Im April berichteten wir, dass eine Studie zur endgültigen Klärung der Ursachen für die steigende Autismusrate vor der Umsetzung steht. Insbesondere gehe es dabei um die Frage, ob die stark gestiegene Anzahl an Impfungen mitverantwortlich sei für die «Autismus-Epidemie». Zudem solle auch die berühmte Wakefield-Studie aufgearbeitet werden.
Kurz darauf hat Robert F. Kennedy Jr., Leiter des US-Gesundheitswesens, bei einem Meeting des Trump-Kabinetts noch einen draufgesattelt und sogar gemeint, die Gesundheitsbehörde werde die Ursache von Autismus bis September dingfest machen (siehe TN-Artikel). Ein solcher Impetus erscheint auch angebracht, wenn man sich die neuesten von der CDC veröffentlichten Daten zu Autismus vergegenwärtigt.
Demnach litt im Jahr 2022 eines von 31 US-Kindern unter Autismus. Nur zwei Jahre zuvor, also 2020, lag das Verhältnis (die Prävalenz) noch bei 1 zu 36. Damit stieg die Prävalenz von Autismus bei US-Kindern innerhalb von gerade einmal zwei Jahren um etwa 17 Prozent. 1970 lag das Verhältnis gar noch bei 1 zu 10.000 (TN berichtete hier).
Das Thema Autismus und Impfungen zählt zu den «heißesten» im Medizinbereich überhaupt – und so wird offenbar bereits im Vorwege der erwähnten Ankündigung Kennedys, im Herbst die Ergebnisse einer Studie zur endgültigen Klärung der Ursachen für die steigende Autismusrate präsentieren zu wollen, versucht, die Stimmung in eine bestimmte Richtung zu lenken.
So veröffentlichte die Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine am 15. Juli eine Studie von dänischen Forschern, die die Daten von mehr als 1,2 Millionen Kindern umfasst. Ihr zufolge soll die kumulative Aluminiumbelastung durch Impfungen während der ersten beiden Lebensjahre das Risiko für Autismus, Asthma oder andere chronische Erkrankungen nicht erhöhen. Die Arbeit machte medial die Runde. NBC News etwa brachte dazu die Schlagzeile:
«Studie findet keinen Zusammenhang zwischen Aluminium in Impfstoffen und Autismus, Asthma»
Am 17. Juli jedoch veröffentlichte das Journal eine Korrektur, in der es hieß, dass die Zeitschrift «zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung eine falsche Version des Zusatzmaterials beigefügt» habe. Darauf macht The Defender aufmerksam. Und diese Korrektur hat es laut dem Portal in sich. So wird Brian Hooker, Chief Scientific Officer von der Organisation Children’s Health Defense, deren Newsmedium The Defender ist, wie folgt zitiert:
«Obwohl die Autoren behaupten, sie hätten ‹keine Beweise› dafür gefunden, dass Aluminium mit irgendeiner Schädlichkeit in Zusammenhang steht, zeigt eine Untersuchung der zusätzlichen Daten der Studie, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Asperger-Syndrom, autistischen Störungen, Störungen aus dem autistischen Spektrum und anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und höheren Aluminiumdosen in Impfstoffen besteht.
Diese Daten in der Erstveröffentlichung zu ignorieren und sie jetzt nicht zu korrigieren, ist höchst unangemessen.»
Am 21. Juli hat sich The Defender auch direkt an den Hauptautor Anders Hviid, Professor und Abteilungsleiter für Epidemiologie am Statens Serum Institut an der University of Copenhagen, gewandt und ihn um eine Stellungnahme dazu gebeten, dass die korrigierten Daten eben einen Zusammenhang zwischen erhöhter Aluminiumbelastung und Autismus anzeigten. Als Antwort habe man aber nur eine automatisierte E-Mail erhalten, in der es hieß, Hviid sei bis zum 11. August abwesend.
Niklas Worm Andersson, Ko-Autor und Epidemiologieforscher am Statens Serum Institut, habe gar nicht auf die Bitte um Stellungnahme reagiert, obgleich diese zweimal an ihn herangetragen worden sei.
Transition News hat die Pressestelle des Statens Serum Institut ebenfalls um Stellungnahme gebeten. Sobald hier eine Antwort vorliegt, werden wir berichten.
The Defender macht zudem darauf aufmerksam, dass Hviid in seinem Interview mit NBC News gemeint habe, Aluminium liege in Impfstoffen in Form von Aluminiumsalzen vor, «was nicht dasselbe ist wie elementares Aluminium, das ein Metall ist». Und es sei, «wirklich wichtig, dass Eltern verstehen, dass wir Kindern kein Metall injizieren».
The Defender widerspricht dem vehement und trägt vor, dass Aluminium nicht in seiner metallischen Form vorliegen müsse, um giftig zu sein. «Die Öffentlichkeit zu beruhigen, indem man fälschlicherweise zwischen Aluminiumsalzen und elementarem Aluminium unterscheidet, ist rhetorische Verschleierung», wird James Lyons-Weiler, Gründer von IPAK-EDU, einer Online-Hochschule für Erwachsene, zitiert. «Das ist, als würde man sagen, das Quecksilber in Thimerosal sei kein Quecksilber.»
Laut Lyons-Weiler sind Aluminiumsalze nicht «inert», also nicht wirkungslos. Lyons-Weiler:
«Sie werden aufgrund ihrer biologischen Aktivität als Impfstoff-Adjuvantien eingesetzt. Sie töten Zellen, binden an Antigene, provozieren eine Immunaktivierung und verbleiben im Gewebe. Tatsächlich sind diese Salze bioverfügbarer als elementares Aluminium, weil sie sich in Körperflüssigkeiten auflösen und aktiv von Immunzellen aufgenommen werden.»