Die israelischen Streifräfte (IDF) begründeten ihren Angriff auf das al-Shifa-Krankenhaus in Gaza mit der Behauptung, darunter befinde sich das Hauptquartier der Hamas. Nun, da die IDF in den Gebäudekomplex eingedrungen sind, bleiben stichhaltige Beweise dafür bislang aus (wir berichteten hier und hier). Der investigative Journalist Gareth Porter erklärt nun auf Consortium News: Die IDF wussten, dass sich das Hauptquartier nicht unter dem Hospital befand.
Porter bezieht sich auf einen Artikel der Jerusalem Post vom 14. November. Aus diesem geht hervor, dass die IDF das Kommandozentrum gefunden hätten, 8,5 km vom al-Shifa-Krankenhaus entfernt. Die Entdeckung sei am 11. November gemacht worden, also nachdem die Israelis bereits behauptet hatten, die Hamas hätte ihr Hauptquartier unter dem Hospital. Somit drohte die politische Kampagne Israels zu scheitern, welche die Übernahme und Zerstörung der Krankenhäuser im Gazastreifen mit der Begründung rechtfertigte, die Leute darin seien «menschliche Schutzschilde» für die Hamas.
Dem Journalisten zufolge wurde die Entdeckung des echten Hamas-Hauptquartiers von der israelischen Regierung und den Medien komplett unterdrückt. Nach dem detaillierten Artikel der Jerusalem Post habe es keine Berichterstattung zum Thema mehr gegeben, weder in Israel noch anderswo.
Porter ist der Ansicht, dass die «israelische Propagandakampagne» zur Rechtfertigung ihrer Handlungen gescheitert ist. Denn viele Medienorganisationen hätten sich von den israelischen Aussagen zum al-Shifa-Krankenhaus distanziert.
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