damals, so Farmer, sei sie von Epstein und seiner langjährigen Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell sexuell missbraucht worden. Als damals Mitzwanzigerin hätte sie zudem von einer beunruhigenden Begegnung erfahren, die ihre jüngere Schwester – damals noch ein Teenager – auf Epsteins Ranch in New Mexico erlebt hätte. In diesem Zusammenhang hätte sie auch die New Yorker Polizei und später das FBI dazu gedrängt, die Menschen in Epsteins Umfeld genauer unter die Lupe zu nehmen, darunter auch Donald J. Trump. Diese Botschaft hätte sie wiederholt, als das FBI sie 2006 erneut zu Epstein befragt habe. Die New York Times weiter:
«Farmers Schilderung gehört zu den bislang deutlichsten Hinweisen darauf, wie es dazu kommen könnte, dass Trump in den unveröffentlichten Ermittlungsakten zum Fall Epstein namentlich erwähnt wird. Dieser Fall hat in den letzten Wochen erneut für politischen Aufruhr gesorgt.»
Trump wiederum schoss etwa am Freitag zurück, indem er auf Truth Social schrieb, der neu aufgekommene Wirbel um Epstein sei nichts als ein «Betrug, der von den Demokraten begangen wird und sofort beendet werden sollte!»
Doch die Trump-Administration will es nicht bei verbalen Attacken belassen. So berichtete etwa der Guardian am Freitag, Geheimdienst-Chefin Tulsi Gabbard hätte Anklage gegen Barack Obama gefordert, weil dieser maßgeblich hinter «Russia-Gate» stecke. Der 44-Jährigen zufolge verfüge ihre Behörde über mehr als 100 Seiten «deklassifizierter Dokumente», aus denen hervorgehe, dass die Obama-Regierung einen «verräterischen Komplott» geschmiedet hätte – mit dem Ziel, den Wahlsieg von Donald Trump 2016 zu untergraben. Hierfür hätten führende Obama-Beamte absichtlich ein Narrativ hinkonstruiert, das da lautete, Putin habe Trump zum Wahlsieg verholfen, und das von den Mainstreammedien auch bereitwillig verbreitet wurde. «Die Folgen waren verheerend», wie etwa die NZZ Anfang 2023 schrieb.
Am Sonntag hat Trump auf die Äußerungen seiner Geheimdienstchefin ordentlich einen draufgesetzt und ein mittels KI erstelltes Video gepostet. Es zeigt, wie wie FBI-Beamte Obama im Oval Office im Beisein Trumps Barack Obama verhaften, ihm Handschellen anlegen und ihn ins Gefängnis werfen:
Das Video, erstellt mithilfe von KI, zeigt, wie Ex-Präsident Barack Obama während eines Treffens mit Donald Trump im Oval Office von FBI-Beamten verhaftet wird (zum Anschauen des Videos bitte auf das Bild klicken; Quelle: Truth-Social-Account von Donald Trump
Durchgehend zu sehen in dem Video ist der Spruch «No one is above the law», also «Niemand steht über dem Gesetz». Unterlegt ist das Video mit dem Song «Y.M.C.A.» von den Village People. Und als im Video die Szene mit der Verhaftung Obamas im Oval Office einsetzt, startet auch der Gesang des Liedes, und zwar mit folgenden Worten:
«Junger Mann, du brauchst nicht missmutig zu sein.
Ich sagte, junger Mann, rappel dich wieder auf.»
Trump veröffentlichte außerdem auf Truth Social Fahndungsfotos «der Putschisten des Deep State, die an der Falschmeldung über die Russland-Kollusion beteiligt waren», wie es das Medium Gateway Pundit ausdrückte. Hintergrund ist, dass laut Trump-Administration Obama, Brennan, Clapper, Comey, Susan Rice und andere wussten, dass Russland die Wahlen 2016, aus denen Trump letztlich als Sieger hervorging, nie «gehackt» oder sich in sie eingemischt hatte – und dennoch hatten sie die Lüge mithilfe der Mainstreammedien verbreitet:
Quelle: Truth-Social-Account von Donald Trump
@WarClandestine fragt dazu auf X:
«Trollt Trump nur? Oder ist das eine sanfte Enthüllung? Werden wir auf Verhaftungen vorbereitet? Am Samstagabend erwog Präsident Trump, Barack Obama und die Schläger des Tiefen Staates, die an der Falschmeldung über die Trump-Russland-Kollusion beteiligt waren, strafrechtlich zu verfolgen.»
Am Samstag trat derweil Harrison Fields, Sonderassistent des Präsidenten und stellvertretender Hauptpressesprecher, bei Fox News auf attackierte Barack Obama scharf:
«Obama hat seine Finger im Spiel, und was macht er jetzt? Er sitzt hier mit seiner Frau, macht einen Podcast, spaziert in Flip-Flops am Strand entlang und tut so, als wäre seine ganze Karriere das Nonplusultra gewesen! Das war sie nicht! Es war die korrupteste Präsidentschaft, die wir je erlebt haben! Wir dachten, Joe Biden wäre böse. Jetzt wissen wir, wer dahintersteckt. Es war Barack Hussein Obama, und wir brauchen Antworten.»
Dazu Trump auf Truth Social:
«Großartige Arbeit des jungen und talentierten Harrison Fields bei Fox News. Das Gremium war fantastisch bei der Anklage gegen Obama und die ‹Schläger›, die gerade eindeutig des Wahlbetrugs auf höchster Ebene überführt wurden. Glückwunsch an Tulsi Gabbard. Weiter so!!!»