Sucht man bei Google nach dem Begriff «Fluorid», so erhält man als ersten KI-Treffer den Satz «Fluorid ist ein Spurenelement, das eine wichtige Rolle für die Zahngesundheit spielt. Es stärkt den Zahnschmelz und beugt Karies vor. Fluorid kommt sowohl in der Natur als auch in vielen Lebensmitteln und Getränken vor.»
Klingt für sich genommen super. Doch die Gefahren von Fluorid, vor denen «alternativmedizinische» Kreise schon seit Jahrzehnten warnen, werden auch im öffentlichen Diskurs immer mehr diskutiert. Im deutschsprachigen Raum wirbt etwa die Zahnpastamarke Karex seit einiger Zeit explizit mit dem Slogan «ich putze ohne [Fluorid]». Deutlich weiter ist man da – wieder einmal – in den USA.
So ließ Robert F. Kennedy Jr. kürzlich verlautbaren, er plane, die CDC anzuweisen, dass sie ihre Empfehlung zurückzieht, Gemeinden sollten Leitungswasser fluoridieren. Laut dem Leiter des US-Gesundheitswesens HHS würden Studien darauf hindeuten, dass Fluorid die Schilddrüsenfunktion und insbesondere bei Kindern die Gehirnentwicklung schädigen (Transition News berichtete). Der Richter Edward M. Chen aus Kalifornien sieht es gar als wissenschaftlich bestätigt an, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Fluoridexposition und niedrigerem IQ bei Kindern (siehe TN-Beitrag hier).
Vor diesem Hintergrund nimmt jetzt Ken Paxton, Generalstaatsanwalt von Texas, große Zahnpastamarken ins Visier. So hat Paxton, der ein enger Verbündeter von Präsident Trump und Unterstützer der «Make America Healthy Again»-Bewegung sein soll, rechtliche Schritte gegen die Konzerne Colgate und Procter & Gamble eingeleitet, zu dem unter anderem die Marke Crest gehört. «Er wirft ihnen irreführendes Marketing vor, das auf Kinder abzielt und Risiken für die Gehirnentwicklung und den IQ bergen könnte», wie die Daily Mail berichtet. Das Medium:
«Paxton zwingt die Unternehmen, im Rahmen einer Untersuchung betrügerischer Geschäftspraktiken interne Dokumente herauszugeben, schriftliche Fragen zu beantworten und mündliche Zeugenaussagen zu machen. ‹Zahnpastahersteller müssen die Gesetze des Bundesstaates befolgen, um sicherzustellen, dass sie texanische Familien nicht durch falsche, irreführende oder täuschende Werbung gefährden›, sagte Paxton.
[Die Untersuchung] wird meinem Büro helfen, mögliches Fehlverhalten aufzudecken. Im weiteren Verlauf dieser Untersuchung werde ich energisch gegen jedes Unternehmen vorgehen, das die Gesundheit unserer Kinder gefährdet.»
Zahnpasten für Kinder – oft mit bekannten Figuren wie Disney-Prinzessinnen versehen – seien in den Regalen der Geschäfte fester Bestandteil der Verkaufsregale und sollen die frühe Zahnhygiene fördern. Doch Paxton argumentiert, dass diese verspielten Designs sowie die Fruchtaromen, mit denen die Zahnpasten versetzt sind, dazu verleiten, zu viel Fluorid zu verwenden, obwohl selbst die American Dental Association nur sehr geringe Mengen empfehlen würde. Paxton ist dabei der Auffassung, dass sich die Hersteller von Zahnpasta dessen sehr wohl bewusst sind. Die Daily Mail weiter:
«Paxtons Bemühungen finden im Rahmen einer wachsenden Bewegung von Politikern statt, die sich für die Beseitigung von Fluorid aus dem Trinkwasser einsetzen und sich dabei auf eine wachsende Zahl an Forschungsergebnissen berufen, die eine langfristige Überbelastung mit Problemen wie einem verringerten IQ und Funktionsstörungen der Schilddrüse in Verbindung bringen.»
So kam eine Anfang 2025 im Fachmagazin JAMA Pediatrics veröffentlichte Metastudie zu folgender Schlussfolgerung:
«Diese systematische Überprüfung und Metaanalyse von 74 Querschnitts- und prospektiven Kohortenstudien ergab signifikante umgekehrte Zusammenhänge zwischen der Fluoridexposition und den IQ-Werten von Kindern.»
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