Über drei Jahre ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die Corona-Pandemie ausgerufen hatte. Es folgte eine noch nie dagewesene globale Synchronisierung des Ausnahmezustands, ein wahrhaft historisches Ereignis.
In der mehrteiligen Serie «Totalitarismus im Gesundheitsmantel» wird auf die Geschehnisse zurückgeblickt und danach gefragt, wie diese möglich waren und was das politische Handeln rund um die Corona-Massnahmen für die Zukunft insbesondere von Demokratien bedeuten könnte. Nachfolgend wird die Serie mit Teil 5 fortgesetzt (Teil 1 hier, Teil 2 hier, Teil 3 hier, Teil 4 hier, Teil 6 hier).
Big Pharma: Milliardenprofite dank Steuergeldern
Mit der digitalen Überwachung von Big Tech zur vorgeblichen Pandemiebekämpfung ging das Impfprogramm von Big Pharma einher. Dieses sichert der globalen Impfallianz (GAVI) um Big Pharma, der Gates Foundation und der WHO konstante Profite. Die privaten Konzerne in der GAVI profitieren dabei von Regierungszuschüssen und öffentlichen Geldern. Dabei geht es um Milliarden: So sagten Ende 2020 unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel 600 Mio. EUR und die EU-Kommission 500 Mio. EUR der GAVI zu. Als es um eine gerechte Verteilung der Impfstoffe ging, reklamierte Big Pharma bei der EU vehement das Recht auf geistiges Eigentum. Die Gates Foundation finanziert dabei die GAVI und die WHO. Einer Recherche der globalisierungskritischen Organisation Public Eye zufolge wird die Summe der öffentlichen Gelder für AstraZeneca auf 2,4 Mrd. USD geschätzt.
Dasselbe zeigte sich bei anderen prominenten Impfstoffproduzenten. Moderna erhielt 4,1 Mrd. USD von der US-Regierung. Der Umsatz mit dem Impfstoff für 2021 wurde auf 7 Mrd. USD geschätzt. Die Aktie des Unternehmens stieg seit dem Börsengang 2018, in nicht einmal drei Jahren, um über 2100 Prozent. Beim Allzeithoch Anfang August 2021 waren es gar 2600 Prozent. Ausserdem erhielt Moderna seit 2016 für das RNA-Impfstoffprogramm bis zu 100 Mio. USD von der Gates Foundation.
Auch der Impfstoff von Pfizer/Biontech ist massiv mit Steuergeldern gefördert worden: 1,95 Mrd. USD von der US-Regierung, 700 Mio. EUR von der EU, 375 Mio. EUR von der deutschen Bundesregierung und 100 Mio. EUR von der Europäischen Investitionsbank. Pfizer erwartete vom Impfstoff rund 15 Mrd. USD Umsatz und 4 Mrd. USD Gewinn für 2021.
AstraZeneca bekundete im Juni 2020 informelles Interesse, Gilead Sciences zu übernehmen. Es wäre wohl der grösste Firmenzusammenschluss im Gesundheitswesen und einer der grössten überhaupt, der Stand heute aber nicht zustande gekommen ist. Gilead entwickelt Medikationen gegen Covid-19, zum Beispiel Remdesivir, was mit 79 Mio. USD von der US-Regierung gefördert wurde. Das Unternehmen hat nach massiver Kritik verlauten lassen, seine 20 Jahre dauernden Patentrechte in über 70 Ländern aufzuweichen.
Bei Gilead war zum Beispiel Donald Rumsfeld 13 Jahre lang Vorstandsvorsitzender, bis er 2001 von Präsident George W. Bush zum US-Verteidigungsminister ernannt wurde. Er behielt Aktien im Wert von mehreren Millionen US-Dollar. Dieser stieg während der Vogelgrippe ab 2004 beträchtlich, weil Gilead seinen Umsatz dank dem Medikament Tamiflu vervielfachte. Das Verteidigungsministerium unter Rumsfeld bestellte 2005 Gilead-Tamiflu im Wert von 58 Mio. USD für Soldaten, was seinen Interessenkonflikt offenkundig machte.
Die Aktienkurse (Mitte März 2020 bis Ende Dezember 2021, der Hochphase der «Pandemie») der Konzerne AstraZeneca (+38%) und Pfizer (+90%) entwickelten sich unterschiedlich. Die Jungunternehmen Moderna (+1072%) und Biontech (+726%) legten kräftig zu. Der Leitindex Dow Jones stieg um 57%. Quelle: Yahoo! Finance
Vaccitechs Verbindungen
AstraZeneca ist darüber hinaus eng verbandelt mit dem Biotechnologie-Unternehmen Vaccitech, das hinter der Technologie des Oxford/AstraZeneca-Impfstoffs steht. Es wurde 2016 als Spin-off durch die Professoren Sarah Gilbert und Adrian Hill des Jenner Instituts der Universität Oxford gegründet und ging am 30. April 2021 an die Börse. Hill ist Direktor dieses Instituts und Senior Investigator beim Wellcome Trust, Gilbert die Leiterin des Oxford/AstraZeneca-Covid-19-Impfstoffprojektes.
Gemäss Kaiser Health News schloss das Institut auf Bestreben der Gates Foundation einen Deal mit AstraZeneca ab. Die Gates Foundation ist der Hauptsponsor der CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations), die mit bis zu 388 Mio. USD die Impfprojekte von Oxford/AstraZeneca finanziert. Die Gates Foundation finanziert auch das Jenner Institut.
An Vaccitech ist eine Reihe weiterer Investoren beteiligt: Oxford Sciences Innovation, Google Ventures (GV), die britische Regierung, Sequoia Capital China (Sequoia aus dem Silicon Valley ist bekannt für die Finanzierung zahlreicher berühmter Tech-Startups, unter anderem Google, YouTube, WhatsApp, LinkedIn, Instagram, Zoom) und chinesische Unternehmen: Tencent, ein regierungsnahes Technologie-Konglomerat (die App WeChat, ähnlich zu Facebook/WhatsApp, hat über eine Milliarde Nutzer und wird von der Kommunistischen Partei Chinas KPC überwacht), dessen Gründer Ma Huateng zu den weltweit reichsten Menschen gehört, und Fosun Pharma, das mehrheitlich zum chinesischen Konglomerat Fosun International gehört.
Fosun-Gründer Guo Guangchang ist Repräsentant der Einheitsfront der KPC. Fosun war Teil einer chinesischen Allianz (mit Longfor Group und Beijing Taikiang Yicai Foundation), die zu Pandemiebeginn medizinisches Equipment in 23 Ländern zur Verfügung stellte. So lieferte diese zum Beispiel im März 2020 Schutzanzüge und Gesichtsmasken nach Mailand. Fosun erstellte einen globalen Aktionsplan zur Verteilung von medizinischem Equipment, wobei sich weitere Unternehmen daran beteiligten, zum Beispiel Baidu, New Oriental, Xiaomi und Sequoia Capital. Dies vermeldete etwa China Daily, ein Medienorgan der KPC.
DARPA: Startpunkt für Schlüsseltechnologien
Die Erforschung der RNA-Impftechnologie war 2013 bei Pfizer und Moderna mithilfe von Investitionen der DARPA unterstützt worden. Die DARPA war Ausgangspunkt für heute geläufige kommerzialisierte Technologien wie das Internet oder das GPS-Navigationssystem. 2013 handelte es sich um 25 Mio. USD, im Oktober 2020 erhielt Moderna weitere 56 Mio. USD von der DARPA.
Zu Moderna gilt es noch zu bemerken, dass das Unternehmen noch nie einen Impfstoff herausgebracht hatte, ganz zu zu schweigen von einem in Massenanwendung mit Notzulassung. Hinzu kommt, dass die Impfstoffproduzenten von der Haftung möglicher Schäden ausgenommen sind. Es gab gute Gründe dafür, dass die jetzigen neuartigen Impfstoffe für Menschen keine Zulassung erhalten hatten. So merkte Nature an, dass die Impfstoffe nicht sicher seien und je nach bereits vorhandenen Antikörpern eine starke Reaktion hervorrufen könnten.
Antikörper waren gemäss Untersuchungen bereits vor den Impfkampagnen breit in der Bevölkerung vorhanden (wir berichteten). Nach wie vor unbekannt sind Wirksamkeit und Langzeitfolgen. Dennoch wurde von offizieller Seite suggeriert, die Pandemie sei mit diesen Impfstoffen überwindbar, und mancherorts wurde gar auf Zwangsimpfungen gesetzt, zum Beispiel beim Gesundheitspersonal in Italien.
DARPA hat mehrere Forschungsprojekte zu Covid-19 aufgesetzt. So zum Beispiel ein Investment in das Unternehmen AbCellera (Biotechnologie, 2012 gegründet, 2020 Börsengang), das mit KI zu Antikörpern forscht, um Pandemien zu bekämpfen. Darüber hinaus ist etwa das 2013 gestartete transhumanistische Projekt Advanced Tools for Mammalian Genome Engineering interessant, das sich der Nutzbarkeit künstlicher menschlicher Chromosomen widmet, um Therapeutika, Impfstoffe und zelluläre Diagnostik zu entwickeln. Dies soll Mittel zur nicht-natürlichen «Verbesserung» des Menschen ergeben, um den Alterungsprozess anzuhalten oder die Gehirnleistung zu verbessern.
AbCellera erhielt 2016 645’000 USD von der Gates Foundation und 105 Mio. USD von weiteren Investoren, etwa von Peter Thiel, der auch im Board of Directors des Unternehmens sitzt, DCVC Bio, OrbiMed, Founders Fund, University of Minnesota, Presight Capital, Viking Global Investors und dem Pharmakonzern Eli Lilly. Weiter ist von Capital World Investors die Rede. Mit Eli Lilly soll eine Antikörper-Therapie gegen Covid-19 massentauglich werden. Ein ehemaliger Manager der Firma bekannte sich vor einigen Jahren zur Bestechung von Professoren, Gutachtern und Staatsbeamten. AbCellera ist Partner von Gilead, das wiederum Vaccitech unterstützt.
Ein theoretischer Anknüpfungspunkt für das Massentest-Regime findet sich im 2016 lancierten DARPA-Programm Prometheus, das darauf abzielt, zu ermitteln, ob ein Individuum eine Infektionskrankheit entwickeln wird, noch ehe Symptome erscheinen. Dazu müsse der Gesundheitszustand kontinuierlich über verschiedene Indikatoren überwacht werden, wobei der Fokus auf Atemwegserkrankungen liegt.
Im März 2020 erhielt Profusa DARPA-Mittel, um herauszufinden, ob mit injizierbaren Biosensoren zukünftige Pandemien vorhergesagt werden können, und ob Infizierte noch vor Symptomen aufgespürt werden können. Profusa wurde bei diesen Contact Tracing-Projekten zur Massenüberwachung durch Google unterstützt.
BGI: Gendatenbank Chinas
Die BGI Group ist so etwas wie das chinesische Pendant zur DARPA. Das Unternehmen war von Anfang an in das Coronaregime involviert. Am 26. Dezember 2019 testeten BGI-Forscher den Rachenabstrich eines 44-Jährigen im Militärhospiz in Wuhan, dessen Daten in einer globalen Datenbank gespeichert wurden, wo die WHO am 31. Dezember 2019 auf den Fall aufmerksam wurde.
BGI untersucht Erbgut von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen. Es sammelt Genomdaten im grossen Stil, so von einem Schwangerschaftstest, der mit dem Militär (Volksbefreiungsarmee) entwickelt wurde. Anfang 2021 investierte die Regierung 30 Mio. USD in die Tochterfirma BGI Genomics.
Auf diese Weise werden Daten zu genetischen Eigenschaften der Bevölkerung gesammelt (wir berichteten). Das NSCAI (US-Kommission für Nationale Sicherheit der Künstlichen Intelligenz) wies auf mehrere Gefahren hin, die von China ausgehen und die US-amerikanische Hegemonie bedrohen. So die Möglichkeit, mittels KI genetische Schwächen in der Bevölkerung, basierend auf den gesammelten biologischen Daten, zu eruieren und militärisch zu nutzen.
BGI verkaufte Millionen Covid-19-Testkits unter anderem in Europa, Australien, USA. BGI-Gründer Wang Jian war 2003 bei der Erforschung von SARS involviert und ist ein Altbekannter beim WEF. Im Januar 2020 baute er innerhalb weniger Tage ein 2000 Quadratmeter grosses Notlaboratorium in Wuhan auf. BGI nutzte mithilfe der chinesischen Diplomatie und Botschaften die Gelegenheit, die Corona bot. Nach eigener Angabe hatte das Unternehmen von Februar bis August 2020 35 Millionen Covid-19-Schnelltests in nahezu jedem Land verkauft und 58 Labore in 18 Ländern errichtet.
BGI rief weltweit Forscher, die ihr Equipment verwenden, dazu auf, die entsprechenden Daten einzusenden, damit sie von der durch die chinesische Regierung finanzierte National GeneBank nutzbar gemacht werden können. Laut Reuters ist es ein von BGI erklärtes Ziel, die Kommunistische Partei im weltweiten Wettbewerb um Biotechnologie zur Vormacht zu verhelfen.
Einige Schlüsselakteure rund um Corona verfolgen die gleichen Interessen, obschon zwischen ihnen durchaus Konflikte bestehen. Die digitale Überwachung nützt den Silicon Valley-Transhumanisten genauso wie dem chinesischen Regime. So macht etwa Google mit beiden Parteien gute Geschäfte. Die Machtgelüste der westlichen Konzernglobalisten konvergieren mit den Imperialbestrebungen Chinas. Sie vertragen sich, solange es keinen Streit um die Anteile am Kuchen gibt. Geopolitisch hingegen sind die Fronten verhärtet: Die USA werden als derzeitig einzige Weltmacht dem Aufstieg Chinas auf globaler Ebene nicht tatenlos zusehen.
Teil 6 und damit der Abschluss der Serie folgt demnächst. Zu Teil 1 geht es hier, zu Teil 2 hier, zu Teil 3 hier, zu Teil 4 hier, zu Teil 6 hier.
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