Bei der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan, die am Montag begann, geht es vor allem um Geld – «Klimafinanzierung» heißt das offiziell. Der Daily Sceptic nennt es einen «massiven jährlichen Billionen-Dollar-Raub, den die globalen Eliten als Transfer von armen Menschen in reichen Ländern zu reichen Menschen in armen Ländern planen». Doch die jüngste Wahl Donald Trumps habe diese Pläne über den Haufen geworfen.
Das Engagement der Vereinigten Staaten für das Pariser Abkommen von 2015, das für einen Großteil dieser Finanzierung ausschlaggebend ist, werde wohl von Trump bald aufgegeben, prognostiziert das Portal. Die Korrespondenten der Mainstream-Medien, die derzeit aus Baku berichten, hätten einen selten schwierigen Auftrag erhalten. Sie müssten sich fragen, wie sie der neuen Realität das bestmögliche Gesicht geben könnten.
Die Verzweiflung bei der BBC habe sich schon in den Texten vor dem Weltklimagipfel gezeigt. Da sei zum Beispiel erklärt worden, dass die Staats- und Regierungschefs «hoffen, den Temperaturanstieg einzudämmen, der tödliche Ereignisse wie die jüngsten Überschwemmungen in Spanien noch verschlimmert hat» (wir berichteten hier und hier). Beachtenswert sei das Fehlen der üblichen Kennzeichnung «Wissenschaftler sagen», um eine Aussage zu machen, für die es kaum wissenschaftliche Beweise gebe. Verzweifelte Zeiten würden aber nach verzweifelten redaktionellen Maßnahmen verlangen.
Jedoch könnten wir laut Daily Sceptic dankbar sein, dass die BBC über Elnur Soltanow, den Chef des aserbaidschanischen COP-Teams berichtet habe. Dieser habe die Gelegenheit der Klimakonferenz genutzt, um das aufkeimende Öl- und Gasgeschäft des Landes zu bewerben. Für Großbritannien könne es indes wichtig sein, so das Portal, einen gewissen Zugang zu Kohlenwasserstoffen zu haben, wenn man zu «tugendhaft» sei, um selbst nach ihnen zu bohren. Tatsächlich findet die Veranstaltung im Spannungsfeld geopolitischer Interessen statt und die Führung Aserbaidschans inszeniert sich auf der Weltbühne.
Die beiden größten Beitragszahler zur «Klimafinanzierung» seien bisher die USA und Japan, erläutert der Daily Sceptic. Ein Teil der 100 Milliarden Dollar pro Jahr, die in Paris für Klimaschutzmaßnahmen in den Entwicklungsländern zugesagt wurden, floss allerdings in den Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke oder den von Flughäfen, wie eine Untersuchung von Reuters und Big Local News an der Stanford University herausfand. Offensichtlich halte Japan das Kohlekraftwerk Matarbari in Bangladesch für ein Projekt, das seiner «Klimaunterstützung» würdig sei, weil es japanische Technologie einsetze, vermutet der Daily Sceptic.
Den Vertretern der Entwicklungsländer könne man es kaum verübeln, wenn sie in Baku «um kostenloses Geld für schlechtes Wetter» bitten würden. Angesichts der Anwesenheit vieler Inselstaaten, die behaupten würden, dass der steigende Meeresspiegel ihre Häuser wegspülen werde, könnten umfangreiche Almosen sicher helfen, das Gewissen zu beruhigen. Allerdings müsse es schwer sein, so das Portal, «halbwissenden Journalisten und Politikern» immer wieder diese Lügen zu erzählen, wenn alle wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hindeuteten, dass die meisten tropischen Inseln im Pazifik durch natürliche Akkretion wüchsen statt zu versinken.
Es gebe jedoch eine ernstere und dunklere Seite des «Klimaspendenspiels»: die Vermutung, dass es sich um eine Form des Klimakolonialismus handele. Das Portal Watts Up With That? habe kürzlich festgestellt, dass globale Finanzinstitutionen und reiche Nationen eine Energiepolitik diktierten, die der Kohlenstoffreduzierung Vorrang vor der menschlichen Entwicklung einräume. In ganz Afrika seien Stromausfälle an der Tagesordnung. Mit dieser Strategie zwinge man die Entwicklungsländer, sich auf unzuverlässige und teure erneuerbare Energien zu verlassen, was bedeute, dass die wohlhabenderen Länder ihren industriellen Vorsprung behielten.
Zu hoffen bleibe, dass die USA bei der Versorgung der Entwicklungsländer mit zuverlässiger Energie für Elektrizität, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen Hilfe leisten würden, konstatiert der Daily Sceptic. Unter dem Druck der Regierung Biden hätten die US-amerikanischen Entwicklungsagenturen Berichten zufolge ihre Unterstützung für Kohlenwasserstoffprojekte in Übersee eingestellt. Dies werde sich wahrscheinlich ändern.