Kennedy lobt Trump im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des MAHA-Reports (zum Anschauen des Videos bitte auf das Bild klicken); Quelle: Telegram-Kanal RobertKennedyJrChannel
An Nichts auf dieser Welt scheiden sich wohl derzeit die Meinungsgeister so sehr wie an der Trump-Regierung. Auf der einen Seite sind da die Mainstreammedien wie der Guardian, der Ende April die Schlagzeile brachte: «Trumps zweite Amtszeit wird die schlimmste Präsidentschaft aller Zeiten sein.» Auf der anderen Seite heben mainstreamkritische Medien positiv hervor, Trump sei das schier für unmöglich Geglaubte gelungen: eine ganze Phalanx an Kritikern von Big Pharma in Spitzenpositionen zu positionieren (siehe dazu hier).
Deutschsprachiger Mainstream ignoriert MAHA-Report, geißelt aber Trumps Vorgehen gegen Harvard
Als eine Errungenschaft wird der kürzlich veröffentlichte «MAHA»-Bericht der Trump-Regierung gefeiert. Dieser zeigt auf, dass sich der Gesundheitszustand der US-Kinder dramatisch verschlechtert hat. Und diesen will die US-Regierung nun als Grundlage dafür nehmen, mit einem «proaktiven System» eine Gesundheitswende herbeizuführen (TN berichtete). Wer könnte ernsthaft etwas dagegen haben?
Robert F. Kennedy Jr., unter Trump zum Chef des US-Gesundheitswesens avanciert, bemühte in einem Kommentar zu diesem «Make-Amercia-Healthy-Again»-Report sogar den tragischen Tod seines Onkels (siehe auch Video oben):
«Aufgrund der Führung von Präsident Trump steht die gesamte Regierung hinter dem Bericht der MAHA-Kommission. Mein Onkel John F. Kennedy hatte [bereits] versucht, so etwas umzusetzen, aber er wurde getötet, und es wurde nie umgesetzt. Seitdem haben wir auf einen Präsidenten gewartet, der aufstehen und im Namen der Gesundheit des amerikanischen Volkes sprechen würde.»
Äußerst bemerkenswert ist auch, dass dieser MAHA-Report von den deutschsprachigen Medien de facto ignoriert wird. Jedenfalls ist es so: Sucht man bei Google nach «MAHA-Report» oder «Kennedy veröffentlicht MAHA-Report», so erhält man keinen Treffer auf Deutsch. Dabei müssten doch auch die Mainstreamer wissen, dass Gesundheit zwar nicht alles ist, aber ohne Gesundheit alles nichts. Zumal sie während der «Corona-Zeit» diesen Spruch gewissermaßen für sich reklamierten, indem sie Lockdowns und Maskenpflicht massiv promoteten, und zwar mit der Begründung, gesundheitlicher Schaden müsse von den Menschen «auf Teufel komm raus» ferngehalten werden.
Über den Zwist zwischen der derzeitigen US-Regierung und der Elite-Universität Harvard hingegen berichtet der Mainstream ausgiebig. Und er lässt – wen könnte es verwundern – Trump dabei nicht gut aussehen. Der Spiegel etwa schreibt von «Trumps Feldzug gegen Harvard», der «den USA schadet» und womöglich einen nicht zu stoppenden «Brain Drain» zur Folge haben werde.
So hatte die Trump-Administration Harvard das «Recht» absprechen wollen, im Namen der US-Regierung F-1-Studentenvisa auszustellen, die die Einreise in die USA als Vollzeitstudentin oder -student an einer anerkannten Bildungseinrichtung ermöglichen, und der Elite-Uni am Donnerstag verboten, weiterhin ausländische Studierende aufzunehmen. Diese machen mehr als ein Viertel der Studierenden aus. Am Freitag kippte dann aber eine US-Bundesrichterin das Verbot, nachdem Harvard geklagt hatte.
Der Virologe, Immunologe und Molekularbiologe aus den USA, Robert Malone, hat dem Thema einen ganzen Substack-Beitrag gewidmet und stapelt dabei nicht tief. So lautet der Titel: «Präsident Trump vs. Harvard: Das Ergebnis ist entscheidend für MAGA, MAHA und das Wohlergehen der amerikanischen Bürger.» Malone spricht des Weiteren davon, dass «uns der akademische Kampf des Jahrzehnts bevorsteht». Und auch er hat beobachtet, dass die Mainstreammedien Harvard bereits zum Sieger erkoren hätten und «den fiesen Trump» zum verantwortungslos handelnden Loser.
Doch es bestehen berechtige Zweifel daran, dass diese Mainstream-Beurteilung angemessen ist. So war die Trump-Regierung gegen Harvard vorgegangen, weil es Beschwerden über Antisemitismus und Gewalt gegen Juden und Israelis durch andere Studierende gegeben habe, wie Malone schreibt. Bei dieser Beschuldigung kann man freilich durchaus stutzig werden. Denn wie auch die Corona-Kritiker nur zu gut wissen, wird mit dem Vorwurf des «Antisemitismus» und «Rechtsextremismus» regelrecht inflationär um sich geschmissen, und zwar einfach nur, um unliebsame Kritik im Keim zu ersticken, ohne dass dies häufig auch nur im Ansatz gerechtfertigt wäre.
Trumps Antisemitismus-Vorwurf gegen Harvard durchaus greifbar
Attackiert Trump Harvard also nur oder maßgeblich deswegen, weil er so eng mit der israelischen Regierung verbandelt ist? Dieser Verdacht steht nicht zuletzt deswegen im Raum, weil Trump in der Tat ein sehr guter Freund der israelischen Regierung ist. Vor zwei Monaten erst sagte Israels Premier Benjamin Netanjahu:
«US-Präsident Donald Trump ist der beste Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte.»
Auch galt der Immobilien-Tycoon bereits während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident von 2017 bis 2021 als einer der am stärksten pro-israelischen Präsidenten in der Geschichte der USA. Das zeigte sich unter anderem darin, dass er 2018 die US-Botschaft nach Jerusalem hat verlegen lassen. Die israelische Zeitung Haaretz sprach in diesem Zusammenhang von einem «blutigen ersten Akt» und einer «unausgewogenen und maßlosen Außenpolitik gegenüber Israel und den Palästinensern».
Des Weiteren wird Trump, was die Eskalation des Gaza-Krieges seit dem Terrorakt der Hamas am 7. Oktober 2023 angeht, vorgehalten, er halte sich mit Kritik an Netanjahu am äußerst brutalen Vorgehen gegen die Palästinenser und im Gazastreifen eher zurück, mit zweifelsfrei berechtigter Kritik an der Hamas halte er aber nicht hinterm Berg. So hatte Trump die Hamas bereits 2017 explizit als «Terrororganisation» bezeichnet. Dem entgegnete der Hamas-Funktionär Mushir al-Masri gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur Shihab, Trumps Einstufung zeige, dass er «kein fairer Makler» sei:
«Trumps Darstellung der Hamas als Terrororganisation verdeutlicht die amerikanische Voreingenommenheit zugunsten der Besatzung.»
«Fairness» dürfte aber hier nicht heißen, dass die Hamas nicht mehr als Terrororganisation bezeichnet würde, sondern die israelische Regierung auch als solche. Dafür spricht, worauf der israelische Abgeordnete Yair Golan jüngst verwies: dass «ein vernünftiger Staat keinen Krieg gegen Zivilisten führt, keine Babys nur zum Hobby tötet und sich keine Ziele wie die Vertreibung einer Bevölkerung setzt» (TN berichtete).
Doch so eng Trump mit Netanjahu verbandelt ist, so sehr deuten Berichte darauf hin, dass an der Elite-Universität Harvard jüdische und israelische Studierende tatsächlich mitunter keine Atmosphäre vorfanden, die als angstfrei bezeichnet werden könnte.
So hatte sogar der Spiegel berichtet, dass «sechs jüdische Studierende Anfang 2024 eine Klage gegen Harvard eingereicht hatten, in der sie der Universität vorwarfen, antisemitische Belästigungen und Diskriminierungen zu tolerieren und nicht angemessen darauf zu reagieren». In der Klage wurde Harvard als eine «Bastion des grassierenden antijüdischen Hasses und der Belästigung» bezeichnet.
Auch ergab eine Untersuchung durch eine von Harvard eingesetzte Task Force, dass 26 Prozent der befragten jüdischen Studierenden angegeben haben, sich auf dem Campus physisch unsicher zu fühlen. Viele berichteten von sozialer Ausgrenzung und Feindseligkeit, insbesondere wenn sie sich nicht öffentlich von Israel distanzierten. Einige Studierende hätten angegeben, dass ihnen geraten worden sei, persönliche Geschichten über ihre Familiengeschichte zu ändern, um politische Kontroversen zu vermeiden.
Harvard Magazine: «Antisemitische Schikanen gab es bereits vor dem 7. Oktober»
Das Harvard Magazine berichtet in diesem Zusammenhang davon, dass Analysen zufolge antisemitische Schikanen und Diskriminierungen gegenüber jüdischen und israelischen Studierenden lange vor dem 7. Oktober begonnen hätten. In einem von der Harvard Jewish Alumni Alliance (HJAA) verfassten Bericht wird beispielsweise folgender Vorfall erwähnt: Im März 2023 soll ein Professor die Studentin Kim Nahari aus einer Vorlesung geworfen haben, nachdem sie angegeben hatte, Israelin zu sein. Derlei Vorfälle seien der Verwaltung auch gemeldet worden, doch die Studierenden hätten nie das Gefühl gehabt, dass dem, was sie durchgemacht hätten, hinreichend Rechnung getragen worden wäre.
Dieser Vorfall verdeutlicht derweil auch nochmal, wie wichtig es ist, nicht nur zwischen der Regierung Israels und den Bewohnern dieses Landes zu unterscheiden, sondern auch zwischen Juden und Nicht-Juden. Denn «antisemitisch» bezieht sich heutzutage eigentlich auf Juden (ursprünglich bezog sich der Terminus «semitisch» auf eine Sprachfamilie, unter anderem mit Hebräisch, Arabisch, Aramäisch und Amharisch, woraus der Begriff «Semiten» entstand, was linguistisch auch Araber oder andere Gruppen einschließen könnte). In Unruhe versetzt wurden an der Harvard-Uni aber offenkundig auch Israelis.
Der Unterschied zwischen Juden und Israelis liegt dabei vor allem in der Unterscheidung zwischen Religion/Ethnie und Staatsangehörigkeit. So sind Juden Angehörige des Judentums – einer Religion, die auch als ethnisch-kulturelle Identität verstanden wird. Man kann also jüdisch sein durch Religion oder durch Abstammung. Juden leben auch weltweit, also nicht nur in Israel, sondern auch in den USA, Europa, Russland, Südamerika usw. Es gibt auch nicht-israelische Juden, zum Beispiel deutsche, französische oder US-amerikanische Juden. Israelis wiederum sind Bürger des Staates Israel, unabhängig von ihrer Religion oder ethnischen Herkunft. In Israel leben also nicht nur Juden, sondern auch arabische Israelis – viele davon Muslime oder Christen –, Drusen, Beduinen, Armenier usw. Ein Israeli kann also jüdisch, muslimisch, christlich oder religiös neutral sein.
Derweil hätten, so das Harvard Magazine, nach dem Hamas-Angriff und dem darauffolgenden Gaza-Krieg die Anfeindungen merklich zugenommen. Eine Studentin der HJAA habe beispielsweise berichtet, ihr Verlobter sei auf dem Campus angespuckt worden, weil er eine Kippa, also eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung getragen habe. Aufgrund von derlei Geschehnissen hätten gläubige Juden begonnen, Baseballkappen statt Kippas zu tragen. Das Harvard Magazine schreibt weiter:
«Zusammenfassend erklärte ein Student gegenüber der HJAA: ‹Die einzige Hoffnung, als Jude in Harvard zu überleben, bestand darin, sich nicht ‹zu jüdisch› zu kleiden, die Universität nicht zu bitten, jüdische Feiertage zu berücksichtigen, Hebräisch zu sprechen oder, Gott bewahre, tatsächlich das Existenzrecht Israels zu unterstützen.›
Einige jüdische Studenten sagten, sie hätten Angst, ihre Zimmer zu verlassen, durch den Campus zu gehen oder in den Bibliotheken zu lernen. Studenten erzählten dem jüdischen Kaplan Rabbi Getzel Davis, sie würden nach Hause gehen oder den Campus verlassen, ‹weil sie mit dem, was normalisiert wird, nicht klarkommen›, sagte er in einem Interview mit diesem Magazin.»
Der Vorwurf der Trump-Regierung gegen Harvard, sie habe nicht genug getan, um Antisemitismus und Gewalt gegen Juden (und auch Israelis) Einhalt zu gebieten, erscheint also nicht an den Haaren herbeigezogen.
Soros, Pro-Palästina-Proteste und Trumps unwürdige Attacken gegen Studenten
Andererseits erscheint auch das Vorgehen der Trump-Regierung gegen Studenten, die an Protesten gegen das Vorgehen der israelischen Regierung insbesondere im Gazastreifen teilnahmen, einer Demokratie unwürdig, wenn man entsprechenden Berichten Glauben schenken darf. So schrieb die BBC im April, viele in den USA lebende ausländische Studierende seien von Zivilbeamten, die bei ihnen unangekündigt aufgetaucht seien, in Zivilfahrzeugen in Haftanstalten verschleppt worden. Gegen diese Personen, die im Rahmen einer Reihe aufsehenerregender, auf Video festgehaltener Festnahmen in Gewahrsam genommen worden seien, sei dabei keine strafrechtliche Anklage erhoben worden. «Stattdessen wurden sie offenbar wegen ihrer Beteiligung an pro-palästinensischen Protesten auf Universitätsgeländen ins Visier genommen», so die BBC. Weiter heißt es:
«Mehr als 1000 internationalen Studierenden oder jungen Absolventen an Hochschulen in den gesamten USA wurde inzwischen das Visum entzogen oder ihr Aufenthaltsstatus geändert, wie aus einem Bericht von Inside Higher Ed hervorgeht, einer Online-Nachrichtenseite zu diesem Sektor (...)
Die Kombination aus gezielten Festnahmen und Berichten über Visa-Entzug in großem Umfang habe auf den Universitäten für Unruhe gesorgt – von den größten öffentlichen Universitäten bis hin zu Elite-Institutionen der Ivy League, erklärten Studierende und Lehrkräfte gegenüber der BBC.»
Das Medium zitiert dazu einen Inhaber eines Studentenvisums an der Georgetown University, der Artikel über Israel und den Krieg im Gazastreifen geschrieben hat, wie folgt: «Ich könnte der Nächste sein.» Für den Fall, dass er jemals von der Polizei angehalten werde, trage er inzwischen eine Karte mit sich, auf der seine verfassungsmäßigen Rechte aufgeführt seien. Ein anderer Student in Texas habe gesagt, er habe Angst, seine Wohnung zu verlassen, sogar wenn es darum gehe, Lebensmittel einzukaufen.
Die Trump-Administration scheint dabei auch zu übersehen, worauf die Journalistin Naomi Wolf vergangenes Jahr aufmerksam gemacht hat: dass Soros, Rockefeller & Co. die israelkritischen Studentenproteste finanzieren würden – in der Absicht, «divide et impera» zu betreiben (TN berichtete). Der Rockefeller Brothers Fund etwa wiegelte zwar ab und meinte, man verfolge mit seinem finanziellen Engagement keine spezifischen Absichten. Naomi Wolf aber warnte vor einem Chaos, das hier gezielt erzeugt werden solle. Ein «organischer amerikanischer Protest» würde anders aussehen und könnte zum Beispiel Debatten auslösen.
Die Einschüchterung von Juden und Israelis genau wie von Studentinnen und Studenten, die sich auf friedliche Weise kritisch zur Politik der Regierung Netanjahu äußern, sind aber das Gegenteil von Debatte.
«Pro-KPCh-Aktivitäten Harvards haben ungeheuerliche Ausmaße angenommen»
Derweil gehen die Anwürfe Trumps gegen Harvard über das Thema Antisemitismus hinaus. So habe sich die 1636 gegründete und damit älteste Universität der USA auch geweigert, Regierungsforderungen wie der Streichung von Diversitätsprogrammen nachzukommen. Heimatschutzministerin Kristi Noem warf der Universitätsleitung zudem vor, sich mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) «zu koordinieren». Dazu schreibt Malone:
«Je mehr Harvards Richtlinien ans Licht kommen, desto schlimmer sieht es aus – zumindest für Harvard. Dieses neue Vorgehen der Bundesregierung gegen eine der renommiertesten Universitäten der Welt ist beispiellos. Es ist jedoch nicht ohne Grund und Provokation.»
Er selbst habe als Postdoktorand im International Global Scholar Program in Harvard studiert. Ein Programm, das sowohl von der Kommunistischen Partei Chinas als auch vom Königreich Saudi-Arabien subventioniert worden sei. Malone meint weiter:
«Harvards elitäre, globalistische, sozialistische ‹Neue-Weltordnung›-Politik hat ihrem Ruf als Bastion akademischer Exzellenz schwer geschadet ... Viele Kongressabgeordnete unterstützen Präsident Trump bereits jetzt, da die pro-KPCh-Aktivitäten Harvards ungeheuerliche Ausmaße angenommen haben.
Der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses für China hat zusammen mit dem Ausschuss für Bildung und Arbeitskräfte des Repräsentantenhauses und der Vorsitzenden der republikanischen Führung des Repräsentantenhauses, Elise Stefanik, ... einen [vom 19. Mai datierenden] Brief an die Harvard University geschickt, in dem er Transparenz und Rechenschaftspflicht hinsichtlich der Partnerschaften der Universität mit ausländischen Gegnern und in Menschenrechtsverletzungen verwickelten Organisationen fordert.»
In dem Brief würden beunruhigende Partnerschaften und Aktivitäten beschrieben, die ernsthafte Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und ethischer Aspekte aufwerfen würden, darunter:
- Harvards wiederholte Ausbildung von Mitgliedern des Xinjiang Production and Construction Corps (XPCC) – einer von den USA sanktionierten paramilitärischen Gruppe, die eine zentrale Rolle beim Völkermord der Kommunistischen Partei Chinas an den uigurischen Muslimen spielt.
Doch selbst wenn an diesen Vorwürfen etwas dran ist, verdeutlicht eine genaue Betrachtung dieses Aspektes auch nochmal, dass es nicht schaden kann, sich vor vorschnellen Schlüssen und voreiliger Schwarzweißmalerei zu hüten. So schrieb das Covertaction Magazin 2022, die CIA stecke hinter uigurischer Propaganda und dem Plan zur Dämonisierung und Destabilisierung Chinas. Geopolitika.ru wiederum meint dazu, der «Verlust» Chinas 1949 sei vielleicht der schwerste Schlag für die amerikanische Hegemonie in der Nachkriegszeit gewesen und sei bis heute immer deutlicher spürbar. Und weiter:
«In den letzten 70 Jahren zielte Washingtons Strategie gegenüber China darauf ab, eine der ältesten und größten Nationen der Welt zu destabilisieren und zu spalten ... Seit über einem Jahrzehnt finanziert die 1983 unter der Reagan-Regierung gegründete National Endowment for Democracy (NED) Exilgruppen in Xinjiang, wie die Uyghur American Association (UAA) mit Sitz in Washington und den Weltkongress der Uiguren (WUC) mit Sitz in München.
Sie fordern die vollständige Abspaltung Xinjiangs von China und die Schaffung eines unabhängigen Staates namens Ostturkestan. Peking betrachtet dies mit großen Bedenken.»
- Forschungspartnerschaften mit chinesischen militärnahen Universitäten, darunter die Universitäten Tsinghua, Zhejiang und Huazhong. In besagtem Brief an Harvard wird diesbezüglich unter anderem Folgendes beklagt:
«Die Tsinghua-Universität, die Alma Mater von Chinas Staatspräsident Xi Jinping, betreibt Verteidigungsforschung für die Volksbefreiungsarmee PLA und wurde in Cyberangriffe gegen die Vereinigten Staaten verwickelt ... [Auch] arbeitete ein Harvard-Forscher mit einem Forscher der Tsinghua-Universität an feldprogrammierbaren Gate-Arrays (FPGA).
FPGAs verschaffen dem Militär einen entscheidenden Vorteil in allen Bereichen, von der Analyse von Radardaten bis hin zu Kommunikationssystemen. Diese technologische Forschung mit doppeltem Verwendungszweck birgt das Risiko, die militärischen Fähigkeiten der VR China zu verbessern.»
- Zusammenarbeit mit von der iranischen Regierung finanzierten Forschern, einschließlich Projekten, die von der iranischen National Science Foundation finanziert werden. Hierzu heißt es in besagtem Brief an Harvard:
«Harvard-Forscher arbeiteten mit in China ansässigen Akademikern an Forschungsarbeiten, die von einem Agenten der iranischen Regierung finanziert wurden ... Die Iranian National Science Foundation (INSF) ist ein Agent der iranischen Regierung, der vom Obersten Rat der Kulturrevolution im Iran gegründet wurde und dessen Entscheidungen nur vom Obersten Führer des Iran überstimmt werden können. [Hierbei] handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Harvard-Forscher haben über mehrere Jahre hinweg an mehreren Projekten gearbeitet, die alle zum Teil von der iranischen National Sciences Foundation finanziert wurden ...
Diese Finanzierung durch einen iranischen Regierungsvertreter gibt Anlass zu ernsten Bedenken und könnte gegen US-Recht verstoßen. Der Iran hat unrechtmäßig nach Atomwaffen gestrebt, terroristische Gruppen unterstützt, die Amerikaner getötet haben, die Entwicklung von Raketen vorangetrieben und sich an einer Kampagne regionaler Aggression beteiligt, was die USA dazu veranlasste, 2018 weitreichende Sanktionen zu verhängen.»
- Organtransplantationsforschung mit Beteiligung von Kollaborateuren aus der Volksrepublik China inmitten zunehmender Beweise für die Zwangsentnahme von Organen durch die KPCh.
«Trump wird den Kampf mühelos gewinnen»
An mancher Stelle schießt Malone freilich über das Ziel hinaus. So listet er eine ganze Reihe von Harvard-Kursen auf, anhand derer man «sich selbst ein Urteil» darüber bilden könne, was die Uni derzeit den Studierenden anbiete. Doch was an dem Kurs «Zertifikat für soziale Gerechtigkeit für Studenten» so verwerflich sein soll, bleibt ein Rätsel. So liegt der Schwerpunkt dieses Kurses «auf der Untersuchung der Systeme, die zu gesellschaftlichen Ungleichheiten beitragen, und auf der Entwicklung von Strategien für positive Veränderungen».
Malone führt auch eine ganze Reihe von Kursen zum Thema «soziale Gerechtigkeit» an, darunter einen «renommierten Kurs von Professor Michael Sandel, der Studierende in die Moral- und Politikphilosophie einführt und sich dabei auf soziale Gerechtigkeit und Strafrecht, positive Diskriminierung, Gleichberechtigung und die Rolle der Märkte konzentriert. Der Lehrplan umfasst Lektüren von Aristoteles, Locke, Kant, Mill, Rawls und zeitgenössischen Philosophen und untersucht aktuelle Debatten zu Rechten, Gleichberechtigung und öffentlicher Ordnung.»
Ein Vorwurf gegen Harvard lässt sich auch hieraus nur schwer ableiten.
Doch das zuvor Aufgezählte hat doch offenkundig seine Schwere. Dabei scheine Harvard vergessen zu haben, so Malone, dass es eine US-Institution sei, die von der US-Regierung und den US-Steuerzahlern gegründet und finanziell unterstützt wird, um den US-Bürgern zu dienen, und keine globalistische Nichtregierungsorganisation. Sie werde nicht subventioniert, um als Sprachrohr für Nahost-Agitatoren zu dienen oder als Plattform für Technologie- und Wissenstransfer an die wichtigsten globalen Gegner – ganz gleich, wie viel Profit diese Harvard-Politik der Institution einbringe.
In Wahrheit drehe sich der Kampf um die Subversion der Wissenschaft, die zu einem Werkzeug des Technologietransfers an die Gegner der USA werde, um kurzfristige Gewinne für akademische Bürokraten und privilegierte sozialistische Eliten zu generieren. Malone meint:
«Unsere Hochschulen und Universitäten haben ihre Mission und ihren Zweck aus den Augen verloren; die Bundesregierung und die steuerzahlenden Bürger der USA sollten nicht für ihre Torheiten aufkommen müssen.
Harvard ist zum Inbegriff einer außer Kontrolle geratenen akademischen Kultur geworden, so wie Stanford mit seinem ‹Stanford Internet Observatory› zum Paradebeispiel für Zensur wurde. Wie die Covid-Krise allen deutlich gezeigt hat, ist die akademische Medizin zur Handlangerin des biopharmazeutisch-industriellen Komplexes geworden.»
Malone ist auch überzeugt, «dass Präsident Trump diesen Kampf mühelos gewinnen wird». Es mag zwar nicht gleich beim ersten Angriff passieren, aber es werde passieren. Er verweist in diesem Zusammenhang unter anderem auch auf ein kürzlich ergangenes Urteil des Obersten Gerichtshofs, das der Trump-Regierung die Besetzung hochrangiger Bundespositionen mit Personen, die Trumps Agenda unterstützen, deutlich vereinfache.
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