«Leib bin ich und Seele» – so redet das Kind.
Und warum sollte man nicht wie die Kinder reden?

Welches Kind hätte nicht Grund, über seinen Eltern
zu weinen?
Friedrich Nietzsche

Liebe Leserinnen, lieber Leser!

Das Leid von Kindern auf dieser Welt ist eines der erschütterndsten Kapitel menschlicher Realität. In Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo oder dem Südsudan werden Kinder entführt, zwangsrekrutiert und gezwungen, zu töten oder selbst getötet zu werden. Abermillionen Kinder leben als Geflüchtete in Lagern ohne Schule, medizinische Versorgung oder Sicherheit. In Syrien sollen zwischen 2011 und 2024 mehr als 30.000 Kinder getötet worden sein, davon 199 durch Folter.

Jean Ziegler, ehemals UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, wies bereits 2012 darauf hin, dass jeden Tag an die 60.000 Kinder weltweit an den Folgen von Hunger sterben würden. Andere Schätzungen liegen etwas darunter, was das Phänomen aber nicht weniger schockierend macht. Kinder mit ausgeprägter Mangelernährung leiden im Übrigen oft ihr Leben lang an körperlichen und geistigen Schäden.

Auch unfassbar dramatisch: Mehr als 160 Millionen Kinder arbeiten in Ländern wie Bangladesch und Indien oder in Regionen Westafrikas oft unter gefährlichen Bedingungen – in Textilfabriken, Minen, auf Kakaoplantagen. Sie werden dabei nicht zur Schule geschickt, sondern schuften, damit Menschen in reichen Ländern billige Produkte kaufen können. Und laut Terres des Hommes werden 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren jedes Jahr Opfer sexueller Gewalt, 1,8 Millionen jährlich zur Prostitution und Pornografie gezwungen. Asiatische Länder wie Thailand, die Philippinen, Kambodscha, Indonesien und Vietnam gelten als Hotspots für Kinderprostitution und Online-Kinderausbeutung. In Lateinamerika sind besonders Brasilien, Kolumbien, Mexiko und die Dominikanische Republik betroffen.

Die Nachfrage stammt dann zu einem nicht unerheblichen Teil aus den ökonomisch reichen Ländern. Dort gibt es auch ein großes Pornografie-Problem, wie wir in einem aktuellen Beitrag aufzeigen. So hat ein erheblicher Teil der Minderjährigen bereits Pornos im Internet geschaut. Besonders bedenklich daran: Im Großteil der Szenen werden vor allem Frauen geschlagen, gewürgt oder verbal erniedrigt. Das kann prägend wirken. Und die Politik setzt die falschen Akzente, um dem Herr zu werden.

Gelitten sind Kinder besonders in Industriestaaten, allen voran die in den USA, auch, was das Thema Autismus angeht. 2022 war in den Vereinigten Staaten eines von 31 US-Kindern von Autismus betroffen, 2020 war es noch ein Kind von 36, 1970 lediglich eines von 10.000. Und wenn es um die Ursachenforschung geht, hat jetzt ein dänisches Forscherteam geradezu versucht, zu vertuschen, dass aluminiumhaltige Impfstoffe als auslösender Faktor diskutiert werden sollten.

Ebenfalls debattiert gehört die Smartphonenutzung, insbesondere die von Kindern. Wie wir in einem Beitrag aufzeigen, hat eine aktuelle Studie ergeben, dass bei Kindern, die vor ihrem 13. Lebensjahr ein Mobiltelefon bekommen, ein stark erhöhtes Risiko für Selbstmord und verschiedene psychische Probleme besteht.

Dass es der verantwortlichen Politik bei all diesen Problemen, die gen Himmel schreien und im Übrigen auch alles andere als neu sind, partout nicht gelingen will, eine Wende zum Besseren hinzubekommen, stimmt derweil höchst nachdenklich. Und es lädt zu Spekulationen über die wahren Motive der Entscheidungsträger ein ...

Was man selbst in der Zwischenzeit tun kann? Nun, vielleicht nehmen wir uns vor, jeden Tag einen Weltkindertag zu begehen.

Alles Gute – trotz allem!

Torsten Engelbrecht

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