Die neue syrische Regierung unter der Führung von Ahmed al-Sharaa, auch bekannt als Abu Mohammad Al-Jolani, führt einen groß angelegten Privatisierungsplan durch, um die angeschlagene Wirtschaft zu reformieren, die durch die jahrelangen westlichen Sanktionen geschwächt wurde. Wie L’Indipendente berichtet, folgt der Plan neoliberalen Wirtschaftsprinzipien. Er umfasse die Privatisierung von 107 Staatsbetrieben, insbesondere in den Bereichen Öl, Zement und Stahl, sowie den Abbau von einem Drittel der Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor. Die Behörden werden dies mit Korruption und Ineffizienz in staatlichen Unternehmen rechtfertigen.
Diese Maßnahmen haben laut der italienischen Zeitung jedoch Proteste ausgelöst, insbesondere in Städten wie Deraa und Latakia, wo die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine hohe Arbeitslosigkeit befürchten. Die Regierung habe daraufhin eine 400-prozentige Gehaltserhöhung für die verbleibenden Staatsbediensteten und Abfindungen für die Entlassenen versprochen. Experten würde jedoch warnen, dass die schwache syrische Wirtschaft nicht so viele Arbeitsplatzverluste verkraften kann. L’Indipendente schließt:
«Damit wird ein bewährtes Muster wiederholt. Dieses führte in den 1990er Jahren zum Zusammenbruch der Wirtschaft der ehemaligen Sowjetunion – und zwar dank der Interventionen des Internationalen Währungsfonds (IWF), die genau auf Privatisierung und Deregulierung der Märkte beruhten – und noch früher zum Zusammenbruch der chilenischen Wirtschaft nach dem von den USA orchestrierten Putsch 1973.
Ein Modus Operandi, der trotz der katastrophalen Folgen überall dort, wo er angewandt wurde, wiederholt wird und der vor allem im Zusammenhang mit der bereits dekadenten syrischen Wirtschaft nichts Gutes verheißt.»
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