Von vielen kaum bekannt, bewegt Blackrock als weltweit größter Vermögensverwalter rund 7 Billionen US Dollar pro Jahr. Doch einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) zufolge bewegt die Institution auch zunehmend die Gemüter der CEOs jener Firmen, an denen Blackrock beteiligt ist — nämlich dann, wenn Umweltschutzstandards nicht eingehalten werden.
Tatsächlich habe die Coronakrise Blackrock eine noch stärkere Machtstellung verliehen. «Der weltgrößte Vermögensverwalter hält Anteile an fast allen Dax-Unternehmen», schriebt die F.A.Z, und: «Dass Blackrock sehr wohl mitredet in den Konzernen, an denen er beteiligt ist, zeigt dessen nun vorgelegter Stewardship Report. Zwischen Anfang Juli 2019 und Ende Juni 2020 hat der Vermögensverwalter demnach mehr als 3’000 sogenannter Dialoge mit Unternehmen geführt. Die Zahl sei damit im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent gestiegen, hieß es von Blackrock. Bei vielen Gesprächen standen demnach die Qualität des Aufsichtsrats, die Unternehmensstrategie und Umweltrisiken im Vordergrund».
Dabei setzen die Amerikaner auf harte Fakten — und Taten.
So habe Blackrock 5’100 Mal gegen Aufsichtsratsmitglieder gestimmt; in den zwölf Monaten vor dem Berichtszeitraum seien es 4’800 Fälle gewesen.
Der Bericht der F.A.Z. offenbart auch, daß selbst grosse Konzerne ins Visier der Klimaschützer von Blackrock geraten:
«Auch deutsche Unternehmen zogen den Missmut der Amerikaner auf sich. Beispiel Heidelberg-Cement: Weil der Baustoffkonzern nicht genug dafür tue, seine Klimarisiken offenzulegen, habe man gegen die Entlastung des Aufsichtsratsvorsitzenden Fritz-Jürgen Heckmann gestimmt, heißt es in einem solchen Bulletin. Bei der Deutschen Lufthansa stimmte Blackrock auf der Hauptversammlung im Mai sogar in zwei Punkten gegen die Verwaltung: Den Aufsichtsrat strafte die Blackrock-Leute ab, weil er ebenfalls aus seiner Sicht nicht genug für die Aufklärung der Klimarisiken tut».